08.11.2022, 13:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Katzen sind flexible Wesen und finden sich häufig in Spalten und Ritzen, für die sie auf den ersten Blick viel zu groß erscheinen. Doch wie schaffen es die Tiere sich (fast) überall durchzuquetschen und warum lieben sie enge Räume?

Körperbau der Katze sorgt dafür, dass sie sich überall durchquetschen können

Katzen haben fast 40 Knochen mehr als der Mensch, dafür haben sie aber die anatomische Besonderheit, dass ihre Schulterblätter nicht fest mit dem Skelett verbunden sind. Auch die Schlüsselbeine sind bei den Tieren nur in sehr verkürzter Form vorhanden. Noch dazu haben Katzen mehr Wirbel als Menschen. All dies macht sie insgesamt sehr flexibel und agil, sodass Katzen sich tatsächlich problemlos durch kleine Spalten und Ritzen durchquetschen können. Es stimmt also: Wenn der Kopf einer Katze durch ein Loch passt, kommt sie (wenn sie nicht stark übergewichtig ist) komplett durch.

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Warum lieben Katzen enge Räume?

Dass Katzen sich in Spalten und Ritzen, in die sie nur durch ihre speziellen körperlichen Eigenschaften hineinquetschen können, kann mehrere Gründe haben.

Psychologische Faktoren

Ob es nun eine viel zu kleine Box ist, in die sich die Katze quetscht, oder sie sich eng zu einem Nickerchen zusammenrollt. Die Tiere lieben enge Verstecke. Einerseits ist dies psychologisch bedingt. Denn eine Katze will, wenn sie schläft, ihren empfindlichen Bauch vor Angriffen schützen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn sie sich einen Schlafplatz ganz hinten im Kleiderschrank, eingequetscht zwischen Winterpullis sucht.

Außerdem gehen Katzen gerne Konflikten aus dem Weg und verstecken sich lieber, wenn ihnen etwas unangenehm ist. Wird es ihnen mal zu laut, ziehen sie sich an einen ruhigen, abgeschiedenen Ort zurück, wo nur sie hineinpassen. Dort fühlen sie sich dann sicher und sind weniger Stress ausgesetzt. Insgesamt sind Katzen mit genügend Rückzugmöglichkeiten meist ausgeglichener.

Umwelt

Die Hauskatze entstand aus der wild lebenden Falbkatze, die sich vor allem in warmen Gegenden und Wüsten aufhält. Bei vielen Tieren ist der Wunsch nach Wärme heute noch tief verankert. Auch deswegen quetschen sie sich mit Vorliebe in Kartons, die Wärme gut isolieren. Natürlich ist auch ein Platz auf oder unter einer Decke, sowie auf einer Heizung aus Sicht der Katze daher nicht verkehrt.

Jagd

Katzen verstecken sich auch gerne an uneinsichtigen Stellen, um unvermittelt zuschlagen zu können. Katzen sind Lauerjäger, die aus dem Hintergrund Beute machen. In der Natur und bei Freigängern sind dies häufig kleine Säugetiere, die den Angriff nicht kommen sehen. Als Haus- oder Wohnungskatze erwischt der Jäger im Katzenkostüm oft nur menschliche Knöchel oder einen vorwitzigen Staubsauger, wenn sie ihrem Versteck zu nahe kommen.

Warum bleiben Katzen manchmal an zu engen Stellen stecken?

Wenn Katzen ihre Flexibilität nutzen können, um in noch so kleine Ritzen und Spalten zu schlüpfen, warum bleiben sie dann manchmal einfach stecken und müssen gerettet werden? Dies liegt in der Regel daran, dass die Ritze doch unerwartet enger wird und das Tier nicht mehr weiter kommt. Nun kommt es bei der Katze zum Konflikt. Die Flexibilität der Schulterblätter bringt ihnen in dieser Situation nicht viel und die Tiere versuchen instinktiv, sich umzudrehen, da Rückwärtslaufen für sie ohne Training schwierig ist. In den meisten Fällen jedoch schafft es eine Katze aus eigener Kraft aus einem schmalen Spalt wieder raus.

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Quellen

• haustier-news.de, „Das Katzen Skelett ermöglicht der Katze eine maximale Beweglichkeit“ (aufgerufen am 8.11.2022)
• TheMercuryNews: „Why do cats try to fit into spaces that are much too small?“ (aufgerufen am 8.11.2022)