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Sticker-Sarkom: Schnuppern am Hinterteil birgt Risiko für Hunde

Sticker-Sarkom

Gefahr! Hund nicht am Hinterteil von Artgenossen schnuppern lassen

Ein Hund riechte einem anderem am Hinterteil
Hunde schnüffeln häufig am Hinterteil eines anderen Hundes. Das kann aber unter Umständen gefährlich sein.Foto: Getty Images

Hunde riechen mit Vorliebe anderen Artgenossen am Hinterteil. So lernen sich die Tiere kennen und der Geruch verrät ihnen viel über den jeweils Anderen. Doch das typische Verhalten der Vierbeiner birgt auch Gefahren, wenn der Hund mit dem Sticker-Sarkom infiziert ist.

Wenn Hunde aufeinandertreffen, dann ist es einer der ersten natürlichen Impulse, dass sie sich am Hinterteil, dem sogenannten Analgesicht, beschnuppern. Mitunter kann dies jedoch für die Tiere gefährlich werden. Eine weltweit bekannte Krankheit unter Hunden überträgt sich nämlich genau durch dieses Schnuppern. Das „Sticker-Sarkom“ ist ein Tumor, der sich an den Geschlechtsorganen der Tiere bilden kann.

Wie wird das Sticker-Sarkom übertragen?

Das Sticker-Sarkom wird vor allem beim Deckakt übertragen, kann sich jedoch auch über Schleimhautkontakte zwischen Hunden verbreiten. Daher können sich Tiere auch infizieren, wenn sie sich das Hinterteil eines Überträgers belecken oder beschnuppern. Lange wurde vermutet, dass es sich bei dem Syndrom um eine Viruserkrankung handelt. Doch dem ist nicht so.

Durch den Kontakt mit einem infizierten Tier werden lebende Krebszellen auf einen anderen Hund übertragen. Im Folgenden vermehren sich die Zellen und bilden an den betroffenen Stellen deutlich sichtbares Tumorgewebe. Eine Studie aus 2019 belegt sogar, dass die Tumorzellen von dem ursprünglichen Überträgerhund stammen und das Gewebe in großen Teilen dem ursprünglichen Tumorgewebe entspricht und sich immer weiter verbreitet. 1

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Rüden sind anfälliger für die Tumorbildung

Eine weitere Studie belegt, dass Rüden eine vier- bis fünfmal höhere Wahrscheinlichkeit haben, sich mit dem Sticker-Sarkom zu infizieren als Hündinnen. Die Wissenschaftler vermuten, dass dies der Fall ist, weil männliche Hunde ihre Nase häufig einsetzten, um zu erschnüffeln, ob Hündinnen paarungsbereit seien oder ihren Eisprung hätten. Auch seien die Tumore bei weiblichen Hunden außenliegend und daher leichter ansteckend.2

Wie wird das Sticker-Sarkom behandelt?

Wie bei vielen Krebsarten wird auch das Sticker-Sarkom durch Chemotherapie oder Bestrahlung behandelt. Eine chirurgische Entfernung ohne zusätzliche Krebstherapie entfernt die veränderten Zellen nicht dauerhaft, sondern kann zu wiederkehrenden Tumoren führen. Allerdings gibt es auch Fälle, bei denen sich das Tumorgewebe spontan zurückbildet und eine Immunität entsteht.

Gibt es das Sticker-Sarkom auch in Deutschland?

Die Wissenschaftler untersuchten auch die geografische Verbreitung der merkwürdigen Krebszellen und stellen fest, dass sich das Sticker-Sarkom wohl in der frühen Neuzeit durch Seefahrer und ihre Hunde in der gesamten Welt verbreitet hat. So habe sich die Krankheit zunächst in Amerika, dann in Afrika nachweisen lassen.2

Ob sich das Sticker-Sarkom auch in Deutschland verbreitet, ist zurzeit noch unklar. Peta berichtete 2020 über einen Fall von einem aus Rumänien adoptierten Tier. Illegaler Welpenhandel aus dem Ausland könnte die Verbreitung des Sarkoms auch in Deutschland weiter befeuern, obwohl es hierzulande noch nicht endemisch ist.

Zuletzt berichtete „Heute.at“ über steigende Fallzahlen in Deutschland und Österreich. Auf eine PETBOOK-Anfrage bezüglich zunehmender Verbreitung der Tumorerkrankung in Deutschland, antwortete der Bundesverband Praktizierender Tierärzte, dass ihnen dazu keine entsprechenden Informationen vorlägen.

Quellen

Sonstige Quellen

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