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Dackel, Chihuahua, Schäferhund

9 Hunderassen, die nichts für Anfänger sind

Diese Hunderassen sind nichts für Anfänger
Der Australian Shepherd ist wegen seines attraktiven Äußeren sehr beliebt, seine Erziehung braucht aber eine erfahrene Hand Foto: Getty Images
Porträtbild Marike Stucke
Freie Autorin

22.01.2024, 16:21 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Neulinge in der Hundehaltung entscheiden manchmal eher nach äußerem Erscheinungsbild oder ob eine Hunderasse gerade angesagt ist. Das kann allerdings fatale Folgen haben, denn nicht jeder Hund ist auch für unerfahrene Halter geeignet. Von welchen Rassen Anfänger lieber die Finger lassen sollten und warum, hat PETBOOK hier zusammengefasst.

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Nur weil ein Hund besonders klein ist, bedeutet dies nicht unbedingt, dass er auch wenig Arbeit macht. Neben dem mehrmals täglichen Gassigehen, der Fellpflege und dem Füttern kommt auch bei kleinen Hunden Erziehungsarbeit hinzu. Und wie umfangreich diese ist, hängt nicht mit der Körpergröße eines Tieres zusammen, sondern mit seinen Charaktereigenschaften. So brauchen einige Hunderassen, die einst für die Jagd gezüchtet wurden, eine besonders konsequente Erziehung, damit der Jagdinstinkt nicht mit ihnen durchgeht. Auch sehr eigenständige und souveräne Hunde lassen sich von unerfahrenen Haltern manchmal nicht viel sagen. Wir stellen 9 beliebte Hunderassen vor, die für Anfänger jedoch nicht geeignet sind.

Dackel

Obwohl Dackel zu den beliebtesten Hunderassen gehören, tut man sich und dem Hund als Anfänger nicht unbedingt einen Gefallen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Rau-, Langhaar- oder Kurzhaardackel. Die Hunderasse wurde gezielt für die Jagd gezüchtet und trägt auch noch heute eine große Portion Jagdinstinkte in sich. Zudem handeln Dackel sehr eigenständig, denn ihre Aufgabe bestand darin, den Dachs oder Fuchs eigenhändig aus dem Bau zu vertreiben. Diese Hunderasse fackelt also nicht lange und setzt sich gerne durch. Damit Dackel und Dackelhalter im Alltag gut zurechtkommen, ist eine konsequente Erziehung mit viel Durchhaltevermögen seitens Frauchen und Herrchen nötig. Dazu kommt, dass die Hunderasse von sich aus nicht unbedingt eine hohe Motivation zur Kooperation mit dem Menschen zeigt. Das kann es gerade Anfängern in der Hundehaltung unnötig schwer machen, weswegen diese Hunderasse als Ersthund nicht geeignet ist.

Chihuahua

Der Chihuahua ist ein typisches Beispiel für „Klein, aber oho!“. Aufgrund seiner geringen Größe wird er oft unterschätzt und als Hund nicht ernst genommen. Das kann dazu führen, dass diese Hunde aus Verzweiflung beginnen, in ihrem Verhalten immer extremer zu werden und starke Abwehrgesten wie Knurren, Zähne fletschen und beißen zeigen. Dies wird von Haltern und Umfeld oft belächelt oder sogar provoziert. Das führt zu dem typischen Verhalten solch kleiner Hunde, andere Artgenossen oder unbekannte Dinge und Menschen ausdauernd anzukläffen. Die Hunderasse ist seinem Halter extrem verbunden und sehr anhänglich. So sehr, dass Chihuahuas sogar eifersüchtig reagieren können, wenn er die Aufmerksamkeit seines Halters mit anderen Haustieren oder gar Kindern teilen muss. Um solche Probleme wie verbeißen oder ständiges Kläffen erst gar nicht entstehen zu lassen, ist es wichtig von Anfang an mit dem Hund zu trainieren und eine gute Erziehungsgrundlage zu legen. Leider fällt dies den meisten Besitzern dieser Hunderasse sehr schwer, weil sie die Tiere entweder nicht ernst nehmen, oder den niedlichen Hunden schlechtes Verhalten durchgehen lassen. Auch wenn der Chihuahua noch so süß und klein ist, für Anfänger ist diese Hunderasse nicht geeignet.

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Rhodesian Ridgeback

„Ridgies“ sind wahre Schönheiten und so manch Anfänger lässt sich vom edlen Erscheinungsbild der Hunderasse verleiten. Doch die Wurzeln des Rhodesian Ridgebacks führen nach Afrika, wo er bei der Löwenjagd eingesetzt wurde und dementsprechen selbstbewusst und eigenständig handelt. Aufgrund seiner Vergangenheit ist auch sein Schutztrieb sehr stark ausgeprägt. Er braucht daher eine erfahrene und konsequente Führung, die keinen Zweifel an ihrer Souveränität aufkommen lässt. Zudem sind die Hunde sehr sensibel und können bei Druck schnell auf Stur stellen. Da Rhodesian Ridgebacks als recht clever gilt, ist ihre Erziehung arbeitsintensiv. Unsichere Ersthundebesitzer können hier schnell an ihre Grenzen kommen, weshalb diese Hunderasse nicht für Anfänger geeignet ist.

Shih Tzu

Die kleine Hunderasse mit dem langen, seidigen Fell wird gern auch „Kleine Diva“ genannt. Shih Tzus verlangen sehr viel Aufmerksamkeit. Bekommen sie diese nicht, können sie mitunter Unarten entwickeln und unerfahrene Hundehalter schnell überfordern. Denn obwohl Shih Tzus typische Begleithunde sind und somit für keine spezielle Aufgabe wie die Jagd oder das Bewachen des Grundstückes gezüchtet wurden, brauchen sie ausreichend Beschäftigung. Wie viele kleine Hunderassen wird auch der Shih Tzu oft unterschätzt und nicht ernst genommen. Dabei handelt es sich um sehr intelligente Hunde, die gern Tricks lernen. Zudem erfordert das Fell eine intensive Pflege. Vor allem den Gesichtsbereich muss man unter Umständen täglich waschen, da sich Futter in dem langen Haar verfangen kann. Daher sollten Shih Tzus nur von erfahrenen Hundefreunden gehalten werden. Für Anfänger ist diese Hunderasse eher nicht geeignet.

Deutscher Schäferhund

Schäferhunde sind, wie der Name schon sagt, Hunde, die ursprünglich zum Hüten der Schafe eingesetzt wurden. Diese Hunderasse braucht, wie viele Hütehunde, daher immer eine Aufgabe. Der Schäferhund ist alles andere als ein Schoßhund und verlang viel mentale und körperliche Auslastung, um sein freundliches und ausgeglichenes Wesen zeigen zu können. Ohne eine konsequente Erziehung, neigen die Hunde zu Unsicherheit, die sich oft in ausgiebigen Bellen äußert. Der Deutsche Schäferhund ist also kein Hund, der so „nebenher läuft“. Die Hunderasse verlangt konsequente Erziehung, die viele Anfänger aus Mangel an Erfahrung nicht leisten können.

Australian Shepherd

Die Hunderasse wird aufgrund des Namens oft für eine Rasse aus Australien gehalten, stammt aber ursprünglich aus den USA. Dort wurde sie zum Hüten von Schafen eingesetzt. Der Hüteinstinkt ist daher sehr stark ausgeprägt. Aufgrund ihrer bunt gefleckten Fellfärbung sind Australien Shepard sehr attraktiv und beliebt. Diese Hunde sind jedoch enorm aktiv und verlangen eine passende Haltung. Sie müssen nicht nur körperlich mehrmals täglich intensiv ausgelastet werden, sondern erfordern auch geistige Förderung. Idealerweise sollten sie daher als Arbeitshund eingesetzt werden. Aber auch mit entsprechendem Training kann man der Rasse durchaus gerecht werden. Viele unterschätzen jedoch den hohen Arbeitswillen des Australian Shephards und sehen oft nur das attraktive Äußere als Grund für die Kaufentscheidung. Daher ist diese Hunderasse für Anfänger nicht geeignet.

Beagle

Der Beagle galt eine Zeit lang als Modehund und wurde dementsprechend auch oft von Anfängern gehalten. Diese unterschätzen aber oftmals den Jagdtrieb des mittelgroßen Hundes und seine Eigenständigkeit. Mit wenig Hundeerfahrung können Halter mit der Erziehung des Beagles deshalb schnell Probleme bekommen. Zum Beispiel, wenn der Hund im Wald plötzlich auf eigene Faust jagen geht. Beagle haben die Nase ständig am Boden und sind dabei nur mäßig empfänglich für ihre Halter. Hat der Hund erst einmal eine Fährte aufgenommen, ist er schnell im Unterholz oder im Gebüsch verschwunden. Denn Beagle wurde für die eigenständige Jagd gezüchtet. Daher ist es vor allem für Anfänger fast unmöglich, den Beagle ohne Leine laufen zu lassen. Zu groß ist die Gefahr, dass er früher oder später stiften geht.

Weimaraner

Die edle Hunderasse gehört zu den Jagdhunden und benötigt deshalb, wie alle Arbeitshunde, viel physische und mentale Auslastung. Darüber hinaus werden Weimaraner bis zu 30 Kilogramm schwer und sollten nicht in einer kleinen Wohnung gehalten werden. Ein Haus mit Garten und viel Auslauf sowie regelmäßige Trainingseinheiten im Hundesport sollten es für den Weimaraner schon sein, damit er ausgeglichen ist. Anfänger überfordern oft schon die Grundbedürfnisse des großen Hundes, weshalb diese Rasse eigentlich nur in erfahrene Hände gehört.

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Border Collie

Wie der Australian Shepherd wurde der Border Collie ursprünglich zum Hüten gezüchtet. Dieser Instinkt ist sehr stark ausgeprägt und bei fehlender Auslastung und in Anfängerhänden kann es passieren, dass der Border Collie beginnt, Autos zu jagen oder gar Kinder zu hüten. Was Besitzer oft anfangs noch belächeln, kann schnell zum Problemverhalten werden. Etwa dann, wenn der Hund beginnt, das Kind nicht nur zu hüten, sondern auch zu maßregeln. Die Erziehung und Haltung eines Border Collies ist ein Vollzeitjob. Anfänger sollten von dieser Hunderasse daher Abstand nehmen.

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