22. Juni 2025, 18:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Pupsen bei Hunden ist ganz normal – wird es allerdings zu einem Dauerzustand, kann es schnell unangenehm werden. Doch häufig lässt sich das Problem ganz leicht beheben – und zwar ohne Medikamente und Tierarztbesuch.
Bauchgrummeln, Unruhe und häufiges Pupsen: Blähungen beim Hund sind keine Seltenheit. In den meisten Fällen sind die übermäßigen Darmwinde harmlos. Tritt das Problem jedoch regelmäßig auf, kann es sowohl für den Hund als auch für seine Halter belastend werden.
Übersicht
Wie entstehen Blähungen beim Hund?
Blähungen, auch als Flatulenz bezeichnet, entstehen, wenn sich übermäßig viele Gase im Magen-Darm-Trakt ansammeln. Die Bildung dieser Gase ist ein ganz normaler Bestandteil der Verdauung. Es gibt jedoch einige Faktoren, die für ein Ungleichgewicht der natürlichen Darmbakterien sorgen und so die Verdauung aus dem Takt bringen.
Verantwortlich für die teils geruchslosen, oft aber stark übelriechenden Darmwinde kann dabei zum einen die Ernährung des Haustieres sein. So können bestimmte Lebensmittel, wie Hülsenfrüchte, Kohl oder zu viel Getreide, Blähungen begünstigen. Und auch fetthaltiges Futter, Milchprodukte oder Reste vom Tisch können dafür sorgen, dass die einzelnen Nährstoffe nicht ausreichend durch die Darmbakterien verwertet werden können und so zur Entstehung von Gasen führen. Auch Allergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe, wie Eiweiße oder Getreide, sind bei Hunden keine Seltenheit.
Aber auch zu hastiges Fressen kann die Aufnahme von übermäßiger Luft begünstigen und so für einen Blähbauch sorgen. Besonders bei Hunderassen mit einer kurzen Schnauze, wie Bulldoggen, Möpsen oder Boxern, wird eine sogenannte Aerophagie besonders oft beobachtet. 1
Was hilft?
Um Blähungen und andere Verdauungsprobleme zu vermeiden, ist es ratsam, auf hochwertiges, gut verdauliches Futter zu setzen. Auch Futterumstellungen sollten nicht plötzlich erfolgen – idealerweise erfolgt die Umgewöhnung schrittweise und in Absprache mit einem Ernährungsberater oder Tierarzt, damit sich der Verdauungstrakt des Hundes in Ruhe anpassen kann.
Frisst Ihr Hund besonders hastig, können sogenannte Anti-Schling-Näpfe oder kleinere, über den Tag verteilte Portionen helfen, das Fressverhalten zu verlangsamen. Auch ein kurzer Spaziergang nach dem Fressen bringt die Verdauung in Schwung und kann dabei helfen, einer übermäßigen Gasbildung im Darm vorzubeugen.
Hausmittel gegen Blähungen
Und auch einige Hausmittel können eingesetzt werden, um Blähungen beim Hund entgegenzuwirken – darunter auch spezielle Gewürze. „Kümmel reduziert die Gasbildung im Darm und fördert die Verdauung, so haben bestialische Duftnoten keine Chance, sich zu entwickeln“, sagt Tina Hölscher, Tierärztin von Aktion Tier.
Je nach Größe des Hundes braucht man hier 0,5 bis 2 Gramm Kümmel. Das Gewürz mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Den Tee durch ein Sieb gießen und vollständig abkühlen lassen, bevor er unter das Futter gegeben wird. Auch Fencheltee wirkt entkrampfend und beruhigend – 1–2 Esslöffel können entweder ins Futter oder in den Wassernapf gegeben werden. 2
Um die Darmgesundheit Ihres Hundes langfristig zu unterstützen, lohnt es sich, bereits vorbeugend auf eine darmfreundliche Ernährung zu achten. Fermentiertes Obst und Gemüse sowie Probiotika mit lebenden Milchsäurebakterien können helfen, die natürliche Darmflora zu stärken. Auch Kräutermischungen mit Pfefferminze oder Kamille fördern das Gleichgewicht der im Darm lebenden Mikroorganismen – und tragen so zu einer gesunden Verdauung bei.
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Wann zum Tierarzt?
Treten Blähungen häufiger auf und werden von weiteren Symptomen wie Apathie, Erbrechen, Durchfall oder einem harten, aufgeblähten Bauch begleitet, sollte unbedingt ein Tierarzt hinzugezogen werden. Auch wenn Ihr Hund allgemein Unwohlsein zeigt, gilt: Lieber professionell abklären lassen – denn hinter den Beschwerden können Futtermittelunverträglichkeiten oder Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts stecken.
Mit Material von dpa