
30. April 2025, 17:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es sind schlimme Vorwürfe, die gegen TikTokerin Angie W. im Raum stehen. Konkret soll es um Tierquälerei mit Pferden und mindestens einem Hund gehen. So sorgte eine Reihe von Videos nun für eine Welle der Entrüstung und sogar das Einschalten der Tierschutzorgansiation Peta.
Nachdem in den sozialen Netzwerken Videos herumgingen, die TikTokerin Angela W. mit Pferden zeigen, brach ein regelrechter Shitstorm über die 59-Jährige herein. Denn die Vorwürfe wiegen schwer: So soll die deutsche Ranch-Besitzerin, die nach Mallorca ausgewandert ist, Pferde für Fetischvideos gefoltert und missbraucht haben.1
„Dich sollte man an kein Pferd ran lassen“
Auf dem TikTok-Profil der Auswanderin, die neben Pferdethemen auch ausschweifend über ihre Zeit als Domina spricht, finden sich seither Kommentare wie: „Tierquälerin“, „Wie kannst du nachts schlafen?“ oder auch „Dich sollte man an kein Pferd ran lassen“. Doch was ist eigentlich vorgefallen? Woher kommen diese Vorwürfe?
In den sozialen Medien kursieren Aufnahmen, die die Frau beim Reiten zeigen. Dabei soll sie die Pferde unsachgemäß behandelt haben und Gerten sowie Sporen benutzt haben, um die Tiere gefügig zu machen. In einem der Videos ist Angela W. in erotischer Kleidung auf einem Pony zu sehen. Dabei trägt sie High Heels an denen metallene Sporen befestigt sind, die sie – dem Anschein nach – mehrfach in den Unterbauch des Tieres stößt.
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„Offenbar werden damit Menschen mit bestimmten Neigungen bedient“
Der Aufschrei, den diese Videos in den sozialen Netzwerken heraufbeschwor, war so laut, dass sich selbst die Tierschutzorganisation Peta nun eingeschaltet hat. Man bereite aktuell eine Anzeige gegen Angela W. vor, ließ die Tierschutzorganisation PETBOOK wissen. „Mehrere Videos von Pferdequälerei sorgen in den Sozialen Netzwerken derzeit für großes Entsetzen“, erklärt Peta-Sprecher Peter Höffken. Offenbar würden damit Menschen mit bestimmten Neigungen bedient.
Doch solche Videos seien nichts Neues, ordnet der Experte für PETBOOK ein. „Solche Videos sind leider kein neues Phänomen, allerdings sind bei den aktuellen Pferdevideos teils auch deutschsprachige Personen zu sehen bzw. hörbar, was die Verfolgung der Straftaten und die Identifizierung einfacher machen könnte.“ Man habe die teilweise bereits gelöschten Videos gesichert und werde das Material an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden geben, so der Peta-Sprecher weiter. „Einige der Videos zeigen augenscheinlich die auf Mallorca lebende Angela W. und möglicherweise ein weiteres Familienmitglied. (…) Eine Strafanzeige bereiten wir derzeit vor.“
Peta fordert Strafe und ein künftiges Tierhaltungsverbot
Allerdings könne sich das noch etwas ziehen, da Peta derzeit sehr viele Nachrichten zu dem Thema erreichen. „Deshalb wird die Aufarbeitung einige Zeit in Anspruch nehmen. Wichtig ist uns, dass – neben einer angemessenen Strafe – die Personen aus den Videos künftig keine Pferde oder andere Tiere mehr halten und betreuen dürfen.“2
Denn Peta hat eine furchtbare Vermutung: „Es scheint, als wären die Aktivitäten Teil eines größeren Netzwerks, in dem Pferde systematisch gequält werden, um mit den Videos Geld zu verdienen. Diese Aktivitäten von verschiedenen Personen aus Deutschland und dem Ausland müssen von den Behörden grenzübergreifend untersucht werden.“
„Das sind Fetisch-Videos und sie sind 15 Jahre alt“
Das sind große Anschuldigungen. Doch was sagt Angela W. selbst zu all den Vorwürfen? Eine Anfrage von PETBOOK blieb bisher unbeantwortet. Doch im Gespräch mit dem Mallorca-Magazin erklärte sich die TikTokerin mit den Worten: „Das sind Fetisch-Videos und sie sind 15 Jahre alt.“ Diese seien neben ihrer 30-jährigen Arbeit als Domina in Deutschland eine zusätzliche Einnahmequelle gewesen. „Damit habe ich unser Leben finanziert.“
Der Shitstorm habe schon damals begonnen, erklärt Angela W. in ihrem Statementvideo bei TikTok. „Das sieht nicht schön aus, was ich da mache. Ich wedle da mit der Peitsche extrem herum. Mein Videograf und ich haben das immer so geschnitten, dass es dramatisch aussieht.“ Das sei nicht toll und man könne es auch nicht schön reden. „Was soll ich dazu sagen? Ich hätte es nicht tun sollen und ich würde es heutzutage auch nicht mehr machen.“ Dennoch sei ihr wichtig zu betonen: „Ich habe nie ein Pferd verletzt.“

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Ist sie das Opfer einer Kampagne?
Stattdessen gebe es eine andere Reiterin namens Mara, die ihre Pferde blutig sporen würde. „Und jetzt fängt das Kriminelle an: Diese Videos werden vor oder hinter meine Videos geschnitten. Dann sieht es natürlich so aus, als wäre ich das gewesen. Ich kenne diese Frau gar nicht und distanziere mich davon.“ Daher sei sie auch schon bei der Polizei gewesen. Sie wolle weiterhin TikTok machen und in nächster Zeit „Dinge aufdecken“.