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Wie kann ich meinem Hund abgewöhnen, dass er an der Leine zieht?

Häufiges Verhalten

Hund zieht an der Leine? Die Ursachen und richtigen Maßnahmen

Ein Labrador Retriever zieht beim Gassi gehen im Park an seiner Leine
Wenn es in den Park hinaus geht, werden manche Hunde übereifrig und ziehen an ihrer Leine – eine Angewohnheit, die man abtrainieren kann.Foto: Getty Images

Egal ob es ein Welpe oder ausgewachsener Vierbeiner macht: Das Ziehen und Zerren an der Leine nervt oft nicht nur, sondern kann sogar gefährlich werden. Doch was sind die Ursachen dafür, dass der Hund an der Leine zieht? Und wie bringt man einem Leinen-Rowdy bei, entspannt neben seinem Halter zu laufen? PETBOOK verrät es.

Viele kennen die Situation: Kaum kommt man mit dem Hund aus der Wohnungstür, zieht er plötzlich wie ein Bulldozer an der Leine und schleift seinen Halter ungebremst zum nächsten Gebüsch. Doch dieser Leinenfrust für Hund und Mensch muss nicht sein. Hier erhalten Sie Tipps und Tricks, wie der Hund lernt, brav an der lockeren Leine zu laufen.

Warum zieht der Hund so stark an der Leine?

Die Gründe sind, wie so oft, vielfältig: Vielleicht kommt der Hund aus dem Tierschutz und kannte es bisher nicht, angeleint zu laufen. Manche Hunde haben es nie gelernt, mit Konflikten umzugehen, beispielsweise wenn ihnen andere Hunde oder Menschen entgegenkommen. Darum gehen sie nach vorne, um das Gegenüber auf Abstand zu halten. Auch Langeweile kann eine Motivation sein: Der Hund versucht, etwas Interessantes zu entdecken, das sich außerhalb der Reichweite der Leine befindet. Oder der Hund hat einfach nie gelernt, dass er auch Spannendes erleben kann, wenn er ganz locker an der Leine läuft.

Welche Leine und welches Geschirr sind am besten, wenn der Hund zieht?

Anti-Zug-Geschirre

Für stark ziehende Hunde empfehlen sich sogenannte Anti-Zug-Geschirre, die verhindern, dass sich der Hund durch Zug an der Leine selbst stranguliert. Sie sind sowohl für kleine Hunde als auch für große Hunde erhältlich. Manche haben sogar einen Haltegriff am Rücken, falls man in eine brenzlige Situation kommt.  

Halti-Geschirr

Man kann Halsbänder auch mit einem Halti-Geschirr kombinieren. Dieses wird mit einem Sicherheitskarabiner unter dem Hals verbunden. Das Halti besteht aus einem Gurt, der hinter den Vorderbeinen an den Ellenbögen und einem Gurt, der quer über dem Brustkorb verläuft. Eine Leine mit einem Karabiner an jedem Ende wird am Rücken und an der Brust eingehakt. So kann man den Hund mit beiden Händen führen und hat eine bessere und leichtere Kontrolle über die Laufrichtung und das Tempo.

Was sollte ich vermeiden, wenn der Hund an der Leine zieht?

Halsbänder und Flexileinen

Von einem Halsband ist bei einem Hund, der stark an der Leine zieht, unbedingt abzuraten, da es ihm die Luft abschnürt. Außerdem kann er davon langfristig Nacken- und Rückenproblemen bekommen. Auch Flexileinen sind beim Leinenführigkeitstraining kontraproduktiv, weil der Hund durch sie lernen würde, dass er durch Ziehen eine längere Leine bekommt.

No-Gos

Stachel- und Würgehalsbänder, sowie Elektrohalsbänder sind tierschutzrelevant (d. h. aus Tierschutzsicht abzulehnen) und deshalb bei der Erziehung und Ausbildung von Hunden verboten. Auch Halsbänder, die einen Duft oder Wasser versprühen, sollte man nicht einsetzen.

Auch interessant: Wie gewöhne ich meinem Hund ab, alles vom Boden zu fressen?

Wie kann ich es meinem Hund abgewöhnen, an der Leine zu ziehen?

Tempo- und Richtungswechsel

Sobald man merkt, dass sich die Leine strafft und der Vierbeiner zieht, macht man unmittelbar auf dem Absatz kehrt und geht in die Gegenrichtung. Um die Konzentration des Hundes noch stärker zu fordern, wechselt man dabei die Geschwindigkeit. Mal dreht man sich blitzschnell um, das nächste Mal dann wie in Zeitlupe. Das irritiert den Vierbeiner erst und macht ihm dann wahrscheinlich zusehends Spaß. Mit freundlicher Stimme kann man dabei Richtungswechsel und Tempi anzeigen: „Langsam“, „zurück“, „schnell“, „links“, „rechts“, „drehen“. Meist wird man nun erleben, wie der Hund genau beobachtet, welche Schritte als Nächstes folgen, damit er sie umgehend umsetzen kann. Zur Belohnung darf er dann von der Leine und mit Artgenossen spielen.

Weitere Tipps

Wenn der Hund an der Leine zieht, kann man auch seine Aufmerksamkeit z. B. mit einem Ball oder Zerrstrick umlenken, und ihm so das unerwünschte Verhalten abgewöhnen.

Auch ein kleines Stop-and-Go-Spiel kann das Ziehen unterbinden. Sobald sich die Leine strafft, bleibt man einfach wortlos stehen. Dreht der Hund sich um und kommt zurück, wird er belohnt. Geht er weiter und zieht wieder, bleibt man erneut stehen.

Wichtig: Verlieren Sie nicht die Geduld. Bleiben Sie konsequent. Vergessen Sie mal für eine halbe Stunde das Smartphone und schenken Sie die Aufmerksamkeit ihrem Hund. Schimpfen Sie nicht! Überfordern Sie den Hund nicht und sparen Sie nicht mit Leckerli und Lob. Und wenn nichts hilft, ist es auch keine Schande sich Hilfe zu suchen und mit einem Hundetrainer zu üben.

Quellen

Themen

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