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Zoonose

Toxoplasmose bei Katzen – Symptome, Ursachen und Behandlung

Eine schwangere Frau hält ein Kitten auf dem Arm
Toxoplasmose ist eine weit verbreitete Krankheit bei Katzen, die auch auf den Menschen übertragbar ist. Besonders Schwangere sollten sich vor einer Ansteckung schützen Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

18.09.2022, 04:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Toxoplasmose zählt zu den Zoonosen – also zu jenen Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden können. Katzen spielen hierbei eine wichtige Rolle, denn sie sind der Endwirt für den Erreger Toxoplasma gondii. Was Katzenbesitzer über diese Infektionskrankheit wissen müssen.

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Hinter der Krankheit Toxoplasmose steckt ein einzelliger Parasit, der für seine Verbreitung auf Katzen und katzenartige Tiere angewiesen ist. Denn nur sie scheiden dessen ansteckende Dauerform über ihren Kot aus, die sogenannten Oozysten. Menschen sowie zahlreiche Wirbeltiere wie zum Beispiel Hunde, Schweine, Mäuse und Vögel dienen lediglich als Zwischenwirte. Doch woran erkennt man, dass sich eine Katze mit Toxoplasmen infiziert hat? Und wie gefährlich ist die Toxoplasmose für den Menschen?

Ursache und Ansteckung: Kann jede Katze Toxoplasmose übertragen?

Viele Katzen kommen im Laufe ihres Lebens mit dem Erreger in Kontakt. Meist sind es Freigänger und fleißige Mäusefänger, die sich mit Toxoplasmen infizieren – denn der Parasit befällt gerade die häufigsten Beutetiere der Katze. Ein weiterer Ansteckungsweg ist durch die Aufnahme von infiziertem rohem Fleisch. Wird eine Katze also gebarft, d.h. mit rohem Fleisch gefüttert, besteht ebenfalls die Gefahr, dass der Parasit in ihren Körper gelangt und sich dort vermehrt.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Eine Wohnungskatze, die mit Dosen- oder Trockenfutter gefüttert wird, hat ein eher geringes Infektionsrisiko. Klarheit über eine Ansteckung bringen mehrere Blut- und Kotproben, die im Abstand von etwa zwei Wochen beim Tierarzt untersucht werden. Sind alle Proben negativ, trägt die Katze keine Toxoplasmen in sich. Können im Blut jedoch Antikörper nachgewiesen werden, hat die Katze bereits eine Infektion durchgemacht. Wichtig zu wissen: Nur bei der Erstinfektion scheiden Katzen Oozysten aus, die mikroskopisch sichtbare Verbreitungsform des Parasiten. Werden diese Oozysten im Kot gefunden, besteht auch für den Menschen Ansteckungsgefahr.

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Symptome: Wie äußert sich Toxoplasmose?

Eine Infektion mit Toxoplasmen ist in vielen Fällen relativ harmlos oder verläuft sogar völlig symptomfrei. Meist sind es junge Katzen, welche eine große Zahl an Parasiten in sich tragen, die unter Fieber und Durchfall leiden. Denn der Erreger siedelt sich normalerweise im Darm des Tieres an. Sind auch andere Organe befallen, können weitere Symptome wie Husten, Atemprobleme, Gelbsucht und Augenentzündungen hinzukommen.

Neben jungen Kätzchen sind es in erster Linie Tiere mit geschwächtem Immunsystem, denen die Folgen der Toxoplasmose zu schaffen machen. Sie können Krankheitszeichen wie Gangstörungen und Krämpfe zeigen. Besonders kritisch ist es, wenn sich ungeborene Katzenbabys im Mutterleib infizieren. Sie versterben oft vor oder kurz nach der Geburt.

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Therapiemöglichkeiten: Wie behandelt man Toxoplasmose bei Katzen?

Da die Toxoplasmose in vielen Fällen symptomfrei verläuft und damit unbemerkt bleibt, ist oft keine Behandlung nötig. Sollte die Katze Symptome wie Fieber, Durchfall und/oder geschwollene Lymphknoten zeigen, kommen Toxoplasmen als Auslöser infrage. Allerdings können auch andere Krankheiten diese Beschwerden hervorrufen. Gewissheit bringt nur die Analyse von Kot- und Blutproben.

Um die Toxoplasmose zu bekämpfen, können Antibiotika wie der Arzneistoff Clindamycin eingesetzt werden. Darüber hinaus kommen unter Umständen Entzündungshemmer zum Einsatz. Ist die Infektion abgeklungen, hat die Katze Antikörper entwickelt und ist damit in der Regel vor einer erneuten Erkrankung geschützt.

Wie gefährlich ist die Toxoplasmose für den Menschen?

Für gesunde Erwachsene geht von einer Toxoplasmose normalerweise keine große Gefahr aus. Es können grippeähnliche Symptome auftreten wie Abgeschlagenheit und leichtes Fieber – meist verläuft die Infektion jedoch vollkommen unbemerkt. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem ist eine Toxoplasmose unter Umständen weniger harmlos und kann beispielsweise eine Gehirnentzündung auslösen.

Gefährlich ist die Toxoplasmose vor allem für Schwangere bzw. für ihr ungeborenes Kind. Infiziert sich das Kind im Mutterleib, drohen ernste Folgeschäden wie verkalkte Hirngefäße und Blindheit. Zudem kann die Toxoplasmose eine Früh- oder Fehlgeburt verursachen.

Was also tun? Schwangere Katzenbesitzerinnen können beim Arzt einen Bluttest durchführen lassen. Sind Antikörper gegen den Erreger vorhanden, sind Mutter und Kind vor einer Toxoplasmose geschützt. Hat die Schwangere keine Antikörper gegen Toxoplasmen im Blut, sollten gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden – beispielsweise sollte sie nicht selbst die Katzentoilette reinigen. Es besteht jedoch kein Grund, die geliebte Katze abzugeben.

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Quellen

Themen Katzenkrankheiten
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