
7. Juni 2025, 15:51 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Der Chinook ist ein echter Geheimtipp unter den Schlittenhunden: kraftvoll, sanft und tief mit seiner Familie verbunden. Diese seltene Rasse vereint sportliche Ausdauer mit sanftem Wesen und bringt die perfekte Balance zwischen Abenteuerlust und häuslicher Ruhe mit. Wer sich einen intelligenten, menschenbezogenen Hund wünscht, der sowohl mit Kindern spielt als auch lange Wanderungen liebt, sollte den Chinook kennenlernen – eine Rasse mit Geschichte, Herz und goldbraunem Fell.
Der Chinook gehört zu den seltensten Hunderassen der Welt und trägt eine bewegte Geschichte in sich. Ursprünglich als Schlittenhund im frühen 20. Jahrhundert in den USA gezüchtet, verkörpert er heute eine ideale Mischung aus Kraft, Ausdauer und Sanftmut. Seine Entstehung geht auf den Hundezüchter Arthur Treadwell Walden zurück, der in New Hampshire eine neue, besonders belastbare Rasse schuf – benannt nach seinem Leithund Chinook.
Trotz seiner historischen Bedeutung wurde die Rasse zwischenzeitlich fast ausgerottet, konnte aber durch engagierte Züchter erhalten werden. Heute ist der Chinook offizieller Staatshund von New Hampshire – eine Anerkennung seiner tiefen Verbindung zur Region. Doch trotz seiner Stärke ist dieser Hund kein klassischer Wachhund. Vielmehr eignet er sich hervorragend als Familienhund mit ausgeprägtem Kuschelbedürfnis, sofern er geistig und körperlich ausgelastet wird.
Herkunft
Die Ursprünge des Chinook liegen in den rauen Landschaften von New Hampshire, USA. Anfang des 20. Jahrhunderts suchte Arthur Treadwell Walden nach einem leistungsfähigen Schlittenhund, der Kraft, Ausdauer und ein freundliches Wesen vereint. Er kreuzte dafür nordische Schlittenhunde wie Huskys und Malamuten mit Bernhardinern, Belgischen und Deutschen Schäferhunden. Der erste und namensgebende Chinook war ein außergewöhnlicher Hund mit großer Zugkraft und sanftem Charakter, der das Fundament der neuen Rasse legte.
Die Rasse wurde gezielt weiterentwickelt, verlor aber nach Waldens Tod an Popularität. In den 1960er-Jahren galt sie beinahe als ausgestorben. Nur durch das Engagement weniger Züchter konnte der Chinook erhalten bleiben. Heute ist er nicht von der FCI anerkannt, aber vom American Kennel Club (AKC) registriert. Eine besondere Ehre erhielt die Rasse im Jahr 2009: Der Chinook wurde zum offiziellen Staatshund von New Hampshire ernannt.
Aussehen & Fell
Chinooks sind mittelgroße bis große Hunde mit einem kräftigen, muskulösen Körperbau. Ihr Erscheinungsbild kombiniert Eleganz und Robustheit – ganz wie es sich für einen echten Arbeitshund gehört. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von etwa 58 bis 68 cm, Hündinnen liegen zwischen 53 und 64 cm. Das Gewicht variiert: Rüden wiegen in der Regel zwischen 25 und 40 kg, Hündinnen zwischen 23 und 30 kg. Das dichte, mittellange Fell ist doppellagig mit dicker Unterwolle, was den Chinook hervorragend vor Kälte – aber auch vor Hitze – schützt. Die Fellfarbe reicht von hellgold über fawn (gelbbraun) bis rotbraun. Charakteristisch sind die dunklen Augen und schwarze Abzeichen um die Augenpartie, die dem Chinook einen markanten, freundlichen Ausdruck verleihen. Die Ohren sind hoch angesetzt und leicht nach vorn geneigt, was sein wachsames Wesen unterstreicht.
Charakter & Gemüt
Der Chinook gilt als ausgeglichen, sanft und überaus familienbezogen. Trotz seiner physischen Stärke ist sein Wesen freundlich und anpassungsfähig. Er ist intelligent, verspielt, neugierig – aber auch sensibel. Fremden gegenüber zeigt er sich zunächst zurückhaltend, aber nicht aggressiv. In vertrauter Umgebung ist er anhänglich und liebt es, Zeit mit seinen Menschen zu verbringen. Besonders hervorzuheben ist seine Kinderfreundlichkeit und seine gute Verträglichkeit mit anderen Hunden – sofern er früh sozialisiert wurde. Chinooks neigen nicht zu übermäßigem Bellen, sind aber wachsam und aufmerksam. Ihr Bedürfnis nach Nähe macht sie ungeeignet für ein Leben im Zwinger, denn sie gehören ins Haus, mitten ins Familienleben.
Erziehung
Chinooks sind klug und lernfähig, können aber auch willensstark und mitunter stur sein. Ihre Erziehung erfordert daher eine konsequente, aber liebevolle Hand. Am besten beginnt man mit dem Training im Welpenalter. Durch positive Verstärkung lassen sich sehr gute Erfolge erzielen, denn Chinooks wollen gefallen. Dennoch benötigen sie klare Grenzen und eine strukturierte Führung.
Eine umfassende Sozialisierung ist wichtig, um ihrer natürlichen Schüchternheit entgegenzuwirken. Ihre Spätentwicklung – sie gelten oft erst mit vier Jahren als vollständig erwachsen – sollte in der Ausbildung berücksichtigt werden. Auch engagierte Hundeanfänger können mit einem Chinook gut zurechtkommen, wenn sie sich Unterstützung durch Hundeschulen oder erfahrene Trainer holen.
Richtige Haltung & Pflege
Der Chinook braucht viel Bewegung und geistige Beschäftigung. Er ist kein Hund für Stubenhocker, sondern liebt Wanderungen, Joggingrunden oder auch Hundesportarten wie Agility und Canicross. Ein Haus mit Garten ist ideal, wobei dieser sicher umzäunt sein sollte, denn Chinooks graben gern.
Ihr ausgeprägtes Sozialverhalten macht sie ungeeignet für ein isoliertes Leben – sie brauchen Familienanschluss und dürfen nicht längere Zeit allein gelassen werden. Die Fellpflege ist unkompliziert: Wöchentliches Bürsten reicht in der Regel aus. Während des Fellwechsels sollte man jedoch täglich zur Bürste greifen, um lose Haare zu entfernen und Hautirritationen zu vermeiden. Regelmäßige Krallenpflege, Zahnhygiene und Ohrenkontrollen gehören zur Grundpflege.
Ernährung
Die Ernährung des Chinook sollte ausgewogen und auf seine Aktivität und Größe abgestimmt sein. Hochwertige Alleinfuttermittel mit hohem Fleischanteil sind ideal. Aufgrund seines energiegeladenen Wesens profitiert der Chinook von proteinreicher Nahrung, ergänzt durch hochwertige Kohlenhydrate und essenzielle Fettsäuren.
Welpen sollten mit speziellem Futter für große Rassen versorgt werden, um ein gleichmäßiges Wachstum zu fördern. Wichtig ist eine kontrollierte Fütterung in mehreren kleinen Portionen über den Tag, um Magenprobleme zu vermeiden. Frisches Wasser sollte stets verfügbar sein. Beratung durch Tierärzte oder spezialisierte Fachmärkte kann bei der Auswahl der passenden Futtermarke hilfreich sein.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Chinooks gelten insgesamt als robuste und langlebige Hunde mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Dennoch sind bestimmte genetische Erkrankungen innerhalb der Rasse bekannt. Dazu zählen vor allem Hüftdysplasie sowie einige Augenleiden wie Katarakt oder progressive Retinaatrophie. Auch sogenannte „Chinook seizures“, eine Bewegungsstörung, wurden vereinzelt dokumentiert.
Ein erhöhtes Risiko für Magendrehungen ist möglich. Um diesen Erkrankungen vorzubeugen oder sie frühzeitig zu erkennen, sind regelmäßige tierärztliche Untersuchungen essenziell. Seriöse Züchter führen Gesundheitstests bei den Elterntieren durch – ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl eines Welpen.

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Der Chinook im Überblick
- Größe: Rüden 58–68 cm, Hündinnen 53–64 cm
- Gewicht: Rüden 25–40 kg, Hündinnen 23–30 kg
- Fell: Mittellang, dicht, doppellagig mit Unterwolle
- Charakter: Sanft, freundlich & familienbezogen
- Besonderheiten: Staatshund von New Hampshire, seltene Rasse, schließt sich eng an seine Menschen an