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Boston Terrier

Boston Terrier wurde einst als Kampfhund gehalten, aber mauserte sich schnell zum beliebten Familienhund.
Boston Terrier wurde einst als Kampfhund gehalten, aber mauserte sich schnell zum beliebten Familienhund. Foto: Getty Images / Wojciech Kozielczyk

Der Boston Terrier ist eine kleine bis mittelgroße Hunderasse, die ihren Ursprung in den USA hat. Dort erlangte das Energiebündel mit der platten Schnauze durch den Einsatz in brutalen Hundekämpfen traurige Bekanntheit. Über die Jahre mauserte sich der Boston Terrier aber zum kinderlieben Familienhund.

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Herkunft

Im 18. Jahrhundert wurden in den USA verschiedene Kampfhunderassen miteinander gekreuzt, um so einen ultimativen Kampfhund zu erschaffen. Dabei entstand in der Gegend um Boston der Boston Terrier. Auch wenn „Turniere“ offiziell seit 1826 verboten waren, gab es noch immer zahlreiche Hinterhof-Kämpfe, in denen die abgerichteten Hunde gegeneinander antreten mussten. Diese waren recht beliebt, weil hier nervenkitzelndes „Entertainment“ auf die Möglichkeit traf, mit der richtigen Wette viel Geld gewinnen zu können. In diesen tierfeindlichen Hinterhofkämpfen zeigte sich der „American Bullterrier“, wie die Rasse ursprünglich genannt wurde, als recht überlegen und guter Quotenbringer.

Über die Jahrzehnte verloren die Hundekämpfe in den USA allmählich an Bedeutung und auch der Gen-Pool der Rasse veränderte sich als vermehrt Französische Bulldoggen eingekreuzt wurden. Das ausgeglichene Naturell bei der Rasse und der knuffige Doggen-Look sorgten dafür, dass die Boston Terrier plötzlich eine andere Zielgruppe von sich begeistern konnte und so zum beliebten Familienhund wurde.

Aussehen & Fell

Die Verwandtschaft zur französischen Bulldogge ist bei den Vertretern der heutigen Boston Terriern nicht mehr zu übersehen. So ähnelt nicht nur das Gesicht und die großen, aufrecht stehende Ohren der „Bosties“ mit der kurzen Schnauze dem der „Frenchies“, sondern auch der athletische Körperbau.

Insgesamt gibt es beim Boston Terrier drei verschiedenen Gewichtsklassen. So bringt der leichte Typ sieben Kilo auf die Waage, während der Mittlere und der Schwere neun und zwölf Kilogramm wiegen. Das Fell ist kurz, glatt und glänzend. Dabei sind die Farben schwarz, weiß, braun und gestromt möglich. Zudem verfügt er über einen kurzen Rutenstummel und ein paar aufgestellte Ohren, die viele an eine Fledermaus erinnern.

Charakter & Gemüt

Der Boston Terrier ist ein lebhafter Hund, der mit seinem verspielten Wesen besonders Kinder zum Mitherumtoben animiert und in seinem Zuhause für reichlich gute Laune sorgt. Dennoch sollten Halter mit kleinen Kindern dafür sorgen, dass diese nicht unbeaufsichtigt mit dem Vierbeiner spielen, da diese erst den richtigen Umgang mit Hunden lernen sollten. Ansonsten ist der Boston Terrier ein smarter Hund mit schneller Auffassungsgabe, der seinen Menschen gefallen möchte. Dabei ist es egal, ob er in einer Stadtwohnung oder einem Haus auf dem Land gehalten wird. Für ihn ist jede Haltungsform fein, solange er viel Zeit mit seinen Haltern verbringen kann. Diese möchte er auch gegen alles Böse auf dieser Welt beschützen – aber das, ohne dabei aggressiv oder gar ein Kläffer zu sein. Dennoch ist dieser Vierbeiner sehr empathisch und sensibel und kann schon die kleinsten mimischen Zeichen seiner Menschen lesen und darauf reagieren.

Erziehung

Da der muskulöse Amerikaner sehr intelligent ist, keinen ausgeprägten Jagdtrieb hat und bei guter Sozialisation auch keine Probleme mit anderen Hunden macht, eignet er sich gut als Anfängerhund. Dennoch sollte man – wie bei allen anderen Hunden auch – früh mit guter Erziehung und Sozialisierung beginnen. Dabei ist der Boston Terrier ein kleiner Musterschüler, der mit viel Begeisterung Neues lernt.

Richtige Haltung & Pflege

Auch in der Haltung gilt der Boston Terrier als ein recht genügsamer Kamerad. Es reicht oft, den Hund regelmäßig zu bürsten oder mit einem rauen Pflegehandschuh zu massieren. Dabei werden nicht nur Dreck und ausgefallene Haare abtransportiert, sondern auch die Mensch-Tier-Beziehung gefestigt. Zudem sollten die Augen, Ohren und Falten regelmäßig auf Fremdkörper oder Veränderungen untersucht werden. Da der Boston Terrier keine wärmende Unterwolle hat, sollten Halter für die kalten Wintermonate einen passenden Wintermantel kaufen.

Ernährung

Etwas komplizierter kann es bei dieser Rasse aber in Futterfragen kommen, da der Boston Terrier ein sehr empfindliches Verdauungssystem hat. Deshalb muss hier individuell geschaut werden, was der Vierbeiner verträgt und was nicht. Bei Fragen kann hier entweder ein Tierarzt oder eine kompetente Beratung im Tierfuttermarkt helfen.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Da beim Boston Terrier viele Punkte der Qualzucht erfüllt werden, haben die meisten Tiere dieser Rasse mit diversen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Leider wird in der Zucht mittlerweile mehr auf Schönheit und einen besonderen Look der Tiere Wert gelegt und weniger auf die Gesundheit. So haben viele Hunde aufgrund der kurzen Schnauze Probleme mit der Atmung. Zudem sind sie Hitzschlag-gefährdet, da sie im Vergleich zu anderen Hunden mit längerer Schnauze hohe Temperaturen nicht richtig gegenregulieren können. Daher müssen sie sich bei Hitze unbedingt an einem kühlen Ort aufhalten, da es sonst schnell lebensgefährlich für sie werden kann.

Und dann wären da auch noch die hervorstehenden Augen, die zwar süß aussehen mögen, aber den Sehorganen wenig Schutz bieten und somit einer vermehrten Verletzungsgefahr aussetzen. Neben Kurzatmigkeit kann es bei Hunden dieser Rasse vermehrt zu Kniescheibenprobleme, Augenerkrankungen und Wirbelsäulenerkrankungen kommen.

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Der Boston Terrier im Überblick

  • Charakter: lebhaft, intelligent und mutig
  • Größe: 35–42 cm
  • Gewicht: 4,5–11,5 kg
  • Fell: kurz, glatt und ohne Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: moderat
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–15 Jahre
  • Besonderheiten: eignet sich als Anfängerhund, leidet aber oft an Atemproblemen und Augeninfektionen durch Qualzuchtmerkmale

(da)

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