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EU ist Hauptimporteur

Hunger nach Froschschenkeln lässt Artbestand schrumpfen

Chinesische Ochsenfrösche beim Verkauf in chinesischem Supermarkt
Chinesische Ochsenfrösche beim Verkauf in einem chinesischen Supermarkt. Die Hinterbeine der Tiere werden gerne als Froschschenkel gegegessen. Foto: Getty Images
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PETBOOK Redaktion

14.02.2023, 05:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Froschschenkel gelten vor allem in Frankreich als Delikatesse: Die EU ist einer Studie zufolge der größte Froschschenkel-Importeur der Welt. Dadurch schrumpft jedoch der Frosch-Bestand in den Herkunftsländern.

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Bis ins 20. Jahrhundert hinein gehörten Wasserfrösche in vielen europäischen Ländern zum Speiseplan. Dabei kamen ausschließlich heimische Lurche auf den Teller. Diese sind, wie alle europäischen Amphibien, heute streng geschützt. Daher stammen alle Froschschenkel, die auf der Speisekarte hochrangiger Restaurants stehen, aus Importen. Während in Deutschland eher wenig Froschfleisch verspeist wird, ist der Hunger nach Froschschenkeln, die aus den Hinterbeinen mit dem Ansatz der Wirbelsäule bestehen, vor allem in Ländern wie Frankreich und Belgien groß. Über 40 Tonnen Froschfleisch importiert die EU jährlich. Dafür müssen laut einem Beitrag der Tierschutzorganisation „Aktion Tier“ zwischen 150.000 und 300.000 Frösche sterben.

Froschpopulationen gehen in immer mehr Ländern zurück

Der Verzehr von Froschschenkeln in der EU hat Analysen zufolge in den vergangenen Jahrzehnten zum Rückgang der Wildfroschpopulationen in immer mehr Lieferländern beigetragen. Nach Indien und Bangladesch seien in jüngster Zeit auch Indonesien, Türkei und Albanien betroffen, berichten Experten in der Fachzeitschrift „Nature Conservation“.

Die Länder der Europäische Union müssten wesentlich mehr Verantwortung für die Nachhaltigkeit des Handels übernehmen. Die EU ist demnach weiterhin der mit Abstand größte Importeur von Froschschenkeln weltweit, wobei die meisten Frösche nach wie vor in freier Wildbahn gefangen werden.

Zwischen 2010 und 2019 seien insgesamt etwa 40.700 Tonnen Froschschenkel importiert worden, berichtet das Team um den Bonner Forscher Mark Auliya vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels. Das entspreche bis zu zwei Milliarden Fröschen. Belgien sei der Hauptimporteur – gegessen würden die meisten Froschschenkel in Frankreich.

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Drastischer Rückgang großschenkliger Froscharten

In den 1970er- und 1980er-Jahren waren der Analyse zufolge, an der auch Artenschutzorganisationen beteiligt waren, Indien und Bangladesch die Hauptlieferanten für die EU. Nach einem drastischen Rückgang der Froschpopulationen hätten beide Länder den Export gestoppt. Seitdem komme der Großteil der Frösche aus Indonesien. Der Bestand wild lebender, großschenkliger Froscharten habe dort – wie auch in der Türkei und Albanien – bereits deutlich abgenommen.

Besonders gerne werden die Schenkel des Indonesischen Zahnfroschs verspeist, denn diese wiegen beide etwa 140 Gramm. Aber auch die des kleineren und leichteren Chinesischen Ochsenfroschs mit nur ca. 70 Gramm kommen auf den Teller. Welche Arten genau vom Rückgang betroffen sind, sei schwer zu sagen. Dafür mangle es noch immer an Daten. „Der internationale Handel mit Froschschenkeln ist eine Blackbox“, sagte Auliya. Das betreffe auch das Fehlen artspezifischer Handelsdaten sowie Fehlkennzeichnungen im Handel. Bei verarbeiteten, gehäuteten und gefrorenen Froschschenkeln sei es ohne Erbgutanalyse schwer zu überprüfen, ob die angegebene Art tatsächlich korrekt ist.

Mit Material der dpa

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