Was ist so schwer wie ein Kleinwagen und so lang wie ein Bus? Nicht etwa ein Elefant, sondern eine Schlange, die einst auf unserem Planeten lebte, bricht alle Rekorde. PETBOOK stellt sie und heutzutage noch lebende Riesenschlangen vor.
Schlangen in unseren Breiten sind eher klein und können problemlos mit einer Hand hochgehoben werden. Wobei auch dies eher vermieden werden sollte. Ein Schlangenbiss ist unangenehm, auch wenn die meisten Schlangenarten in Deutschland nicht giftig sind. Auf anderen Kontinenten unseres Planeten leben bis heute allerdings wahrhafte Riesenschlangen, für die man teilweise einen Kran bräuchte, um sie anzuheben. Und vor 60 Millionen Jahren trieb eine besonders riesenhafte Schlange ihr Unwesen.
Die allergrößte Schlange der Welt – die Titanoboa

13 Meter lang und über eine Tonne schwer – diese Rekordmaße hatte die Titanoboa aus der Urzeit. Ihre Fossilfunde aus Südamerika deuten darauf hin, dass sie lebte, als die Dinosaurier gerade ausgestorben waren und es im Schnitt etwa 10 Grad wärmer auf der Erdoberfläche war. So konnte sie ihre riesigen Ausmaße erreichen. Denn als wechselwarmes Tier brauchen Schlangen dieser Größe besonders hohe Außentemperaturen, um ihren Stoffwechsel in Gang zu halten. Je größer die Schlange, desto höher muss die Temperatur sein, um die gesamte Körpermasse mit ausreichend Wärme zu versorgen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Titanoboa von der Lebensweise der heute noch lebenden Anakonda sehr ähnlich ist.
Heute noch lebende größte Schlangen der Welt
Anakonda

Zwar ist der Netzpython (siehe unten) etwas länger als die Anakonda, da diese aber bis zu 250 Kilogramm auf die Waage bringen kann, belegt sie Platz 1 der größten Schlangen der Welt und schlägt damit alle Rekorde. Anakondas leben in Südamerika und gehören zu den Boas. Sie bewegen sich an Land und Wasser fort, sind aber nur im Wasser schnell. Hier ist beim Schwimmen meist nur der Kopf zu sehen, der an der Oberfläche liegt. Auch tauchen können Anakondas und bewegen sich dann nahe am Gewässergrund fort.
Am Land kommt sie nur träge voran und entfernt sich deshalb nie zu weit vom nächsten Gewässer. Mit ihren braun-grünen gefärbten Hautschuppen ist die Riesenschlange in ihrem tropischen Lebensraum perfekt getarnt. So ist sie besser vor Räubern wie Großkatzen und Kaimanen geschützt. Umgekehrt sorgt die Tarnung auch dafür, dass potenzielle Beutetiere der Anakonda sie nicht so schnell entdecken. Die Riesenschlange liegt in der Regel stundenlang im Wasser und wartet darauf, dass kleinere Vögel, Amphibien oder auch Säugetiere ihren Weg kreuzen und sie blitzschnell zuschlagen kann. Für das Erlegen der Beute verbeißt sich die Anakonda in dieser und umschlingt sie immer fester, bis sie erstickt.
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Netzpython
Auf dem zweiten Platz der größten Schlangen der Welt steht der Netzpython. Er kann ausgewachsen bis zu zehn Meter lang werden und dabei ein Gewicht von rund 150 Kilogramm auf die Waage bringen. Hierbei sind Weibchen deutlich schwerer und länger als Männchen.
Der Netzpython kommt der Anakonda aber nicht in die Quere, da diese in Südamerika lebt und der Netzpython in freier Wildbahn nur in Asien in tropischen Gebieten anzutreffen ist. Hier bewohnt sie hauptsächlich Sümpfe und Wälder, ist aber anpassungsfähig und deshalb auch in Siedlungen anzutreffen. Hier versteckt sie sich vorwiegend unter Häusern oder in Hohlräumen. Da sie nachtaktiv ist, treffen sie Menschen nur selten an.
Zu den Beutetieren des Netzpythons gehören kleinere Säugetiere und Vögel. Hierbei gilt: Je größer der Netzpython ist, desto größer können auch die Beutetiere werden. Sogar Wildschweine können dann attackiert und verspeist werden.
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Tigerpython

Platz drei der größten Schlangen auf unserem Planeten belegt der Tigerpython, der maximal sechs Meter und ein Gewicht von rund 90 Kilogramm erreichen kann. Ursprünglich kam der Tigerpython nur in Asien vor, hat sich aber durch illegal ausgesetzte Tiere auch in Florida angesiedelt.
Ähnlich der Anakonda und des Netzpythons greifen auch Tigerpythons ihre Beute gezielt aus einem Versteck an, verbeißen sich darin und nehmen dem Beutetier schließlich durch ihre starken Würgegriff die Luft zum Atmen. Meist jagt der Tigerpython Wirbeltiere, die dann im Ganzen verschlungen und über mehrere Wochen und Monate verdaut werden. Auch kleinere Leoparden wurden schon im Magen von erlegten Tigerpythons gefunden, sind aber eher selten die Beute der Riesenschlange. Wie auch bei anderen Schlangen sind weibliche Netzpythons deutlich größer und schwerer als die männlichen Vertreter und neigen so auch dazu, größere Beutetiere anzugreifen.