5. Juni 2025, 6:28 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Russische Schwarze Terrier, auch Black Russian Terrier (BRT) genannt, wurde einst vom sowjetischen Militär gezielt als Diensthund gezüchtet. Heute überzeugt die intelligente Rasse nicht nur im Einsatz, sondern auch als wachsames Familienmitglied – vorausgesetzt, sie wird konsequent geführt.
Mit seiner stattlichen Größe und kräftigem Körperbau wirkt der Russische Schwarze Terrier bereits auf den ersten Blick ziemlich eindrucksvoll. Und auch hinter der robusten Erscheinung steckt ein intelligenter und selbstbewusster Charakter. Ursprünglich in der Sowjetunion gezüchtet, ist die Rasse heute vor allem in Russland verbreitet – aber auch in Deutschland trifft man gelegentlich auf den schwarzen Hund mit dem markanten Bart.
Herkunft
Der Russische Schwarze Terrier stammt ursprünglich aus der ehemaligen Sowjetunion. In den 1940er-Jahren suchte man dort nach einem großen, widerstandsfähigen Schutzhund für militärische Zwecke, der auch unter extremen Wetterbedingungen einsatzfähig war. Im staatlichen Zwinger „Roter Stern“ wurden dazu gezielt verschiedene Rassen gekreuzt, unter anderem Neufundländer, Riesenschnauzer, Airedale Terrier und Rottweiler. Das Ergebnis: ein kräftiger, belastbarer Hund mit klarem Schutzinstinkt. Erst in den 1980er-Jahren wurde die Rasse auch international bekannt. Heute ist der Russische Schwarze Terrier von der FCI anerkannt und zählt zur Gruppe 2 – gemeinsam mit Pinschern, Schnauzern, Molossern und Schweizer Sennenhunden.
Aussehen & Fell
Mit einer Schulterhöhe von 64 bis 72 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 65 Kilogramm gehört der Russische Schwarze Terrier eindeutig zu den großen Hunderassen. Trotz seines Namens erinnert er heute weder im Wesen noch im Aussehen an einen typischen Terrier. Stattdessen fällt er durch seinen massigen, muskulösen Körperbau und sein markantes Erscheinungsbild auf. Besonders charakteristisch ist das dichte, schwarze und leicht gewellte Rauhaar mit Unterwolle, das vier bis zehn Zentimeter lang wird – ergänzt durch auffällige Gesichtspartien wie buschige Brauen, einen kräftigen Bart und starke Behaarung an den Läufen.
Charakter & Gemüt
Der Russische Schwarze Terrier wurde ursprünglich als Wach- und Schutzhund gezüchtet – und genau das spiegelt sich bis heute in seinem Verhalten wider. Die Rasse gilt als ausgesprochen wachsam, selbstbewusst und ausdauernd. Auch extremen Wetterbedingungen hält der robuste Vierbeiner problemlos stand. Er behält stets den Überblick über seine Umgebung und zeigt sich seiner Familie gegenüber loyal und schützend. Trotz seines imposanten Auftretens besitzt der Russische Schwarze Terrier ein ausgeglichenes Wesen. Er ist nicht aggressiv, aber durchaus bereit, seine Bezugspersonen im Ernstfall zu verteidigen.
Erziehung
Die Erziehung des Russischen Schwarzen Terriers erfordert Erfahrung, Konsequenz und Geduld. Aufgrund seines ausgeprägten Selbstbewusstseins braucht der BRT schon früh eine klare und souveräne Führung, um die Rollenverteilung im „Rudel“ eindeutig zu klären. Für Anfänger ist die Rasse weniger geeignet. Strenge oder gar Härte sind dabei fehl am Platz – deutlich besser reagiert die sensible Rasse auf klare Regeln, ruhige Konsequenz und positive Verstärkung.
Auch die frühe Sozialisierung spielt eine wichtige Rolle: Damit der Hund im Umgang mit fremden Menschen oder Artgenossen gelassen bleibt und kein dominantes oder übertrieben wachendes Verhalten entwickelt, sollte er schon im Welpenalter mit verschiedenen Umwelteinflüssen und Situationen konfrontiert werden.
Richtige Haltung & Pflege
Der Russische Schwarze Terrier ist kein Hund für die Wohnung – er braucht viel Platz, Bewegung und vor allem eine enge Bindung zu seinen Bezugspersonen. Neben ausgedehnten Spaziergängen und körperlicher Auslastung ist auch geistige Beschäftigung ein Muss. Besonders geeignet sind hierfür Hundesport, Fährtenarbeit oder Schutzdienst, bei denen der intelligente Vierbeiner seine Fähigkeiten voll ausleben kann.
Wenn es um die Fellpflege geht, braucht der Russische Schwarze Terrier regelmäßige Aufmerksamkeit. Das Fell sollte dabei mehrmals pro Woche gründlich gebürstet werden, um Knoten und Verfilzungen zu vermeiden. Etwa alle zwei Monate ist außerdem ein professionelles Trimming empfehlenswert, damit auch die dichte Unterwolle gepflegt bleibt. Ebenfalls wichtig: Die Brauen, der Bart und die Behaarung an den Läufen sollten regelmäßig gebürstet und bei Bedarf vorsichtig gereinigt werden.
Ernährung
Bei der Ernährung stellt der Russische Schwarze Terrier keine besonderen Ansprüche. Angepasst an sein Alter, die Größe und Aktivität kann hier mit Trocken- oder Nassfutter gearbeitet oder auf BARF gesetzt werden. Da große Hunderassen wie der BRT im Alter zu Gelenkproblemen neigen, sollte schon früh auf ein stabiles, gesundes Gewicht geachtet werden, um die Gelenke nicht unnötig zu belasten. Außerdem besteht – wie bei vielen großen Hunden – ein erhöhtes Risiko für Magendrehungen. Deshalb gilt: lieber mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag und ausreichend Ruhe vor und nach dem Fressen.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Der Russische Schwarze Terrier gilt als insgesamt robuste und widerstandsfähige Rasse. Dennoch gibt es einige erblich bedingte oder rassetypische Gesundheitsrisiken, auf die Halter achten sollten. Dazu zählen vor allem Hüftgelenks- und Ellbogendysplasie, die besonders bei großen Hunden auftreten können.
Auch erblich bedingte Augenerkrankungen wie die Progressive Retinaatrophie (PRA), die im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann, sowie bestimmte Herzerkrankungen kommen bei dieser Rasse gelegentlich vor.

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Der Russische Schwarze Terrier im Überblick
- Größe: 64–72 cm Widerristhöhe
- Gewicht: ca. 45–65 kg (nicht offiziell standardisiert)
- Fell: Dichtes, raues Stockhaar mit Unterwolle; pflegeintensiv, wetterfest
- Farben: Tiefschwarz (einheitlich)
- Charakter: Intelligent, wachsam, selbstbewusst, loyal, ruhig, familienbezogen
- Geeignet für: Erfahrene Halter mit Haus und Garten, nicht für Anfänger oder reine Wohnungshaltung
- Besonderheiten: Ehemaliger Militärhund mit Schutzinstinkt, benötigt konsequente Erziehung, körperliche und geistige Auslastung sowie regelmäßige Fellpflege