
25. Juni 2025, 13:06 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es klingt zu süß, um wahr zu sein, doch in Großbritannien sind in einem Naturschutzgebiet zwei Bären ausgebrochen und in ein Lager eingebrochen. Dort haben Mish und Lucy, wie die beiden heißen, einen kompletten „Wochenvorrat an Honig“ verputzt. In den sozialen Medien werden nun Stimmen laut, die sich hier an Winnie Pooh den Bären, ihrem Helden aus Kindertagen, erinnert fühlen.
Wenn Bären ausbrechen, herrscht meist höchste Alarmbereitschaft. Der Fall, der vor Kurzem im britischen Wildwood Devon-Wildpark geschehen ist, brachte die Mitarbeiter und auch die Polizisten aus der Nähe von Exeter jedoch wohl eher zum Schmunzeln. Denn dort waren die beiden europäischen Braunbären Mish und Lucy ausgebrochen und haben für reichlich Chaos gesorgt – unter anderem in einem Lager, in dem sich auch Essbares befand.
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Der ganze Park musste evakuiert werden
Aus Sicherheitsgründen mussten sich die 16 Personen, die sich zu dem Zeitpunkt im Park aufhielten – darunter auch Kinder – in einer Spielscheune verbarrikadieren. Dennoch ließ man die Öffentlichkeit wissen, dass sie wegen der entlaufenen Braunbären „nicht in Gefahr“ sei. „Das Team war sehr, sehr ruhig, und auch die Bären waren zu jedem Zeitpunkt ruhig“, kommentierte ein Sprecher des Parks den Vorfall. Jeder habe die ihm zugedachten Aufgaben in einer solchen Notfallsituation erfüllt.
Und tatsächlich schien keine wirkliche Gefahr von den beiden entlaufenen Bären auszugehen, denn diese hätten sich nur einen Weg zu einem Mitarbeiterbereich gebahnt. Konkret handele es sich um das Gebäude, in dem der Tierschutzverein das Futter für die dort lebenden Tiere lagere. Mish und Lucy hätten sich zu jedem Zeitpunkt ruhig verhalten, sagt Sprecher Mark Habben. „Sie liefen auf und ab, schnüffelten herum und schauten in den Vorratsschrank, in dem der Honig gelagert war.“ Der sei zufällig offen gewesen, also hätten ihn die beiden geplündert.1

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Park kann sich nicht erklären, wie die Bären ausbrechen konnten
„Die Bären hatten ein Festmahl, spielten herum und zogen ein Seil heraus.“ Insgesamt seien die beiden Braunbären sehr glückliche Tiere und das habe sich auch in dieser Schreckenssekunde gezeigt. Allerdings müsse nun untersucht werden, wie es passieren konnte, dass die beiden 180-Kilo-Bären sich aus ihrem Gehege befreien konnten. Denn es habe keine Anzeichen für Schäden am Gehege gegeben.2
Jon Forde, Leiter der Bärenabteilung des Wildwood Trust, zeigte sich vom Ausbruch der beiden Bären überrascht. Das sei in den mehr als zehn Jahren noch nie vorgekommen und dürfe auch nicht wieder passieren. Dennoch überraschte ihn nicht das, was die Braunbären während ihres Ausbruchs gemacht hätten. „Bären sind sehr typisch. Sie suchen sich die nächstgelegene süße Nahrungsquelle: Honig, Erdnussbutter, Marmelade, einfach alles, was sie so lieben.“ Bären hätten einen ausgezeichneten Geruchssinn und fänden alles. „Bären finden alles, auch wenn man es versteckt. Sie finden es und sorgen dafür, dass sie es bekommen.“