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PETBOOK-Autorin

„Ein Pferd oder wir?“ Wenn der Traum zum Beziehungstest wird   

Manuela Lieflaender mit Pferd
PETBOOK-Autorin Manuela Lieflaender ist sich noch immer unsicher, ob sie Pferd Heidi kaufen sollte. Foto: Manuela Lieflaender
Porträtaufnahme von Autorin Manuela Lieflaender mit Hund Elvis
Freie Autorin

14. Mai 2025, 6:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Entscheidung für ein neues Tier trifft man meist nicht allein. Aber was, wenn der Partner etwas gegen die Anschaffung hat? PETBOOK-Autorin Manuela Lieflaender steht kurz vor dem Kauf eines Pferdes. Nachdem sie anfänglichen Selbstzweifel endlich überwunden hat, zweifelt nun ihr Partner Volker an dem persönlichen Projekt.

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Nach meinem letzten Probereiten war ich mir eigentlich sicher: Ich möchte dieses Pferd. Doch dann kommt es, wie es kommen muss. Mein Lebensgefährte Volker schaut mich an, als hätte ich ihm gerade eröffnet, dass ich auf Weltreise gehe – ohne ihn. „Ich bin im Homeoffice und am Ende bin ich derjenige, der das Pferd auf die Weide stellen muss. Darauf habe ich keinen Bock. Zwei Hunde reichen mir völlig. Und mein Job frisst mich eh schon auf.“ Bäm.

Ich hatte gewusst, dass das kommt – aber es tut trotzdem weh. Und als wäre das nicht genug, schiebt er hinterher: „Ganz ehrlich? Wenn du dir das Pferd kaufst, wird dies das Ende unserer Beziehung sein. Weil du dann überhaupt nicht mehr da bist.“ Mir steigen Tränen in die Augen. Und was sagt Volker? „Ich will dich doch nur provozieren.“ Danke auch. 

Die kaufmännische Keule

„Lass uns doch mal kaufmännisch an die Sache rangehen“, sagt er dann plötzlich. 
Volker holt Block und Stift, wir rechnen alles durch: Stallmiete, Futter, Hufschmied, Tierarzt, Trainerstunden, Versicherungen. Am Ende stehen da 1000 Euro – pro Monat. 

Ich habe das natürlich vorher schon grob kalkuliert. Trotzdem: Wenn man diese Zahl schwarz auf weiß sieht, ist das was anderes. Für einen Normalverdiener ist das nicht mal eben so gestemmt. Klar ist: Ich werde deutlich mehr arbeiten müssen. Und Urlaube? Sowohl zeitlich als auch finanziell gestrichen. Ich versuche, ihm zu erklären, dass es kein Solo-Projekt wird. 

Dass meine Freundin Alexa und ich das gemeinsam machen wollen. Dass wir uns gegenseitig unterstützen. „Aha. Und wenn die mal keine Zeit hat? Bist du dann wieder aufgeschmissen?“ 
Er schaut mich ernst an. „Mal ehrlich – vier Frauen und ein Pferd? Du, Alexa, deren Tochter, die Trainerin… Das ist doch jetzt schon zum Scheitern verurteilt. Das wird Stress geben. Und du hasst Stress.“ Leider hat er nicht Unrecht. 

Er erinnert mich daran, warum ich überhaupt ein eigenes Pferd will: Weil ich raus aus den Reitbeteiligungs-Dramen will. Weil ich selbst entscheiden möchte. Und jetzt? Bin ich kurz davor, mich in die nächste Abhängigkeit zu stürzen. 

Auch interessant: Was kostet der Traum vom eigenen Pferd?

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Probelauf mit Herzklopfen

Am Ende einigen wir uns auf eine Art Kompromiss: einen Probelauf. Vier bis acht Wochen – dann ziehen wir Bilanz. Wenn’s klappt, wird Heidi mein Pferd. Wenn nicht, dann eben nicht. Und als wäre das nicht aufregend genug, steht schon am nächsten Tag der nächste Termin an: Alexa will Heidi kennenlernen. Ihre Meinung zählt viel für mich – sie hat selbst zwei Pferde, kennt sich aus, sieht Dinge, die ich vielleicht nicht sehen kann. Und ich will wissen, ob sie das Gleiche fühlt wie ich. Ein kleines Ja – und ein großer Zweifel. Der Besuch verläuft überraschend ruhig. 

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Alexa ist angetan. „Die hat Charme“, sagt sie. Und ich sehe, wie es auch bei ihr klickt. Auch die Besitzerin ist offen: Sie willigt ein, mir Heidi für vier Wochen zur Verfügung zu stellen. Kein Kaufvertrag, sondern eine Art Testlauf. Ich darf das Pferd in meinen Wunschstall stellen und alle Entscheidungen treffen – allerdings auf meine Kosten.

Ein kleines Ja. Ein großer Schritt. Und trotzdem: Ich sage nicht sofort zu. Wieder eine Nacht, in der ich wach liege. Und mir die Frage stelle, die sich langsam wie eine Zeitschleife anfühlt: Was, wenn ich das alles nicht kann?

Fortsetzung folgt …

Manuela Lieflaender teilt ihre Erfahrungen und Tipps rund zum Wiedereinstieg für Reiter auf ihrer Homepage. Wie sie versucht, mit dieser Verantwortung klarzukommen – und warum plötzlich alles wieder auf der Kippe steht, obwohl doch alles gut zu laufen scheint, erfahren Sie demnächst auf PETBOOK.

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