25. August 2023, 16:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Zwischen Pipi-Tagebuch, Beziehungskrise und Welpen-Nachtschicht-Plänen – PETBOOK-Autorin Manuela Lieflaender schreibt über das wahre Leben mit dem Australien Shepherd-Welpen Elvis und ihrem Lebensgefährten Volker. Was sich definitiv sagen lässt: Mit dem Junghund wird es nicht langweilig, denn er sorgt für jede Menge Trubel. So auch beim Autofahren. Da wurde nämlich eine Autofahrt zum absoluten Höllentrip …
Ich schwitze Blut und Wasser. Eigentlich sollte sich das Hundekind nur auf die Rückbank meines Smart ForFour liegen. Doch was macht Elvis?! Schon bevor es losgeht, dreht sich der Australian Shepherd Rüde gleich mal um die eigene Achse und verheddert sich im Sicherheitsgurt. Das fängt ja gut an. Ist aber nichts im Vergleich zu dem, was mich auf der Fahrt erwarten wird.
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Welpe Elvis demoliert das Auto
Insgesamt dreimal steige ich aus, bevor wir auch nur einen Meter gefahren sind. Befreie den Hund, positioniere ihn wieder richtig, verstelle den Gurt und befestige ihn wieder am Geschirr. Nach gut 20 Minuten habe ich die Faxen dicke und fahre los. Die Zeit drängt, wir haben einen Termin.
Ich drücke gerade aufs Gas, da legt Elvis richtig los. Als Erstes nimmt er sich die Schondecke vor und reißt sie von der Kopfstütze des Beifahrersitzes. „Elvis, Schluss jetzt“, sage ich energisch. Doch der reagiert wie immer, wenn man ihn scharf anspricht – er tut so, als würde er unter einer plötzlichen Taubheit leiden.
Ein gescheitertes Ablenkungsmanöver
Zwischen den Vordersitzen hat die Schondecke ein Netz mit einem Reißverschluss. Allerdings nur kurzzeitig. Denn auch den zerstört Elvis in null Komma nix. Nun liegt die Mittelkonsole frei. Sehr zur Freude des Welpen, der macht sich hoch motiviert darüber her.
Jetzt hab ich richtig Puls und halte an. Aus dem Kofferraum schnappe ich mir ein Handtuch und decke damit die Mittelkonsole ab. Die lasse ich mir definitiv nicht kaputt machen. Als die Fahrt weiter geht, hat der Aussie schon ein anderes Ziel im Auge. Ich sehe, wie sein Blick in Richtung Tür geht. Oh nein. Bitte nicht.
Ich schlage auf die Lehne des Beifahrersitzes. Vielleicht bringt ihn das Geräusch von seinem Gedanken ab. Er hebt den Kopf. Aber Elvis wäre nicht Elvis, wenn er sich nicht trotzdem die Innenverkleidung der Tür vornehmen würde. Die ist mit schwarzem Stoff überzogen. Noch. Ratsch, ratsch. Der Hütehund zieht einen Faden nach dem nächsten. Ich halte wieder an. Versuche ein Handtuch in das Fenster zu klemmen, um so die Tür zu schützen. Doch abgesehen davon, dass es jetzt mega laut ist, weil das Handtuch von außen ständig gegen die Scheibe schlägt, bringt die Aktion nichts.
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Können Leckerlis das Auto noch retten?
Um das Fahrzeug wenigstens ein bisschen zu schützen, krame ich aus meiner Bauchtasche Leckerlis und reiche sie dem Monster. Wenn’s um Futter geht, ist die Taubheit wie weggeblasen. Dumm nur, dass Leckerlis keine Lösung sind, sondern ihn in seinem Verhalten zusätzlich bestätigen. Egal. Ich will’s einfach nur noch hinter mich bringen. Also fahre ich schneller, damit die Fahrt möglichst schnell vorbei ist. Besonders gut ist das nicht. Denn ich kann mich gar nicht richtig auf die Straße konzentrieren, weil ich immer wieder verzweifelt nach hinten gucke.
Schließlich setzt Elvis noch einen drauf. Er steht von seinem Kopfkissen auf, fängt darauf an zu buddeln, segelt mit dem Kissen in den Fußraum und klemmt sich darin ein. Uff. Immerhin scheint das eine beruhigende Wirkung zu haben, denn er macht keine Anstalten, sich aus der Lage zu befreien. Für mich ist auf jeden Fall klar – so geht’s nicht weiter.
Zuhause recherchiere ich im Internet und stelle fest, es gibt nicht einen hilfreichen Ratgeber zum Transport von Hunden auf der Rückbank. Selbst der ADAC ist mit meiner Anfrage überfordert. Die richtige Gurtlänge? Nicht definiert. Das perfekte Sicherheitsgeschirr? Gibt es nicht. Eine individuelle Lösung muss her und ich habe schon eine Idee …
Fortsetzung folgt.
Lesen Sie auch die anderen Folgen unserer Kolumne von Manuela Lieflaender über ihr Leben mit Welpe Elvis: