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Haltungsformen

Freigänger oder Wohnungskatze – was ist besser für das Tier? 

Eine Katze schaut traurig aus dem Fenster
Viele Katzen brauchen Freigang, um sich wohlzufühlen – andere wiederum sind in Wohnungshaltung zufrieden Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

17.05.2023, 06:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ist es okay, Katzen ausschließlich in der Wohnung zu halten? Oder brauchen die Vierbeiner auf jeden Fall Freigang, um ihr natürliches Verhalten ausleben zu können? Diese Fragen werden unter Katzenbesitzern teilweise recht hitzig diskutiert – und dabei haben beide Seiten gute Argumente. Was ist also besser: Freigänger oder Wohnungskatze? PETBOOK erläutert, welche Vor- und Nachteile der Freigang für Katzen hat und ob eine reine Wohnungshaltung eine Alternative sein kann.

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Wer eine Katze adoptiert und die Möglichkeit hat, sie nach draußen zu lassen, steht vor einer wichtigen Entscheidung: Soll die Katze Freigang bekommen? Lautet die Antwort ja, ist dies in der Regel unumkehrbar: Eine Katze, die an Streifzüge durch die Nachbarschaft gewöhnt ist, lässt sich häufig nicht mehr zur Wohnungskatze „umerziehen“. Daher muss vorab sorgsam abgewogen werden: Ein Leben in Freiheit bedeutet Abenteuer und Action, birgt aber auch Gefahren – etwa die eines Autounfalls. Tiere in Wohnungshaltung führen ein ruhigeres, sicheres Dasein und werden im Schnitt älter als Freigänger. Aber wird ihnen drinnen nicht langweilig?  

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Sollten alle Katzen Freigang haben? 

Es gibt gute Gründe dafür, Katzen nach draußen zu lassen. Bei ihren Spaziergängen durch Gärten und Wälder, über Wiesen und Felder sammeln sie unzählige Eindrücke, die ihren Artgenossen in Wohnungshaltung verwehrt bleiben. Sie erschnuppern interessante Gerüche, treffen auf Nachbarskatzen und können jagen gehen. Gerade das Auflauern, Zupacken und Spielen mit der Beute liegt in der Natur der Katze – all das lässt sich zu Hause nur schwer nachstellen. 

Doch im Jagdinstinkt der Katze liegt auch ein Problem, vor allem für die heimische Vogelwelt. Schätzungen gehen davon aus, dass jedes Jahr 200 Millionen Vögel jagenden Katzen zum Opfer fallen. Vor allem für bodenbrütende sowie bedrohte Arten kann dies gefährlich werden. Aus diesem Grund erlassen immer wieder Städte und Gemeinden Ausgangssperren für Katzen, zuletzt etwa das baden-württembergische Walldorf (PETBOOK berichtete). 

Sind Katzen mit Freigang also immer glücklicher? 

Die Frage, ob Freigänger glücklicher sind als Wohnungskatzen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Schließlich besitzt jede Mieze einen ganz individuellen Charakter. Während manche Tiere über einen starken Freiheitsdrang verfügen, zieht es andere so gar nicht nach draußen. Insbesondere ältere und/ oder chronisch kranke Vierbeiner schätzen oftmals das beschauliche Leben innerhalb der eigenen vier Wände. Darüber hinaus lassen sich rassespezifische Unterschiede feststellen. Perserkatzen, Birma-Katzen sowie die Ragdoll zählen zu den besonders „wohnungstauglichen“ Tieren. Demgegenüber stehen einige Rassen, die als passionierte Freigänger gelten, etwa die Norwegische Waldkatze oder die Bengalkatze

Welche Haltungsform ist besser: Hauskatze oder Freigänger? 

Auch diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Doch egal, wie die Entscheidung letztendlich ausfällt: Es liegt immer in der Verantwortung des Halters, der Katze ein schönes Leben zu bereiten. Wohnungskatzen brauchen in ihrem kleinen Indoor-Revier viel Abwechslung durch Kratzbäume, Kuschelhöhlen, Kletterelemente und Spielzeug. Zudem benötigen sie mehr Aufmerksamkeit und gemeinsame Spieleinheiten mit ihrem „Dosenöffner“, um die Langeweile zu vertreiben und Übergewicht vorzubeugen. Nach Möglichkeit sollten Wohnungskatzen immer mindestens zu zweit gehalten werden. 

Freigänger sollten hingegen, so gut es geht, vor den Gefahren geschützt werden, die vor der Haustüre lauern. Sie müssen regelmäßig geimpft werden und brauchen ggf. einen Parasitenschutz – Ihr Tierarzt berät Sie gerne hierzu. Damit sie wiedergefunden und sicher zurückgebracht werden können, wenn sie sich bei ihren Spaziergängen einmal verirren sollten, sollten Outdoor-Katzen gechippt und bei einem Haustierregister wie Tasso oder Findefix angemeldet werden. Zudem ist eine Kastration von Katern und Kätzinnen dringend zu empfehlen, um ungewollten Nachwuchs zu verhindern und das Leid der Streuner und Straßenkatzen nicht noch weiter zu vergrößern. 

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Quellen

Themen: #amazon Katzenverhalten
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