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Arapaima gigas

Dieser drei Meter lange Fisch frisst sogar Piranhas

Ein Arapaima gigas schwimmt durch das Wasser
Der Arapaima gigas, auch Pirarucu genannt, ist einer der größten Süßwasserfische der Welt Foto: GettyImages / TatianaMironenko
Louisa Stoeffler
Redakteurin

03.05.2024, 15:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Im Amazonasbecken lebt ein Süßwasserfisch, um den sich Legenden ranken. Der Arapaima gigas ist ein Tier der Superlative: Nach einem grausamen Krieger benannt und berichten zufolge bis zu 4,5 Meter lang, macht er mit Vorliebe Jagd auf Piranhas.

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Der Amazonas ist ein faszinierendes Feuchtgebiet, in dem es nicht nur rosafarbene Delfine und bissige Piranhas gibt. Dort lebt auch einer der größten Süßwasserfische der Welt, der es den kleinen Raubfischen mehr als schwer macht. Der Arapaima gigas, von der lokalen Bevölkerung auch Paiche oder Pirarucu genannt, frisst die kleineren Tiere nämlich sehr gern.

Fisch nach grausamen Krieger benannt

Der große räuberische Fisch trägt den Beinamen Pirarucu nach einer brasilianischen, indigenen Legende. Aufgrund der extremen Grausamkeit des Kriegers Pirarucu sei dieser von den Göttern verdammt und mit Blitz und Donner fortgejagt worden. In die Enge getrieben soll er sich dann in einem Fluss in einen riesigen Fisch mit dicken, roten Schuppen verwandelt haben.

Diese harten Schuppen sind auch der Grund, warum Prianhas dem Arapaima nichts anhaben können. Die kleineren Raubfische können sich mit ihren viel spitzeren Zähnen nicht durch seine Schuppen beißen, sondern landen fix selbst im großen Maul des Paiche. Der Arapaima gigas trägt die in der Legende beschriebenen roten Schuppen vor allem am Schwanz und gilt seit dem Aussterben des Schwertstörs als der größte Süßwasserfisch der Welt.

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Wahre Größe des Pirarucu noch nicht abschließend bestimmt

Wie groß der langgezogene Fisch mit der flachen Schnauze tatsächlich ist, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Einige Berichte sprechen von 2 bis 2,5 Metern. Andere erwähnen sogar eine Länge von 3 Metern oder sogar bis zu 4,5 Metern. Klar ist jedoch, dass er mit einem durchschnittlichen Lebendgewicht von 200 Kilogramm schon einige Piranhas im Magen braucht, um satt zu werden.

Allerdings ernährt er sich auch von anderen Fischen, Säugetieren und Seevögeln, wenn er ihrer habhaft werden kann. Der Arapaima gigas ist ein Raubfisch, der vor allem im Amazonas und im Orinoko vorkommt und dort keine natürlichen Feinde hat. Er kann sich also in den großen Gewässern und den angrenzenden Flussläufen an den Beständen bedienen.

Arapaima gigas schmatzt laut beim Atmen

Ein weiterer faszinierender Fakt über den größten räuberischen Süßwasserfisch ist, dass er – wie viele andere Fische, die in sauerstoffarmen Gewässern leben – Luft atmen kann. Teilweise sind die Gewässer, die er bewohnt, auch ziemlich sauer – mit einem pH-Wert von 6 bis 6,5 – was der Sauerstoffsättigung nicht förderlich ist.

Wenn er im Wasser also nicht genug „Luft“ bekommt, taucht er alle 10 bis 20 Minuten auf, um zu atmen. Dabei schmatzt er laut und meist ziemlich weit hörbar. In den ersten Tagen nach der Geburt eines jungen Arapaima gigas muss er lernen, vom Wasser- zum Luftatmer zu werden.

Allerdings macht dieses häufige Auftauchen ihn auch angreifbar für den einzigen Feind, den er in den Ländern Peru, Guyana und Brasilien, aber auch in Bolivien hat. Denn der Arapaima gigas landet mittlerweile immer häufiger auf der Speisekarte der Menschen. In Bolivien gilt er als invasive Art, die die heimischen Tiere mit ihrem großen Hunger gefährdet.

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Riesenfisch ist immer wieder Anlass für Streit

Doch nicht nur deshalb wurde der große Fisch lange unkontrolliert bejagt. Industrielle Fischer und indigene Bewohner der Amazonas-Region stritten sich lange um die Fangrechte. Denn obwohl der Arapaima gigas jägerisch ist, ist er sehr scheu. Er zieht sich bei Stress in abgeschiedene Lagunen zurück. Diese Gebiete wurden jedoch den indigenen Bewohnern zugesprochen, sodass es immer wieder zu Streitigkeiten um die Jagd auf den Riesenfisch kam.

Mittlerweile gibt es jedoch Bemühungen, den großen Fisch zu schützen. In Brasilien war der Fang mehrere Jahre über komplett verboten. Unter anderem in Peru gibt es mittlerweile Schonzeiten, in denen der Pirarucu nicht gefangen werden darf. Denn vor allem in der Regenzeit ist er damit beschäftigt, seinen Nachwuchs aufzuziehen.

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Quellen

Themen Fische
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