Hunde sind die Tiere, die sich am häufigsten eine Vergiftung mit Blaualgen zuziehen. Im Sommer wachsen die Organismen unter speziellen Bedingungen in Gewässern und stellen eine Gefahr für Mensch und Tier dar. Hundehalter sollten wissen, wie man einen Befall mit Blaualgen erkennt und wie man seinen Hund schützen kann.
Sommer, Sonne, Sonnenschein – was gibt es Schöneres, als sich im Sommer im kalten Wasser abzukühlen? Der Sprung ins Wasser erfrischt nicht nur uns Menschen; auch viele Hunde lieben es, bei Hitze in den naheliegenden Fluss, See oder Teich zu springen und sich dort im Wasser zu vergnügen. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr sind dabei Blaualgen, die bei Hunden Vergiftungen auslösen können. Je nach Algen- und Kontaktart können die Bakterien (ja, Blaualgen sind gar keine echten „Algen“, sondern „Bakterien“) verschiedene Symptome hervorrufen. PETBOOK verrät Ihnen in diesem Artikel, wie Sie Ihren Vierbeiner vor einer Vergiftung schützen.
Übersicht
Was sind Blaualgen?
Blaualgen sind Bakterien, die sowohl in Süßwasser als auch in Brackwasser entstehen. Voraussetzung dafür sind hohe Temperaturen und ein hoher Nährstoffgehalt des Wassers. „Blaualgen treten vorwiegend im Spätsommer nach warmen, niederschlagsarmen Schönwetterperioden auf“, sagt Tierärztin Alice Holzapfel von der Tierarzt-Plattform Dr. Sam. Die Cyanobakterien treten im Sommer auf, wenn das Wasser weniger zirkuliert, sehr warm und schon leicht „abgestanden“ ist. Bei Temperaturen ab 25 Grad Celsius und wechselndem Lichteinfall vermehren sich Blaualgen zunehmend. Eine starke Dauerbestrahlung mögen sie hingegen nicht. Manchmal sind Blaualgen bereits vom Ufer aus zu erkennen.
Besonders im August, wenn sie sich schon stark vermehrt haben, schimmert die blau-grünliche Farbe der Algen durch die Oberfläche von Gewässern hindurch. Blaualgen sind für Gewässer durchaus sinnvoll, da sie Sauerstoff produzieren und Lebewesen als Nahrung dienen. Für badende Menschen und Hunde sind sie in hoher Konzentration hingegen gesundheitsschädlich
Sind alle Blaualgen giftig?
Erst einmal die gute Nachricht: Nicht alle Blaualgen sind giftig. Nur ein Teil der Bakterienspezies bildet Gifte, die gesundheitsschädigend sind. Für badende Menschen, insbesondere Kinder, und Tiere können dann Folgen einer Vergiftung entstehen.
Auch interessant: Kalifornische Seelöwen beißen plötzlich Menschen – das ist der Grund
Wann sind Blaualgen gefährlich?
Die meisten Blaualgen sind unbedenklich und produzieren keine Gifte. Da sie sich jedoch nicht von giftigen Blaualgen unterscheiden lassen, ist immer Vorsicht geboten. Im Sommer sollten Sie mit Ihrem Hund deshalb Gewässer meiden, in denen landwirtschaftliche Abfallprodukte oder Dreck landen. Diese begünstigen die Vermehrung der Blaualgen. Im August sind die Blaualgen als grüner Teppich, der auf der Oberfläche schwimmt, gut sichtbar. Gefährlicher sind Blaualgen in der Zeit davor, wenn sie heimlich im Wasser zunehmen, ohne sich zu zeigen.
Wieso sind Blaualgen so gefährlich für Hunde?
Viele Hunde, besonders Rassen wie Labradore, Pudel oder Retriever, schwimmen gern. Diese Hunde kommen dementsprechend häufig mit Blaualgen in Kontakt und schlucken diese oft, wenn sie Überreste aus dem Wasser fressen oder sich das Fell sauber lecken. Die Folge ist eine Blaualgen-Vergiftung, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Auch für Menschen sind Blaualgen gefährlich und können zu einer Vergiftung führen. Da Menschen jedoch schwerer sind und die Algen nicht schlucken, sind die Folgen in der Regel weniger gravierend.
Symptome einer Blaualgen-Vergiftung bei Hunde
„Bei Hunden zeigt sich eine Blaualgen-Vergiftung mit Erbrechen, Krämpfen, Diarrhö oder Kollaps“, sagt Tierärztin Alice Holzapfel. Eine solche Vergiftung sei der Tierärztin aber bislang noch nicht untergekommen. „Häufiger sind Vergiftungen verursacht durch Schokolade, giftige Pflanzen oder bestimmte Essensreste vom Tisch.“
Hat sich Ihr Hund beim Schwimmen eine Vergiftung zugezogen, bemerken Sie dies an eindeutigen Symptomen, die in der Regel spätestens 30 Minuten nach dem Wasserkontakt auftreten. Zu den Symptomen zählen Durchfall, Zittern, Gelbsucht, Schwäche, bis hin zum allergischen Schock. Diese Art von Vergiftung kann binnen weniger Stunden zum Tod führen.
Giftstoffe, die über die Haut aufgenommen werden, führen an den betroffenen Stellen zu Juckreiz, Hautrötungen, Blasenbildung und Hautentzündungen. Diese Symptome sind aber gut behandelbar.
Weitere Artikel über Hunde
Was Halter machen müssen, wenn der Hund eine Blaualgen-Vergiftung hat
Handeln Sie sofort und suchen Sie einen Tierarzt auf. Hat Ihr Hund die Giftstoffe über den Mund aufgenommen, lässt sich die Giftaufnahme durch Magenspülungen und die Gabe von Aktivkohle vermindern.
Äußert sich die Vergiftung durch Hautreaktionen, sollten die Algenrückstände am Fell so schnell wie möglich entfernt werden. Reaktionen der Haut lassen sich gut behandeln.
So schützen Sie Ihren Hund vor Blaualgen
Damit Ihr Hund sich keine Blaualgen-Vergiftung zuzieht, sollten Sie im Sommer bei anhaltenden hohen Temperaturen das Baden mit ihrem Vierbeiner in offenen Gewässern vermeiden. Auch wenn Ihr Hund liebend gerne ins kühle Nass springen würde; es ist zu seinem Besten. Falls Ihr Hund sehr unter hohen Temperaturen leidet, kann eine kalte Dusche Abhilfe schaffen.
Wenn Sie Ihrem Hund das Baden dennoch erlauben wollen, sollten Sie diese Sicherheitsvorkehrungen treffen.
- Informieren Sie sich vorher unbedingt über die Wasserqualität.
- Beachten Sie Badeverbote und nehmen Sie Warnhinweise ernst.
- Vermeiden Sie Gewässer, in denen sich Vögel tummeln. Diese verunreinigen das Gewässer und bieten Blaualgen einen optimalen Nährboden.
- Hat Ihr Hund ein befallenes Gewässer betreten, achten Sie darauf, dass er sein Fell nicht ableckt.
- Brausen Sie Ihren Hund nach jedem Badeausflug gut ab. So verhindern Sie, dass er Blaualgen über den Mund aufnimmt.
Fazit
Im Sommer, besonders nach einer langen, trockenen Periode, kann das Baden für Ihren Hund gefährlich werden: Viele Seen und Gewässer sind jetzt voll mit Blaualgen, die gesundheitliche Risiken für Ihren Vierbeiner bergen. Der Kontakt mit Blaualgen kann lebensbedrohlich für Ihren Hund sein, besonders wenn er die Bakterien über das Maul aufgenommen hat. Im schlimmsten Fall kann das tödlich für das Tier enden. Informieren Sie sich deshalb gut, bevor Sie Ihren Hund ins Wasser lassen, ob hier möglicherweise Blaualgen-Gefahr besteht. Im Zweifelsfall sollten Sie lieber der Spielverderber sein und Ihrem Hund das Baden untersagen.
Quelle
- Hunde-kausnacks.de, „Blaualgen: Hund in Gefahr“ (aufgerufen am 17.7.2023)