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Verschlucktes Fell

Haarballen bei Katzen – was steckt dahinter und was kann man tun?

Eine sandfarbene Katze liegt auf dem Sofa und putzt ihre Pfote
Alle Katzen putzen sich und nehmen dabei Haare auf, die auch wieder aus ihrem Verdauungstrakt heraus müssen Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

18.09.2022, 05:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sie röcheln und würgen und klingen dabei manchmal richtig furchteinflößend. Katzen, die verschluckte Haare ausspucken, können ein jämmerliches Bild abgeben. Trotzdem ist dieses Verhalten normal und kein Grund zur Sorge. Doch was hilft gegen Haarballen bei der Katze?

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Katzen putzen sich jeden Tag ausgiebig und lecken dabei mit ihrer rauen Zunge über das Fell. Dabei verschlucken sie auch immer wieder Haare, die dann meist über den Kot ausgeschieden werden. Manchmal sammeln sich die verschluckten Haare aber auch im Magen und müssen von der Katze erbrochen werden. Verklumpen die Haare im Magen mit dem Nahrungsfett, kann ein gefährlicher Haarballen oder auch Trichobezoar entstehen. Wenn die Katze es nicht schafft, das verhärtete Gewölle auszuspucken, kann dieses immer größer werden und zu einer ernsthaften Gefahr für das Tier werden. Schlimmstenfalls droht ein potenziell tödlicher Darmverschluss. Was also tun gegen Haarballen bei Katzen?

Wie oft sollten Katzen Haarballen erbrechen?

Manche Katzen neigen eher dazu, Haarballen im Verdauungstrakt zu entwickeln, als andere. Zu den anfälligeren Rassen zählen langhaarige Rassen wie die Maine Coon oder die Norwegische Waldkatze. Aber auch Wohnungskatzen haben ein erhöhtes Risiko, dass sich in ihrem Magen verfilzte Haarknäuel bilden. Dies liegt meist daran, dass Wohnungskatzen tendenziell weniger Bewegung haben als Freigänger und weniger an Pflanzen knabbern können, die ihnen das Auswürgen von Fell erlaubt. Zudem kann es während des Fellwechsels im Frühling und Herbst sein, dass Katzen öfter als gewöhnlich verschluckte Haare erbrechen.

Solange eine Katze nur gelegentlich Gewölle hochwürgt, besteht kein Grund zur Sorge. Ein bis zwei erbrochene Haarballen pro Woche gelten noch als normal. Doch kann es auch passieren, dass Katzen sehr mit der Klumpenbildung im Magen zu kämpfen haben. Wenn eine Katze auffallend oft erbricht, Futter verschmäht und Gewicht verliert, sollten man sie zum Tierarzt bringen. Vielleicht ist aber auch das Gegenteil der Fall und Sie fragen sich: Warum spuckt meine Katze keine Haarballen? Wenn es sich um einen Freigänger handelt, kann es sein, dass dieser unbemerkt draußen erbricht – und zwar, nachdem er etwas Gras als natürliches Brechmittel geknabbert hat.

Eine Katze liegt auf dem Bauch
Wenn eine Katze Haarballen nicht regelmäßig aus ihrem Verdauungstrakt entfernt, können darin Verschlüsse entstehen Foto: Pexels

Wie helfe ich meiner Katze bei Haarballen?

Katzenbesitzer können ihren Liebling dabei unterstützen, die lästigen Haarballen loszuwerden – etwa durch ausgiebiges Bürsten. Denn lose Haare, die während des Kämmens entfernt werden, kann die Katze beim Putzen nicht verschlucken. Dies gilt insbesondere für die Zeit des Fellwechsels, wenn die Tiere ihr Winterfell gegen das Sommerkleid tauschen – und umgekehrt.

Eine wichtige Maßnahme gegen Haarballen bei Katzen ist auch das Bereitstellen von Katzengras. Vor allem Wohnungskatzen brauchen die faserreichen grünen Halme, da diese das Ausstoßen der Haarklumpen fördern. Finden Sie kein Katzengras vor, kann es sein, dass die Katzen die Zimmerpflanzen annagen. Bei Katzengras handelt es sich nicht um eine eigenständige Pflanzenart. Vielmehr werden im Handel verschiedene Gräser und Getreidesorten als Katzengras angeboten, darunter Weizen, Hafer und Zyperngras.

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Das richtige Futter gegen Haarballen bei Katzen

In den meisten Fällen reicht es aus, der Katze Katzengras anzubieten und sie regelmäßig zu bürsten. So sollten sich die Haarballen gut in den Griff bekommen lassen. Bereiten die verschluckten Haare dennoch weiter Probleme, kann dies zu einer Darmentzündung und blutigem Kot führen. Die Katze sollte dann unbedingt in die Tierarztpraxis gebracht werden. Ein lebensgefährlicher Darmverschluss äußert sich unter anderem in Nahrungsverweigerung und Problemen beim Kotabsatz. Auch in diesem Fall muss die Katze schnellstmöglich behandelt werden.

Falls aufgrund der Haarballen-Problematik eine Futterumstellung nötig sein sollte, wird Sie Ihr Tierarzt darüber informieren. Katzenfutter mit einem erhöhten Anteil an Ballast- bzw. Schleimstoffen sorgt dafür, dass die aufgenommenen Haare besser ausgeschieden werden. Zudem kann etwas Malzpaste oder Ergänzungsfutter mit Paraffinöl dabei helfen, dass die verschluckten Haare leichter durch den Darm gleiten und in der Katzentoilette landen.

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