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Türkei

Stadtbekannte Katze in Istanbul getötet! Täter zu Höchststrafe verurteilt

Eine Katze vor der Hagia Sofia in einem menschenleeren Istanbul
Straßenkatzen sind in Istanbul so präsent, wie an nur wenigen anderen Orten – die gewaltsame Tötung von einer von ihnen versetzt das ganze Land in Aufruhr. Foto: picture alliance/dpa/AP | Emrah Gurel
Louisa Stoeffler
Redakteurin

14.03.2024, 14:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Ein Fall aus Istanbul bewegt gerade viele tierliebe Menschen in der Türkei und darüber hinaus. Katze Eros wurde brutal getötet. Sein Peiniger sieht sich nicht nur Anfeindungen ausgesetzt – für ihn wurde die höchste jemals verhängte Haftstrafe für Tierquälerei verhängt. Warum die Türkei jedoch noch immer nicht zur Ruhe kommt.

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Wer schon einmal in Istanbul war, weiß, dass Katzen dort meist sehr verehrt werden. Es gibt zwar viele Streuner, doch die Bevölkerung schätzt die Tiere in der Regel. Die Bewohner Istanbuls erlauben sie in Geschäften oder an Marktständen, kümmern sich um sie. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass ein Fall von Katzentötung im Januar 2024 das Land noch immer in Aufruhr versetzt.

Ein Tierquäler wurde dabei gefilmt, wie der den stadtbekannten Kater Eros tötete. Laut der türkischen Nachrichtenagentur DHA wurde der Täter nun zur Höchststrafe verurteilt – ein bislang beispielloses Urteil in dem Land am Bosporus. Allerdings kann dagegen noch Berufung eingelegt werden.

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Ein ganzes Land erschüttert wegen „Katzenmord“

Laut der Nachrichtenagentur DHA wurde der Täter zu zweieinhalb Jahren Haft wegen der „absichtlichen Tötung eines Tiers“ verurteilt. Wie brisant der Fall in der Türkei tatsächlich ist, zeigt ein Post des Justizminister Yılmaz Tunç auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Schon zuvor war ein Urteil gegen den Täter verhängt worden. Dies sah zunächst eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und drei Monaten vor. Diese solle jedoch wegen guter Führung auf drei Monate verkürzt werden, wogegen prompt wieder Berufung der Generalstaatsanwaltschaft eingelegt wurde. Auch das neue Haftmaß ist noch nicht rechtskräftig und es kann noch einmal Berufung eingelegt werden.

Allerdings macht die Tötung von Kater Eros schon jetzt wegen des historisch hohen Strafmaßes Schlagzeilen. Der Fall der „brutalen Tötung der Katze Eros“ in Istanbul werde vor Gericht erneut verhandelt, schrieb der türkische Justizminister auf X weiter. „Das Recht auf Leben eines jeden Lebewesens ist heilig. Wir werden uns weiterhin gegen jede Art von schlechtem Verhalten gegenüber unseren tierischen Freunden wehren.“

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Täter erhält Morddrohungen

Während der Richterspruch fiel, trendete der Hashtag „Gerechtigkeit für Eros“ auf X. Der Täter sagte laut DHA vor Gericht, er könne nicht mehr vor die Tür gehen, da er Morddrohungen erhielte.

Seine Tat war laut Angaben der Nachrichtenagentur von Überwachungskameras festgehalten worden. Diese zeigen, wie der Verurteilte am 1. Januar in einem Aufzug auf die Katze eintritt, sie dann verfolgt und mit minutenlangen Tritten schließlich tötete. Bei der Polizei gab der Mann laut DHA an, psychologische und familiäre Probleme gehabt zu haben. Er habe die Fassung verloren, als er im Aufzug auf die Katze stieß.

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Noch immer sorgt der Fall landesweit und mittlerweile auch international für Aufschreie und Forderungen nach strengeren Tierschutzgesetzen. Bei den Verhandlungen und Demonstrationen kam es zu Massenansammlungen von Menschen, die sich kaum beruhigen lassen.

Der Fall um Kater Eros aus Istanbul könnte so zum Präzedenzfall werden. Anonyme Künstler erstellen immer mehr Bilder, in denen Eros symbolisch für das Leid von Katzen steht und fordern die Nutzer der sozialen Medien auf, sie weiterzuverbreiten und weiter Aufmerksamkeit auf den Fall zu leiten. Auch mehrere Petitionen gegen Tierleid wurden ins Leben gerufen.

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