Löwchen: Charakter, Aussehen und Haltung des Hundes

Der Petit Chien Lion stammt, wie der Name schon vom Klang erahnen lässt, aus dem schönen Frankreich. Dort kann der kleine Löwenhund – hierzulande Löwchen genannt – auf eine lange Rassegeschichte zurückblicken. Dennoch gehört er zu den seltensten Hunderassen der Welt.

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Herkunft

Der Löwchen-Hund hat seinen Ursprung in Frankreich. Es wird davon ausgegangen, dass der kleine Löwenhund einen engen Verwandtschaftsgrad zum Malteser, zum Bichon Frisé, zum Bologneser, zum Havaneser sowie zum Coton de Tuléar hat und direkte Rassevorgänger des Löwchen bereits im Mittelalter gezüchtet wurden. Für diese Theorie sprechen Überlieferungen aus dem 15. Jahrhundert sowie ein gemeißeltes Bild, das in einer armenischen Kathedrale gefunden wurde. Die zwei darauf abgebildeten Hunde sehen dem heutigen Petit Chien Lion enorm ähnlich.

Im 17. Jahrhundert mauserte sich das Löwchen zum absoluten Modehund und war bis ins 18. Jahrhundert weit beim Adel und der Elite verbreitet. Doch diese Beliebtheit flachte innerhalb der kommenden zwei Jahrhunderte so rapide ab, dass die Rasse lange vom Aussterben bedroht war. Laut Schätzungen gab es in den 1960er Jahren weltweit nur noch rund 40 Hunde dieser Rasse, von denen ein Großteil in Deutschland lebte. Dank des Einsatzes einiger engagierter Züchter konnte sich die Anzahl der Tiere erholen. Dennoch gilt das Löwchen noch heute als recht seltene Rasse.

Aussehen & Fell

Beim ersten Blick auf das Löwchen dürfte einem sofort sein typischer löwenmähnenartiger Kragen ins Auge stechen, dem er auch seinen Namen verdankt. Um diesen einzigartigen Look zu perfektionieren, arbeiten viele Löwchen-Halter mit der rassentypischen Schur, bei der das Fell in der vorderen Körperhälfte lang bleibt, während es ab der Taille so kurz wie möglich gehalten wird.

Ansonsten hat dieser kleine Vierbeiner, der nur eine geringe Schulterhöhe zwischen 26 und 32 cm erreicht, nichts weiter mit einem Löwen gemeinsam. Sein Körperbau ist trotz der ebenfalls geringen 6 bis 8 Kilo dennoch elegant, robust und gleichzeitig grazil. Von der Struktur ist das Fell des Löwchens recht üppig, mittellang und verfügt über wenig bis keine Unterwolle. Farbentechnisch ist hier viel möglich und verschiedene Kombinationen gerne gesehen.

Charakter & Gemüt

Das Löwchen ist für sein stets sonniges Gemüt bekannt. Mit seinem freundlichen und aktiven Wesen schafft es dieser Vierbeiner die Menschen um ihn herum in Windeseile um den Finger zu wickeln. Seinem Menschen gegenüber ist der quirlige Vierbeiner stets loyal und immer bereit, mit ihm ein neues Abenteuer zu erleben. Fremden gegenüber zeigt sich das Löwchen anfangs oft zurückhaltend bis reserviert.

Obwohl Löwchen recht klein sind, haben sie oft einen starken Willen, den sie gerne durchsetzen möchten und können gelegentlich auch eigensinnig sein. Hunde dieser Rasse haben auch eine natürliche Neugier und lieben es, neue Dinge zu erkunden. Am liebsten gemeinsam mit ihren Menschen. Als bloßes „Schoßhündchen“ sollte man Löwchen aber nicht abtun. Denn in diesem putzigen Vierbeiner steckt soviel mehr. Er ist durchaus intelligent, verspielt sowie geschickt und sollte auch unbedingt gefördert und gefordert werden.

Erziehung

Auch wenn der süße Dackelblick etwas anderes vermuten lässt, so hat es dieser kleine Hund faustdick hinter den Ohren und tanzt Menschen auf der Nase herum, wenn sie es zulassen. Daher sollten Halter beim Löwchen schon früh mit einer guten Erziehung beginnen und diese mit liebevoller Konsequenz durchsetzen. Durch seine schnelle Auffassungsgabe versteht der kleine Franzose in der Regel recht schnell, was von ihm erwartet wird, weshalb er leicht zu erziehen ist und sich durchaus auch als Anfänger- und Seniorenhund eignet.

Richtige Haltung & Pflege

Und auch in Haltungsfragen gilt der Petit Chien Lion als pflegeleicht und weitgehend anspruchslos. So kann dieser Vierbeiner durchaus in einer kleinen Stadtwohnung gehalten werden, sofern sichergestellt wird, dass er genug Bewegung bekommt, denn die braucht er tatsächlich. Daher sollten Halter ausreichend Spaziergänge in den Tagesablauf einplanen.

Eingeplant werden sollte übrigens auch die regelmäßige Fellpflege. Hier reicht aber regelmäßiges Bürsten, um das Fell vor Verfilzungen zu schützen. Zudem sollten die Ohren des Löwchens regelmäßig auf Veränderungen untersucht werden und im Zweifelsfall mit einem feuchten Tuch gereinigt werden.

Ernährung

Auch im Hinblick auf Futter ist das Löwchen ein recht pflegeleichter Kollege. Da sein Magen viel verträgt, kann er mit Trocken- als auch mit Nassfutter gefüttert werden. Auch BARFen ist eine Möglichkeit, die in Erwägung gezogen werden kann. Sollte man sich aber für handelsübliches Futter entscheiden, so sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Futter hochwertig ist und weder Getreide noch Zucker enthält.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Grundsätzlich handelt es sich beim Löwchen um eine recht robuste Rasse, bei der gesunde Hunde durchaus eine Lebenserwartung von etwa 15 Jahren haben. Erblich bedingte Erkrankungen sind bisher nicht bekannt. Wichtig ist aber, dass das Fell der Hunde regelmäßig geschnitten wird – vor allem im Gesicht. Das Fell kann im Zweifelsfall nämlich Reizungen, Irritationen oder gar Entzündungen der Augen verursachen. Daher sollte das Fell um die Augen und die Schleimhäute unbedingt kurzgehalten werden.