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Brut- und Setzzeit

Schonzeit für Wildtiere beginnt – das sollten Hundehalter jetzt wissen

Hund sitzt und schaut hinter einem Baum hervor
Zur Brut- und Setzzeit gilt für Hunde in vielen Regionen Deutschlands Leinenpflicht, um Wildtiere zu schonen Foto: Getty Images
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

11.03.2023, 15:22 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Mit dem Frühjahr beginnt in vielen Regionen Deutschlands die Brut- und Setzzeit. Wildtiere sind dann besonders anfällig für Störungen. Für Hundebesitzer gelten daher in diesem Zeitraum verschärfte Regeln. PETBOOK erklärt, was die Brut- und Setzzeit für Hundehalter bedeutet und gibt eine Übersicht über die Regelungen in den einzelnen Bundesländern.

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Es gibt nichts Schöneres, als an den ersten milden Frühlingstagen einen ausgedehnten Spaziergang mit dem Hund im Wald zu machen. In vielen Teilen Deutschlands gilt ab dem Frühjahr allerdings strenge Leinenpflicht. Denn jetzt beginnt die Brut- und Setzzeit und damit verbunden eine ganze Reihe an Beschränkungen für Hunde und ihre Halter. Was genau, wo gilt, ist dabei von Bundesland zu Bundesland verschieden. Im Folgenden erklären wir, was die Brut- und Setzzeit ist und welche Einschränkungen auf Hundehalter zukommen. Zudem geben wir einen Überblick über die Regelungen in den einzelnen Bundesländern.

Was ist die Brut- und Setzzeit?

Die Brut- und Setzzeit umfasst den Zeitraum, in dem Wildtiere wie Vögel, Säugetiere oder Reptilien ihre Jungen bekommen und aufziehen. Sie findet in der Regel im Frühjahr und Sommer statt, je nach Tierart und Region können die genauen Zeiten jedoch variieren.

Während der Brut- und Setzzeit sind die Tiere besonders schutzbedürftig und empfindlich gegenüber Störungen. Daher gibt es in vielen Ländern gesetzliche Regelungen zum Schutz von Wildtieren während dieser Zeit. So ist es in einigen Regionen verboten, Hunde ohne Leine auszuführen oder bestimmte Gebiete zu betreten, um die Tiere nicht zu stören oder zu gefährden.

Auch interessant: Wie Sie Ihrem Hund beibringen, entspannt an der Leine zu laufen

Das müssen Hundebesitzer zur Brut- und Setzzeit beachten

Hundebesitzer sollten zur Brut- und Setzzeit besonders aufmerksam sein und Rücksicht auf die Wildtiere nehmen. Hier sind einige Dinge, die Sie als Hundebesitzer nun beachten sollten:

  1. Leinenpflicht: In vielen Regionen gilt während der Brut- und Setzzeit eine Leinenpflicht. Halten Sie sich unbedingt an diese Regelung und lassen Sie Ihren Hund stets nur an der Leine laufen, denn in manchen Bundesländern ist es Jägern sogar erlaubt, frei laufende Hunde zu erschießen.
  2. Auf dem Weg bleiben: Verlassen Sie mit Ihrem Hund nicht die Wege und Pfade, um die Wildtiere nicht zu stören oder gar zu verletzen. Bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen und beachten Sie die Hinweisschilder.
  3. Abstand halten: Halten Sie ausreichend Abstand zu Wildtieren und deren Nestern oder Brutplätzen – etwa dem Uferbereich. Lassen Sie Ihren Hund nicht in der Nähe von Nestern und Jungtieren schnüffeln oder gar jagen.
  4. Hinterlassenschaften entfernen: Auch wenn man im Wald oder der freien Natur gerne mal den Haufen liegen lässt, sollte man dies in der Brut- und Setzzeit nicht tun. Der Hundekot könnte Krankheiten auf Wildtiere übertragen. Nehmen Sie die Hinterlassenschaften Ihres Hundes daher mit und entsorgen Sie sie fachgerecht.

Wann beginnt die Brut- und Setzzeit?

In Deutschland beginnt die Brut- und Setzzeit je nach Tierart und Region zu unterschiedlichen Zeiten. In der Regel beginnt die Brutzeit für viele Vögel im Frühling, etwa ab Ende Februar bis Anfang April, und dauert bis in den Sommer hinein. Die Setzzeit für Rehe und Hirsche findet in der Regel im Mai und Juni statt. Auch andere Tierarten wie Wildschweine, Füchse oder Hasen haben ihre Setz- und Brutzeiten im Frühling und Sommer.

Die genauen Zeiten können also je nach Region und Tierart variieren. Es empfiehlt sich daher, sich vor einem Ausflug in die Natur über die Brut- und Setzzeit in der betreffenden Region zu informieren und entsprechend vorsichtig und rücksichtsvoll zu sein.

Regelungen zur Brut- und Setzzeit in den einzelnen Bundesländern

In den meisten Bundesländern gilt das für die Zeit vom 1. April bis zum 15. Juli, in einigen Ländern liegt der Anfangstermin bereits im März. Manche Bundesländer haben auch keine genaue Zeit festgelegt. Das bedeutet jedoch nicht, dass man hier den Hund generell frei laufen lassen darf. Oft gibt es Sonderregelungen, die regional sehr unterschiedlich sein können. Informieren Sie sich daher genau im Voraus, denn in manchen Regionen dürfen Jäger auf frei laufende Hunde im Wald schießen, wenn sie er Ansicht sind, dass diese Wildtiere stören.

Bayern

In Bayern gibt es zwar keine generelle Brut- und Setzzeit und auch keinen pauschalen Leinenzwang, an vielen Orten gelten jedoch Sonderreglungen. 

Berlin

In Berlin gibt es keine festgelegte Brut- und Setzzeit. Mit Ausnahme von ausgewiesenen Auslaufgebieten müssen Hunde in den Wäldern der Hauptstadt sowie auf Grünflächen grundsätzlich an der Leine geführt werden. Diese darf höchstens zwei Meter lang sein.

Brandenburg

Auch Brandenburg hat keine generelle Brut- und Setzzeit. Es empfiehlt sich allerdings trotzdem, den Hund im Wald oder naturnahen Gebieten an der Leine laufen zu lassen, da Jäger Hunde erschießen dürfen, die Wild nachstellen und nicht unter der Kontrolle des Besitzers stehen.

Bremen

In Bremen beginnt die Brut- und Setzzeit ab dem 15. März und geht bis zum 15. Juli eines jeden Jahres. In diesem Zeitraum müssen Hunde angeleint werden, wenn der Spaziergang außerhalb des bebauten Stadtgebietes stattfindet.

Hamburg

In Hamburg gibt es keine festgelegte Brut- und Setzzeit. Hier müssen Hunde in den Wäldern ganzjährig an der Leine geführt werden – sofern es sich nicht um eine Hundefreilaufzone handelt. Läuft ein Hund frei, darf ein Jäger den Hund sowohl erschießen als auch mit einem Fanggerät töten.

Hessen

Hessen hat zwar keine allgemeine Brut- und Setzzeit, hier können Gemeinden allerdings eigene Regeln treffen.

Mecklenburg-Vorpommern

Auch hier gibt es keine Brut- und Setzzeit. Allerdings herrscht in den Wäldern von Mecklenburg-Vorpommern eine generelle Anleinpflicht!

Niedersachsen

In Niedersachsen gilt die Brut- und Setzzeit in der Zeit vom 1. April bis zum 15. Juli. Hundebesitzer dürfen ihre Tiere dann nur noch angeleint in der freien Landschaft führen.

Nordrhein-Westfalen

Eine generelle Brut- und Setzzeit gibt es nicht, allerdings gilt in Wäldern außerhalb der Wege Leinenzwang. Zudem dürfen Jäger einen Hund erschießen, wenn dieser Wild nachstellt und in der Lage ist, dieses zu verletzen oder gar zu töten.

Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz sind die Regelungen für Hundebesitzer sehr locker. Eine generelle Anleinpflicht gibt es nicht – auch nicht in den Wäldern. Dennoch sollte man vorher prüfen, ob in den jeweiligen Regionen gegebenenfalls Sonderreglungen herrschen. 

Saarland

Hier gilt die Brut- und Setzzeit vom 1. März bis 30. Juni. In diesem Zeitraum dürfen nur Hunde, die zuverlässig im Bereich der Wege bleiben, unangeleint geführt werden. Zuverlässig bedeutet dabei, dass der Besitzer in der Lage ist, seinen Hund zu kontrollieren – also ihn etwa zuverlässig abrufen kann.

Sachsen

Auch in Sachsen gibt es wenig Einschränkungen für Hundebesitzer. So existiert weder eine generelle Anleinpflicht noch eine definierte Brut- und Setzzeit. In vielen Gemeinden und Kommunen gelten jedoch bestimmte Vorschriften, sodass man sich unbedingt vorher informieren sollte.

Sachsen-Anhalt

Hier beginnt die Brut- und Setzzeit am 1. März beginnt und endet am 15. Juli. Während dieser Zeit dürfen Halter ihren ein Hund in Wald und auf Feldern sowie daran angrenzenden öffentlichen Straßen nicht ableinen. 

Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein reicht die Brut- und Setzzeit vom 1. April bis zum 30. September. In dieser Zeit müssen die Vierbeiner nicht nur in Wals und Flur an der Leine bleiben, es existiert auch ein Hundeverbot an Stränden.

Thüringen

In Thüringen gibt es keine definierte Brut- und Setzzeit, aber auch hier wurden vereinzelt Sonderbestimmungen beschlossen.

Gibt es die Brut- und Setzzeit auch in anderen Ländern Europas?

Wildtiere wie Vögel, Säugetiere und Reptilien haben auch in anderen Ländern und Regionen ihre jeweiligen Brut- und Setzzeiten. Diese Zeiten können jedoch je nach Tierart und geografischer Lage variieren. In vielen europäischen Ländern gibt es ebenfalls gesetzliche Regelungen zum Schutz von Wildtieren während, um die Tiere vor Störungen und Gefahren zu schützen. Daher sollten Hundebesitzer und andere Naturbesucher auch hier Rücksicht auf die Wildtiere nehmen und sich im Voraus über die geltenden Regeln informieren.

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Quellen

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