
14. Mai 2025, 18:35 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Daniel Henney, bekannt aus „Das Rad der Zeit“ (engl: „The Wheel of Time“), setzt sich aktiv gegen den Hundefleischhandel in Südkorea ein und begleitet regelmäßig Tierschützer bei ihren Einsätzen. Doch auch eine Hündin stellt sein Leben auf den Kopf: Golden-Retreiver-Dame Julie, ebenfalls aus der Hundefleischindustrie gerettet. Die Rettung der Tiere war ebenfalls lange ein Wettlauf gegen die Zeit – mit einem Lichtblick am Ende des Tunnels.
Der Schauspieler Daniel Henney, der aktuell in der Rolle des Lan Mandragoran in der dritten Staffel der Fantasy-Verfilmung „Das Rad der Zeit“ auf Amazon Prime zu sehen ist, ist mehr als nur ein bekannter Charakterdarsteller. Er engagiert sich mit der Organisation Humane World for Animals auch für die Rettung von Hunden aus dem südkoreanischen Fleischhandel. Zuletzt war er bei der Rettung von 67 Tieren beteiligt – und die Tierschützer ziehen positive Bilanz für ein baldiges Ende von industrialisierten Hundefleischfarmen.
Hundefleischfarm geschlossen – mit prominenter Unterstützung bei Rettungsaktion
Gemeinsam mit der Organisation Humane World for Animals gelang es dem koreanisch-amerikanischen Schauspieler Daniel Henney 67 Hunde aus einer Hundefleischfarm in Cheongju, etwa zweieinhalb Stunden südlich von Seoul, zu befreien. Die Tiere sollen in den USA ein neues Zuhause finden.
Ein wichtiger Aspekt von Henneys Tierschutzarbeit ist daher auch die Aufklärung über das gesamte Thema. „Die häufigste Fehleinschätzung ist, dass der Verzehr von Hundefleisch in Südkorea weitverbreitet ist. Das ist nicht der Fall“, erklärte er in einem Interview mit dem US-amerikanischen Lifestyle-Magazin „People“.
Henney ist seit Jahren Unterstützer der Kampagne von Humane World for Animals zur Abschaffung der Hundefleischindustrie in Südkorea. Bereits 2017 war er das Gesicht einer Kampagne in der Seouler U-Bahn. Drei Jahre später adoptierte er die Hündin Juliette, die ebenfalls aus einer Hundefleischfarm gerettet worden war.
Die Rettung der 67 Hunde ist Teil eines landesweiten Wandels: Südkorea plant ein vollständiges Verbot der Hundefleischindustrie bis zum Jahr 2027. Bei der aktuellen Rettungsaktion half er persönlich dabei, die Hunde aus ihren Käfigen zu befreien.
Daniel Henney: »Es war unglaublich schwer, das Leid dieser Hunde mit anzusehen
„Ich bin großer Hundeliebhaber und ‚dog dad‘ von einem Hund, der die Hundefleischindustrie überlebt hat. Es war deswegen unglaublich schwer, das Leid dieser Hunde mit anzusehen“, so Henney. Umso stolzer sei er, dass er Humane World for Animals bei der erfolgreichen Kampagne für ein Verbot der Hundefleischindustrie unterstützen konnte, damit kein Hund mehr so leiden müsse.
„In Südkorea beginnt ein neues Kapitel, in dem Hunde unsere Freunde, nicht unser Essen sind, und das macht mich unglaublich glücklich. Ich freue mich darauf, die Reise dieser Hunde zu verfolgen – wie sie in den USA ein neues Zuhause finden und die Hundefleischindustrie für immer hinter sich lassen“, so Henney weiter.
Neuanfang auch für den Farmbetreiber
Die Farm gehörte einem Herrn, der über vier Jahrzehnte lang Hunde für den Verzehr züchtete. Obwohl er sein dazugehöriges Restaurant bereits vor Jahren verkauft hatte, belieferte er weiterhin Märkte und Schlachthöfe mit Hundefleisch. Nachdem die Behörden im Februar aufgrund von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz einschritten – unter anderem wegen Schlachtungen direkt vor Ort –, wurde Humane World for Animals mit der Rettung der verbliebenen Tiere beauftragt.
Die geretteten Hunde – darunter auch Welpen und trächtige Hündinnen – litten unter miserablen Bedingungen. Viele von ihnen lebten in engen, kargen Käfigen, hatten kaum Futter oder Pflege erhalten. Manche zeigten Symptome von Rachitis, verursacht durch Mangelernährung.
Der ehemalige Hundefleischfarmer will sich nun vollständig vom Handel abwenden und auf Pflanzenanbau umsteigen. Die Drahtkäfige auf seinem Gelände sollen durch Chili-Setzlinge ersetzt werden. Damit bereitet er sich auf das bald in Kraft tretende Verbot vor. Denn nicht nur wegen der Arbeit von prominenten Tierschützern wie Henney gelang es, den Verkauf von Hundefleisch in Südkorea bereits Anfang 2024 zu verbieten (PETBOOK berichtete). Den Hundefleischfarmern wurde eine Übergangsfrist von drei Jahren eingeräumt, in der sie aktiv von der Regierung bei der Umstellung ihrer Betriebe unterstützt werden.
Erste Hunde bereits in den USA angekommen
Eine große Mehrheit der Menschen in Südkorea lehnt den Verzehr von Hundefleisch schon heute ab und auch das Verbot wurde im Parlament mit 280 von 283 möglichen Stimmen verabschiedet. Allerdings gestaltet sich die Vermittlung der Tiere weiterhin schwierig. Die Mehrzahl der Hunde sind Jindo-Mischlinge – eine in Südkorea häufig in der Hundefleischzucht eingesetzte Rasse, die im Land aber weniger beliebt als andere Hunderassen sind.
Die ersten fünfzig Hunde sind daher mittlerweile im Pflege- und Rehabilitationszentrum von Humane World for Animals in Maryland angekommen, wo sie medizinisch betreut und auf ihre Adoption vorbereitet werden. Die restlichen siebzehn Tiere – darunter Mütter mit ihren Welpen – bleiben vorerst in einem Tierheim in der Nähe von Cheongju, bis sie alt genug für den Transport sind.
Verbot zeigt Wirkung – 60 Prozent der Farmen schließen bis Jahresende
Seit Inkrafttreten eines Sondergesetzes im Januar 2024 haben laut einer Mitteilung der Regierung bereits 40 Prozent der Hundefleischfarmen geschlossen. Bis Ende 2025 soll dieser Anteil auf 60 Prozent steigen. Die verbleibenden Betriebe sollen bis spätestens Februar 2027 geschlossen sein. Das Gesetz sieht Strafen von bis zu zwei Jahren Haft oder bis zu 30 Millionen Won (ca. 19.300 Euro) vor, wenn Hunde gezüchtet, geschlachtet oder zum Verzehr verkauft werden.
Einige Betreiber nutzen die staatlich geförderten Programme zum Umstieg auf alternative Geschäftsmodelle, andere gehen in den Ruhestand. Humane World for Animals unterstützt diesen Wandel seit 2015 im Rahmen des „Models for Change“-Programms. Dadurch konnten bereits 18 Farmen dauerhaft geschlossen und mehr als 2700 Hunde gerettet werden.
Sangkyung Lee, Kampagnenmanager von Humane World for Animals Südkorea, zeigt sich hoffnungsvoll: „In all den Jahren, in denen wir Hunde aus solchen Farmen gerettet haben, tun wir es das erste Mal mit dem Wissen, dass ein Verbot diesen Albtraum bald beenden wird. Das ist ein unglaubliches Gefühl. Während das Gesetz die Hundefleischindustrie abschafft, freuen wir uns den Hunden von dieser Farm eine tolle Zukunft zu bieten. Für sie ist der Hundefleischhandel vorbei und auf sie warten nur noch weiche Betten, volle Bäuche und ganz viel Liebe.“
Ein zweites Leben – Auch für Daniel Henneys Hündin Julie
Doch Daniel Henney unterstützt die Tierschützer nicht nur tatkräftig bei ihrer Arbeit, sondern hat auch selbst bereits fünf Vierbeiner aufgenommen, wie er in einem Interview mit dem US-amerikanischen Lifestyle-Magazin „People“ verriet. Besonders die Geschichte seiner Hündin Julie, die jahrelang in einer Zuchtanlage missbraucht wurde und dann in den Hundefleischhandel kommen sollte, zeigt, wie prägend seine Arbeit ist.
Dass sich der aus der Krimireihe „Criminal Minds“ bekannte Schauspieler besonders für den Tierschutz in Südkorea starkmacht, kommt nicht von ungefähr. Das Engagement gegen den Hundefleischhandel ist für Henney mehr als nur eine Hilfsaktion – es ist eine persönliche Verpflichtung.
„Ich war ein Einzelkind und wuchs in einer Kleinstadt mit 900 Einwohnern in Michigan auf. Ich fühlte mich manchmal isoliert und musste einige Herausforderungen bewältigen.“ Als Sohn einer koreanischen Mutter und eines US-amerikanischen Vaters erlebte er schwierige Zeiten, doch Hunde gaben ihm Halt, wie er „People“ weiter berichtet.
Wandel mit breiter Unterstützung
Seine Mutter stammte ursprünglich aus Südkorea, wurde aber im Laufe einer internationalen Aktion in den 1950er-Jahren adoptiert. Diese Maßnahme galt dem Schutz koreanischer Kinder, die aus Beziehungen mit US-amerikanischen Soldaten entstanden. Später wurden aber auch verwaiste koreanische Kinder von internationalen Adoptiveltern aufgenommen und in das soziale System des jeweiligen Landes integriert.
Der Ursprung des Hundefleischkonsums liegt, wie auch die Adoption von Waisenkindern, in Zeiten der Not begründet: „Südkoreas Geschichte ist geprägt von Hunger und Entbehrung. Damals haben die Menschen getan, was nötig war, um zu überleben. Leider hat sich diese Tradition gehalten, aber jetzt muss sie beendet werden“, so Henney weiter.
Bereits fünf Vierbeiner hat er aufgenommen, wie er kürzlich in einem Interview mit dem US-amerikanischen Lifestyle-Magazin „People“ verriet. Besonders die Geschichte seiner Hündin Julie, die jahrelang in einer Zuchtanlage missbraucht wurde und dann in den Hundefleischhandel kommen sollte, zeigt, wie prägend seine Arbeit ist.
Julie „produzierte“ Welpen – und sollte dann im Fleischhandel landen
Dass sich der aus der Krimireihe „Criminal Minds“ bekannte Schauspieler besonders für den Tierschutz in Südkorea starkmacht, kommt nicht von ungefähr. Das Engagement gegen den Hundefleischhandel ist für Henney mehr als nur eine Hilfsaktion – es ist eine persönliche Verpflichtung.
„Ich war ein Einzelkind und wuchs in einer Kleinstadt mit 900 Einwohnern in Michigan auf. Ich fühlte mich manchmal isoliert und musste einige Herausforderungen bewältigen.“ Als Sohn einer koreanischen Mutter und eines US-amerikanischen Vaters erlebte er schwierige Zeiten, doch Hunde gaben ihm Halt, wie er „People“ weiter berichtet.
Seine Mutter stammte ursprünglich aus Südkorea, wurde aber im Laufe einer internationalen Aktion in den 1950er-Jahren adoptiert. Diese Maßnahme galt dem Schutz koreanischer Kinder, die aus Beziehungen mit US-amerikanischen Soldaten entstanden. Später wurden aber auch verwaiste koreanische Kinder von internationalen Adoptiveltern aufgenommen und in das soziale System des jeweiligen Landes integriert.


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„Meine Hunde waren immer für mich da und gaben mir in diesen Momenten Trost und Gesellschaft. Ich habe das Gefühl, dass ich ihnen einen Teil dessen, was ich heute habe, verdanke. Durch dieses Engagement kann ich ihnen etwas zurückgeben“, sagt Henney im „People“-Interview weiter.
Doch, dass er mit Julie, die mit vollem Namen Juliette heißt, nun schon den fünften Hund bei sich aufgenommen hat, heißt nicht, dass Henney und seine Frau Ru Kamagai keine Probleme mit dem Tier hatten. Denn Julie wurde während ihrer ersten zwei Lebensjahre in einer Zuchtanlage, einer sogenannten „Puppy Mill“ immer wieder zur Fortpflanzung gezwungen, um Welpen für den Haustierhandel zu produzieren.
Meist landen diese Hunde dann nach ein paar Jahren im Fleischhandel. „Wir retteten Julie von einer Hundefarm in einem Bezirk etwa 160 Kilometer von Seoul entfernt“, erzählt Henney weiter. Doch Julies Rettung bedeutete nicht das sofortige Ende ihres Leidens. Denn als Henney die Hündin zu sich holte, war sie kaum sozialisiert, saß verstört in einer Ecke und ließ keine Nähe zu.
Doch Henneys im August 2024 verstorbener Hund Roscoe, ebenfalls ein Golden Retriever aus Südkorea, half bei der Sozialisierung der verängstigten Hündin kräftig mit, wie Henney auch auf seinem Instagram-Kanal immer wieder dokumentierte. Der Verlust von Roscoe hinterließ eine große Lücke in Henneys Leben. Doch Julie begann, sich zu öffnen und schenkte ihm Trost: „Sie ist ruhig, fürsorglich, liebevoll und fängt langsam an, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen und nach Zuneigung zu fragen.“