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Fund auf den Azoren

Rekord-Mondfisch wiegt so viel wie ein Nashorn

Kadaver des größten Mondfisches liegt vor dem Schiff und der Schiffcrew
Mondfische gehören zu den größten Knochenfischen der Welt. Sie leben im offenen Ozean und halten sich oft an der Wasseroberfläche auf (Symbolfoto) Foto: atlanticnaturalist.org
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

18.10.2022, 16:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Mondfische gehören zu den größten Knochenfischen überhaupt. Ein totes Exemplar, welches vor den Azoren gefunden wurde, knackt jedoch alle bisherigen Rekorde: Mit einem Gewicht von 2744 Kilogramm bestätigten Forscher nun, dass es sich um den bisher schwersten Knochenfisch der Welt handelt.

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„Nicht gerade schön, aber riesig!“ So beschreibt Evolutionsbiologe Alexander Kotrschal den unförmigen Kadaver des Rekord-Mondfisches auf Twitter. Dass Mondfische zu den Schwergewichten unter den Meeresbewohnern gehören, ist bekannt: Eine Körpermasse von mehr als zwei Tonnen ist keine Seltenheit. Das Exemplar, das Ende Dezember 2021 vor der Azoreninsel Faial gefunden wurde, übertraf jedoch alle bisher erfassten Daten und stellt damit einen neuen Weltrekord dar. In einer nun im „Journal of Fish Biology“ veröffentlichten Studie nahmen Wissenschaftler Körpergröße und Gewicht auf.1 Demnach wog das 3,5 Meter lange Tier 2744 Kilogramm – das ist so viel wie ein weißes Nashorn! Es handelt sich somit um den schwersten, jemals dokumentierten Knochenfisch. Der vorherige Rekordhalter brachte nur 2,3 Tonnen auf die Waage.

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Fisch mit Größenrekord

Nicht nur seine Körpermaße, sondern auch das Wachstum des Mondfisches ist rekordverdächtig. Zu Beginn ihres Lebens sind Mondfischlarven gerade mal zwei bis drei Millimeter groß. Bis zu ihrem Endgewicht legen die Tiere das 60 Millionenfache ihres Gewichtes zu. Dieses Verhältnis des gigantischen Wachstumsprozesses ist das wahrscheinlich größte aller Wirbeltiere.

Das Leben der Mondfische ist noch weitgehend unerforscht. Sie kommen vor allem in warmen Meeren vor und haben im Vergleich zu anderen Fischen einen eher unförmigen Körper. Dieser wird durch den wissenschaftlichen Namen „Mola mola“ recht passend beschrieben, was übersetzt Mühlstein bedeutet. Seinen deutschen Namen verdankt der Meeresriese der Tatsache, dass er nachts silbrig leuchtet wie der Mond. Grund dafür sind mehr als 50 verschiedene Parasitenarten, die sich in seine Haut bohren.

Todesursache des Rekord-Mondfisches unklar

Obwohl Mondfische heute noch in sämtlichen wärmeren Ozeanen vorkommen, leiden auch sie unter der Überfischung der Meere. So landen die eher trägen Tiere immer wieder in Fangnetzen und werden von der International Union for Conservation of Nature als gefährdet eingestuft. Ob auch der Rekord-Mondfisch Opfer von Schiffsverkehr wurde, kann nicht gesagt werden. Zwar wies er an seinem Kopf eine Verletzung mit Farbresten auf, die auf eine Kollision mit einem Schiff hindeutet. Diese könnte jedoch auch nach dem Tod eingetreten sein.

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Quellen:

Themen Meerestiere
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