09.01.2023, 13:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bei der Hundeerziehung ist der Grundgehorsam Pflicht. Und auch Katzenbesitzer können ihre Lieblinge zu einem gewissen Grad erziehen und ihnen beispielsweise beibringen, dass das Kratzen an der Tapete verboten ist. Doch wie ist das bei Kaninchen – lassen sie sich erziehen? Und wenn ja, wie?

Was kann man einem Kaninchen beibringen?

Generell gilt bei der Erziehung von Kaninchen: Je jünger die Tiere bei Trainingsbeginn sind, desto leichter lernen sie Neues. Und natürlich sollte das Verhältnis zu ihrem Besitzer unbelastet sein. Verängstigte Kaninchen lassen sich nicht erziehen. Deshalb sollten Kaninchenhalter mit viel Geduld und dem einen oder anderen Leckerli erst einmal die nötige Vertrauensbasis schaffen.

Zudem sollten sich Kaninchenfreunde über das Wesen ihrer Lieblinge genau informieren: Kaninchen sind Fluchttiere. Ruckartige Bewegungen und laute Geräusche mögen sie gar nicht. Beides hat beim Training der Tiere also nichts verloren. Gleiches gilt für Druck, Strafen oder gar Gewalt: Mit Anschreien oder Einsperren kommt man in der Kaninchenerziehung nicht weiter. Nur mit viel Lob und positiver Verstärkung können die Tiere begreifen, was ihr Zweibeiner von ihnen will. Auf diese Weise können Kaninchen beispielsweise lernen, dass das Anknabbern von Möbeln und Kabeln tabu ist. Und selbst kleine Tricks wie Springen auf Kommando kann man den Tieren beibringen.

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Kann ein Kaninchen stubenrein werden?

Die meisten Kaninchen können tatsächlich lernen, eine Toilettenbox zu benutzen. Denn auch in der freien Natur suchen die Tiere feste Plätze auf, um sich zu erleichtern. Wer seine Kaninchen zur Sauberkeit erziehen möchte, sollte in allen Ecken des Geheges oder des Zimmers große Plastikwannen aufstellen. Diese sollten einen niedrigen Rand haben, damit die Tiere problemlos hineinhüpfen können. Außerdem müssen die Kaninchentoiletten jederzeit frei zugänglich sein.

Befüllt werden die Toilettenkisten mit saugfähiger, weicher Einstreu. Empfehlenswert ist eine Schicht aus Holzpellets, die mit Stroh bedeckt wird. Zu Anfang wird zusätzlich etwas benutzte Einstreu mit hineingegeben. Der Uringeruch soll dem Kaninchen zeigen, wo es sein Geschäft erledigen kann. Darüber hinaus sollte die Toilette mit etwas Positivem wie Futter verbunden werden. Da die Tiere ohnehin häufig dort Kot und Urin absetzen, wo sie fressen, können sie direkt in oder über der Toilette gefüttert werden.

Kann man mit Kaninchen kuscheln?

Als Fluchttiere legen Kaninchen grundsätzlich keinen großen Wert darauf, mit ihrem Halter zu kuscheln. Lieber schmiegen sie sich an ihre Artgenossen, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Dennoch ist es sinnvoll, Kaninchen behutsam an die menschliche Hand zu gewöhnen. Nur so können die Tiere ohne unnötigen Stress und Panik aus ihrem Gehege gehoben werden – etwa, um routinemäßig Augen, Ohren und After zu kontrollieren oder um sie bei Bedarf zum Tierarzt zu bringen.

Um die Bindung zu seinem Kaninchen zu stärken, empfiehlt sich Clickertraining, das auch bei Hunden, Katzen und Pferden angewandt wird. Dazu brauchen Kaninchenfreunde nur einen Clicker bzw. Knackfrosch und gesunde Leckerli wie frische Kräuter oder Erbsenflocken. Wenn das Kaninchen das gewünschte Verhalten zeigt, also beispielsweise auf Zuruf angehoppelt kommt, ertönt sofort ein „Klick“-Geräusch. Anschließend gibt’s gleich eine Belohnung. So können die Tiere nach und nach kleine Kunststückchen lernen. Und auch bei der Erziehung der Kaninchen lässt sich der Clicker gewinnbringend einsetzen.

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Quellen

• kaninchenwiese.de, „Stubenreine Kaninchen“ (aufgerufen am 9.1.2023)
• tierklinikennet.de, „Die Kaninchenerziehung“ (aufgerufen am 9.1.2023)