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Innerer Kompass, Liebe zu Musik ...

7 „kuhle“ Fakten über Kühe

Fischlupen-Perspektive einer Kuh, die auf einer Weide steht
Huh huh, die Kuh! Foto: Getty Images/FooTToo
Alexandra Beste

24.03.2023, 17:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Sie produzieren Milch, fressen Gras und sehen obendrein sehr niedlich aus: Kühe. Wer nicht gerade Landwirt ist oder Bauer, hat wohl wenig mit Rindern am Hut. Dabei sind die Tiere ziemlich … „kuhl“. PETBOOK hat ein paar der spannendsten Fakten über Kühe zusammengefasst.

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Kühe sind alles andere als langweilig. Die Weidentiere haben einige Überraschungen auf Lager, werden heute aber leider als reine Milch- und Fleischgeber angesehen und damit ziemlich unterschätzt. Wer sich aber einmal die Zeit nimmt, ein paar Kühe auf einer Weide zu beobachten, wird schnell feststellen: Kühe sind ziemlich „kuhle“ Tiere. Und wen das nicht überzeugt, für den haben wir einmal 6 „kuhle“ Fakten über Kühe zusammengestellt. Damit auch genug der Wortwitze. Aber Achtung: Einen haben wir im Text noch versteckt. Finden Sie ihn? Los geht’s!

1) Kühe können high werden

Ja, richtig gelesen! So wie der Mensch durch Cannabis können Kühe durch Nutzhanf high werden. Das hat ein Forschungsteam unter Leitung des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung herausgefunden. Die Wissenschaftler verfütterten sogenannte Nutzhanf-Silage – ein durch Vergären haltbar gemachtes Futter – an zehn Milchkühe und beobachteten die Tiere anschließend. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im November 2022 im Fachjournal „Nature Food“.

In der Regel weisen Nutzhanf-Sorten nur geringe Mengen an psychoaktiven Cannabinoiden auf, wie etwa Tetrahydrocannabinol, besser bekannt als THC. In der Studie zeigte sich aber: Enthielt die Nutzhanf-Silage eine vergleichsweise hohe Konzentration an Cannabinoiden, verlangsamten sich Atmung und Herzschlag der Kühe.

Zudem veränderte sich das Verhalten der Rinder. Die Wiederkäuer wurden schläfrig und bewegungsunsicher, fraßen weniger und gaben weniger Milch. In der konnten die Studienautoren übrigens Cannabinoide nachweisen – Drogentest nicht bestanden.

2) Kühe haben (fast) alles im Blick

Kühe haben ein fast vollständiges Sichtfeld: Zwischen 300 und 330 Grad können die Rinder horizontal sehen. Grund dafür sind die seitlich am Kopf liegenden Augen – ein übliches Merkmal bei Fluchttieren. Die Tiere müssen (fast) alles im Blick haben, um lauernde Beutegreifer so früh wie möglich wahrnehmen zu können.

Bei Tieren, die Beute schlagen, sind die Augen wiederum meist nach vorn gerichtet, damit sie beim Jagen Entfernungen einschätzen können. Das Blickfeld ist dadurch zwar schmaler – wir Menschen können zum Beispiel nur circa 214 Grad um uns herum sehen – die Sicht aber schärfer. Bei Kühen nimmt die Sehstärke ab 1,5 Metern Entfernung stark ab. Es hat wohl alles seine Vor- und Nachteile.

Eine Milchkuh steht auf einer Weide
Eine Kuh hat (fast) alles im Blick Foto: Getty Images

3) Kaum bekannter Fakt: Kühe lieben Musik

Steckt in jeder Kuh ein Musik-Connaisseur? Die Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2001 lassen es zumindest vermuten. Forscher der britischen Universität Leicester spielten damals Hunderten von Milchkühen verschiedene Musikrichtungen vor – und das neun Wochen lang, jeweils 12 Stunden am Tag. Ihre Erkenntnis: Die Kühe produzierten drei Prozent mehr Milch pro Tag, wenn langsame statt schneller Musik gespielt wurde. Zum Beispiel „Everybody Hurts“ von R.E.M. oder „Bridge over Troubled Water“ von Simon & Garfunkel.

Aber warum nur? Wenn Kühe gestresst sind, produzieren sie weniger von dem Glückshormon Oxytocin – ein wichtiger Bestandteil für die Milchproduktion. Langsame Musik könnte die Tiere womöglich zur Entspannung bringen und somit die Oxytocin-Produktion anregen. Da die Studie bislang nicht reproduziert werden konnte, lässt sich das aber nicht mit Gewissheit sagen.

4) Die Milch von Kühen ist unterschiedlich wie Tag und Nacht

Inwieweit bestimmte Musik die Milchproduktion von Kühen beeinflussen kann, ist also noch unklar. Fest steht aber: Rinder, die nachts gemolken werden, geben eine andere Milch ab als tagsüber. Die sogenannte Nachtmilch enthält deutlich mehr Tryptophan und auch Melatonin – ein Hormon, das unseren Tag-Nacht-Rhythmus steuert und den Schlaf fördert.

Auf Mäuse hat Nachtmilch einen beruhigenden Effekt. Das geht zumindest aus den Ergebnissen eines Experiments aus dem Jahr 2015 hervor. Im Handel sind Nachtmilchkristalle bereits als Schlafhilfe erhältlich. Aussagekräftige Studien zur Wirkung beim Menschen gibt es aber noch nicht.

Kuhmilch wird in ein Glas gefüllt.
Rinder geben tagsüber eine andere Milch ab als nachts. Foto: Getty Images/manusapon kasosod

5) Kuh-Fakt: Nicht jedes Muh bedeutet dasselbe

Kühe machen Muh, das weiß jedes Kind. Doch nicht jedes „Muh“ klingt gleich, sagt Gerhard Jahns. Der Agrarforscher aus Braunschweig hat Dutzende Laute identifiziert, die Kühe verwenden, um unterschiedliche Bedürfnisse auszudrücken. 2010 hielt er die Geräusche in einem Wörterbuch fest. Zudem entwickelte Jahns ein Sprachanalyseprogramm für Bauern, um die Laute von Kühen schnell deuten zu können. Oder anders ausgedrückt: Um die Arbeit der Landwirte weniger „muhselig“ zu machen. (Da war er, der Wortwitz!)

6) Kühe haben einen inneren Kompass

Vögel, Hunde, Ameisen: Viele Tiere haben einen nachgewiesenen Magnetsinn. Das heißt, sie können das Magnetfeld der Erde wahrnehmen und sich danach orientieren. Das gilt anscheinend auch für Kühe. Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen fanden 2008 heraus, dass sich Rinder – ob im Stall oder auf der Weide – am liebsten in Nord-Süd-Richtung ausrichten.

Auch interessant: Milchkühe artgerecht halten – was bedeutet das eigentlich?

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7) Mythos: Können Kühe schwimmen?

Im Jahr 2001 meldete die Zeitung „taz“ angeblich eine tragische Nachricht: Kühe könnten nicht schwimmen! Eine Testreihe mit 400 Rindern hätte ergeben, dass der Schließmuskel der Tiere zu schwach sei. Sobald eine Kuh ins Wasser stieg, lief es von hinten voll – und ging letztlich unter.

Deutsche Kühe gehen unter“ hieß der Beitrag. Der Clou: Er wurde in der Satire-Rubrik der Zeitung veröffentlicht. Im Volkswissen ist das aber wohl untergegangen. Stattdessen festigte sich der Irrglaube, dass Kühe nicht schwimmen könnten.

Zugegeben: Wasserscheu sind die Tiere schon ein wenig. Schwimmen können sie aber durchaus – dieser Fakt über Kühe stimmt also nicht. 

Themen Kühe
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