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Finnischer Lapphund

Der finnische Lapphund wurde ursprünglich von den Ureinwohnern Lapplands als Arbeitshund zum Hüten der Rentiere und als Jagdhelfer gezüchtet.
Der finnische Lapphund wurde ursprünglich von den Ureinwohnern Lapplands als Arbeitshund zum Hüten der Rentiere und als Jagdhelfer gezüchtet. Foto: GettyImages/LindaE

Wer sich mit Zungenbrechern wie dem Namen „Suomenlapinkoira“ schwertut, der kann diesen Vierbeiner auch einfach Finnischen Lapphund nennen. Denn so wird der sympathische Hund außerhalb seiner Heimat Finnland genannt.

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Herkunft

Ursprünglich stammt diese durchaus seltene Hunderasse aus Finnland. Genaugenommen dem Norden Fennoskandinaviens. Dort wurde er als Hütehund eingesetzt, um auf die Rentiere der „Samen“ (ehemals Lappen) aufzupassen und den Menschen bei der Jagd zu helfen. Zudem bewachte er die Zelte der Nomaden und wärmte mit seinem üppigen Fell die Menschen in den kalten Nächten. Erst im 19. Jahrhundert wurde aus dem Arbeitshund mehr und mehr ein Begleithund.

Als es darum ging einen Rassestandart für den Suomenlapinkoira – auch Finnischer Lapphund oder einfach „Lappi“ genannt – festzusetzen, tat man sich anfangs schwer, da die Rasse damals recht vielseitig war. Daher gelang es erst 1945, nachdem ordentlich nachjustiert wurde, einen ersten Rassestandard zu definieren.

Aussehen & Fell

Der Finnischer Lapphund ist ein mittelgroßer Hund, bei dem die Rüden im Schnitt eine Schulterhöhe von etwa 44 Zentimeter erreichen, während die Weibchen etwas kleiner ausfallen. Besonders auffällig ist das volle, fluffige Fell, das wetterunempfindlich ist und die Tiere auch bei eisigen Temperaturen vor dem Auskühlen schützt.

Das Fell des Lappi ist mittellang bis lang und von der Textur meist glatt. Das Haarkleid ist doppelt mit rauem Deckhaar. Laut Rassestandard ist hier farbentechnisch alles erlaubt. Die Rute des Finnischen Lapphundes ist meist mittellang, sehr behaart und wird über den Rücken getragen. Die Ohren stehen vorwiegend aufrecht.

Charakter & Gemüt

Klug und souverän – das sind zwei Eigenschaften, die der Finnische Lapphund in sich trägt. Und auch wenn seine Vorfahren äußerst aktive Jagdhunde waren, so ist von diesem Jagdinstinkt heute meist kaum noch etwas zu bemerken. Dennoch zeigt er eine auffällige Lebendigkeit, die wohl noch aus diesen Zeiten stammen dürfte. Zudem verfügt der urige Finne über wachhund-typische Instinkte, weshalb er oft von Familien gerade für diese Eigenschaften geschätzt wird und sich zum Bewachen von Haus und Garten eignet. So gilt er als perfekter Mix aus Familien- und Arbeitshund.

Seinen Menschen gegenüber verhält sich der Lappi sehr anhänglich, loyal und sanftmütig, während er Fremden meist zurückhaltend bis distanziert begegnet und diese zuverlässig mit lautem, unüberhörbaren Bellen ankündigt. Dennoch neigt dieser Vierbeiner nicht zum Kläffen. Insgesamt ist der Lapphund empathisch, smart und nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Daher werden Hunde dieser Rasse auch als Assistenz– oder Therapiehund eingesetzt.

Erziehung

Da der Suomenlapinkoira kooperativ und lernfreudig ist, ist er recht leicht zu trainieren. Dennoch sollten Halter schon früh mit einer guten Erziehung sowie Sozialisation beginnen. Damit dies gut gelingt, sollte hier mit Konsequenz und liebevoller Hand gearbeitet werden. Denn der Lappi durchschaut Schwachstellen in seiner Erziehung schnell und weiß diese zu seinem Vorteil zu nutzen. Das untermauert auch die hohe Intelligenz dieses Hundes, weshalb er unbedingt auch geistig gefördert und gefordert werden sollte.

Haltung & Pflege

Auch wenn der Finnische Lapphund an sich ein recht unkomplizierter Kollege ist, so eignet sich der Gute nicht als Wohnungshund. Der Lappi ist die Weiten seiner Heimat gewohnt und fühlt sich in einer Wohnung schnell beengt. Daher sollten interessierte Halter nach Möglichkeit ein geräumiges Haus mit Garten haben, in dem ihr Vierbeiner nach Herzen Buddeln und toben kann.

Auch wenn das üppige Fell des Lapphundes verdächtig nach intensiver Pflege aussieht, so reicht es tatsächlich aus, ein- bis zweimal pro Woche zur Bürste zu greifen, um das Fellkleid von losen Haaren und Knoten zu befreien. Hier sollten Halter tatsächlich gewissenhaft sein, denn Nachlässigkeit bei der Fellpflege rächt sich bei dieser Haarstruktur schnell mit fiesen Verfilzungen, die im Zweifelsfall mit einer Schere herausgeschnitten werden müssen.

Wie bei den meisten Hunden steht auch bei dieser Rasse zweimal jährlich der Fellwechsel an. In dieser Zeit sollten Halter dann häufiger bürsten. So sorgt man auch dafür, dass nicht überall im Haus lose Haare herumfliegen.

Ernährung

Für den Finnischen Lapphund ist eine proteinreiche Ernährung besonders wichtig. Das Futter sollte also einen besonders hohen Fleischanteil enthalten. Etwa ein Drittel Obst- und Gemüseanteil zur Deckung des Vitamin- und Mineralstoffbedarfs sind erlaubt, Getreide- oder Zuckerzusätze würden dem Vierbeiner aber eher schaden als nützen.

Lappis haben in der Regel selten Probleme mit Übergewicht, dafür bewegen sie sich naturgemäß einfach zu viel. Somit kommen sowohl Trocken- als auch Nassfutter für den Hund infrage. Dennoch sollten Futtermenge, Alter und Bewegungsmenge etc. im Verhältnis zueinander stehen.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Finnische Lapphund erreicht im Schnitt eine Lebenserwartung um die 15 Jahre und das bei recht robuster Gesundheit. Diesen Umstand verdankt die Rasse der Tatsache, dass sie nie der Modezucht zum Opfer gefallen ist. Daher sind keine zuchtbedingten Erbkrankheiten bekannt. Dennoch kann es hier vermehrt zu Augenerkrankungen wie Grauer Star und Progressive Retina Atrophie kommen.

Ansonsten sollte hier noch erwähnt sein, dass sein dickes Fell den Lapphund zwar vor eisigen Temperaturen schützt, ihn aber daher wärmeempfindlich macht. Daher sollte er keiner direkten Hitze ausgesetzt werden und im Sommer immer ein kühles, schattiges Plätzchen haben.

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Der Finnische Lapphund im Überblick

  • Charakter: freundlich, ruhig, treu
  • Größe: 40–52 cm
  • Gewicht: 15–24 kg
  • Fell: üppig, lang, gerade und mit feiner, dichter Unterwolle
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–15 Jahre
  • Besonderheiten: seltene Hunderasse

(da)

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