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Mudi

Mudi (Hunderasse)
Charakteristisch für den Mudi ist, dass sein Fell am Kopf und an den Gliedmaßen kurz und glatt und am restlichen Körper gelockt und lang ist. Foto: picture alliance / blickwinkel/B. Rainer | B. Rainer

Der Mudi ist ein freundlicher und aktiver Hütehund, der sich auch als Familienhund eignen kann. Die Rasse ist in Deutschland noch relativ unbekannt.

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Herkunft

Der Ursprung des Mudis ist nicht gänzlich geklärt. Es wird vermutet, dass er im 18. Jahrhundert aus einer Kreuzung zwischen verschiedenen ungarischen Hüte- und Treibhunden und kleinen stehorigen deutschstämmigen Schäferhunden entstand. Die Rasse ist eng verwandt mit den ungarischen Rassen Puli und Pumi und dem Kroatischen Schäferhund. Im Jahr 1936 kam es zur ersten offiziellen Zuchtbeschreibung und zur Benennung der Rasse. Namensgebend war ein schwarzer Rüde namens Mudi, der ein besonders prächtiges Tier war. 1961 wurde die Rasse durch die FCI anerkannt. Während der Mudi in Ungarn noch heute ein beliebter Treib- und Hütehund ist, ist er in Deutschland größtenteils unbekannt.

Aussehen & Fell

Der Mudi ist ein mittelgroßer Hütehund und erinnert optisch an einen Schäferhund. Sein Kopf ist keilförmig mit einer spitzen Schnauze und mittelgroßen Stehohren. Charakteristisch für ihn ist seine unterschiedliche Fellgegebenheit. Am Kopf, sowie an den Gliedmaßen ist dieses kurz, glatt und eng anliegend, am restlichen Körper ist es jedoch lang, dicht und gewellt oder gelockt. Laut Rassestandard muss das Fell einfarbig sein. Erlaubt sind die Farben Schwarz, Falb, Braun, Aschfarben und Weiß. Schwarze Mudis sind am häufigsten vertreten.

Mittlerweile gibt es auch Hunde mit der Merlefärbung, die man von den Australian Shepherds kennt. Diese kommt durch einen Gendefekt zustande, der erhebliche Erbkrankheiten hervorrufen kann. In der Regel haben Mudis einen herabhängenden Schwanz, dessen Spitze leicht nach oben gebogen oder aufgerichtet ist. Manche Hunde werden aber auch mit einem Stummelschwanz oder ohne Rute geboren. Diese werden auch von der FCI akzeptiert. Lange Zeit kupierte man die Schwänze der Mudis. Dies geschah, damit Rinder die Hunde nicht am Schwanz packen konnten, während sie von ihm getrieben wurden.

Charakter & Gemüt

Der Mudi ist intelligent und hat einen ausgeprägten Arbeitswillen. Er ist es gewohnt eigenständig zu arbeiten – als Hütehund etwa begleitete er die Herde eigenständig auf die Weide, hütete sie dort und führte sie abends zurück in den Stall. Eine gewisse Eigenständigkeit wird sich der selbstbewusste Hund daher auch trotz guter Erziehung immer beibehalten. Trotz dessen ist er feinfühlig und geht eine intensive Bindung zu seinen Haltern ein, weshalb er sich auch gut als Familienhund eignet.

Er liebt es Zeit mit seinen Bezugspersonen zu verbringen und ist ihnen gegenüber stets loyal. Fremden gegenüber tritt der wachsame Hund distanziert gegenüber und zeigt in diesem Zusammenhang gerne eine gewisse Bellfreudigkeit.

Erziehung

Da Mudis gelehrig sind und auch gerne mit Menschen zusammenarbeiten, gelten sie als leicht zu erziehende Hunde. Voraussetzung hierfür ist eine frühzeitige Sozialisierung, die idealerweise bereits im Welpenalter erfolgen und im neuen Zuhause fortgesetzt werden sollte. Der Besuch einer Welpenschule und später einer Hundeschule empfiehlt sich.

Bei der Erziehung sollte man die sensible Art der Mudis berücksichtigen. Laute, strenge und aggressive Geräusche verunsichern diese Vierbeiner zutiefst und sollten vermieden werden. Mit einer liebevollen und konsequenten Erziehung fassen die Hunde Vertrauen in ihre Halter und nehmen sie als Führungspersonen an.

Richtige Haltung & Pflege

Der aktive Mudi braucht viel Bewegung und geistige Beschäftigung. Mehrere ausgiebige Spaziergänge am Tag sind für ihn Pflicht. Zusätzliches tägliches Training fordert den agilen Hund ebenfalls. Dabei kann man das Training abwechslungsreich gestalten. Ob Versteckspiele im Garten oder während der Gassirunde oder einem Agility Parcours – wichtig ist es den Mudi ausgiebig zu beschäftigen. Gemeinsames Joggen oder die Begleitung beim Fahrradfahren können ihn außerdem gut auslasten. Unterforderte Hunde neigen nämlich zu Verhaltensauffälligkeiten.

Trotz der vielen Beschäftigung ist es aber auch wichtig, dass der Mudi lernt zur Ruhe zu kommen. Dies ist ein wichtiges Trainingselement für den arbeitsmotivierten Hund. Nur so kann er lernen, sich entspannt abzulegen, während der hektische Alltag um ihn herum weitergeht. Wenn dies nicht konsequent geübt wird, kann er unaufhörlich fordern und zu einem unersättlichen Quälgeist werden.

Aufgrund seiner hohen Bewegungsfreude ist der Mudi eigentlich nur etwas für aktive und sportliche Halter und weniger für gemütliche Leute, die nur eine kurze Gassirunde um den Block bevorzugen.

Die Fellpflege des Mudis ist unkompliziert. Sein weiches Fell ist leicht zu pflegen, da es nicht zu Verfilzungen neigt. Wöchentliche Bürsteinheiten sind ausreichend. Während des Fellwechsels sollte allerdings täglich zur Bürste gegriffen werden, um lose Haare und zu entfernen.

Ernährung

Der Mudi benötigt eine Ernährung, die an seine Größe, sein Gewicht, das Alter und besonders an sein Aktivitätslevel angepasst ist. Allgemein sollte das Futter für den aktiven Vierbeiner hochwertig und proteinreich sein.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Mudis gelten als robuste Rasse. Bei ihnen sind keine rassespezifischen Krankheiten bekannt.

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Der Mudi im Überblick

  • Charakter: wachsam, mutig, intelligent
  • Größe: bis zu 47 cm
  • Gewicht: 8-13 kg
  • Fell: teils kurz und glatt, teils länger und gelockt
  • Bewegungsbedarf: sehr hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 13-15 Jahre
  • Besonderheiten: Hütehund, benötigt viel Bewegung und geistige Beschäftigung

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