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Eichenprozessionsspinner, Grashüpfer, ...

Vorsicht! Diese Insekten sind für Katzen giftig

Giftige Insekten für Katzen
Einige Insekten können für Katzen giftig sein und stellen daher eine große Gefahr für die Vierbeiner dar. Foto: Getty Images

22.04.2024, 06:02 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Katzen fangen nicht nur gerne Mäuse, sondern auch Insekten. Vor allem, wenn diese im Gras hüpfen oder schnell davon krabbeln. Nicht selten landet die Beute im Maul der Katze. Doch es gibt einige Insekten, die Katzen besser nicht jagen und fressen sollten.

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Wenn warme Frühjahrstemperaturen unsere Gärten und Wiesen erblühen lassen, kommen auch die ersten Insekten wieder zum Vorschein. Ob Maikäfer oder Grashüpfer, unsere Katzen sind Jäger und freuen sich über die kleinen Krabbeltiere, spielen mit ihnen oder fressen sie sogar. Doch es gibt einige Insekten, die Katzen besser nicht jagen und fressen sollten. PETBOOK erklärt, welche Insekten für unsere Katzen giftig sind. 

Spinnen

Da es in Deutschland nur wenige giftige Spinnen gibt, ist das Risiko eher gering, dass die Katze beim Fressen gesundheitliche Probleme bekommt. Spinnen können beißen, wenn sie sich bedroht fühlen, aber es gibt nur wenige Arten, die durch die dickere Haut an Pfoten oder Beinen der Katzen durchkommen. 

Ein Biss der in Deutschland weitverbreiteten Kreuz- oder Wasserspinne gleicht etwa einem Bienenstich, der einer in unsere Gebiete eingeschleppten Dornfinger- oder Nosferatu-Spinne verläuft wie ein Wespenstich. 

Falls die Katze wirklich von einer Spinne gebissen wurde, kann dies Kreislaufprobleme und Schwellungen an der betroffenen Stelle auslösen. Die Giftmenge ist aber meistens so gering, dass keine große Gefahr für das Tier besteht. 

Größere Käfer

Diese Insekten sind an sich für Katzen nicht giftig. Von ihnen geht aber die Gefahr aus, dass sich die Katze beim Beschnuppern oder Spielen an ihnen verschluckt. Der Käfer kann etwa im Hals stecken bleiben und zur Atemnot führen. 

Auch eine allergische Reaktion ist möglich, denn manche Lebewesen reagieren auf Maikäfer oder Junikäfer allergisch. In diesem Fall schwillt der Hals der Katze an, was zur Folge haben kann, dass sie röchelt, weil sie keine Luft bekommt. Es ist auch möglich, dass sie deshalb ihr Futter verweigert. 

Erbricht die Katze, hat sie vielleicht einen Mai-, Juni-, Mistkäfer oder Ohrenkneifer gefressen. Die Flügel, Panzer oder das Exoskelett bestehen teilweise aus Chitin. Chitin ist für Katzen unverdaulich, was einen Brechreiz auslöst, nachdem sie ein solches Insekt gefressen haben. Dieses Erbrechen ist meist unbedenklich, es könnten aber Teile des Insekts im Hals stecken bleiben. Es ist ratsam, das Tier zu beobachten und bei weiteren Symptomen schnellstmöglich zu reagieren. 

Grashüpfer

Grashüpfer sind zwar nicht giftig, aber beim Spielen mit einem Grashüpfer kann es passieren, dass sich der Grashüpfer mit seinen Widerhaken an den Beinen im Maul oder Rachen der Katze verkeilt. Das kann nicht nur große Schmerzen auslösen, sondern auch akute Erstickungsgefahr bedeuten. Dies gilt auch für Heuschrecken und Grillen. 

Bemerken Sie, dass Ihre Katze Symptome von Atemnot zeigt, weil sie eines dieser Insekten gefressen hat, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. 1

Auch interessant: Vergiftung beim Haustier – das sollten Sie jetzt tun 

Eichenprozessionsspinner

Die Raupen des Nachtfalters sind gefährlich für Mensch und Tier. Sie sind von März bis Mai vorrangig in Wäldern aktiv. Erst danach entwickeln sich diese Raupen zu harmlosen Nachtfaltern, die dann keine Gefahr mehr darstellen. 

Die Eichenprozessionsspinnerraupen tragen Nesselhaare mit dem Nesselgift Thaumetopoein. Die Haare können zur Verteidigung „abgeschossen“ werden, wenn sie sich bedroht fühlen oder schon beim kleinsten Kontakt abgegeben werden. Dabei bleiben sie mit ihren Widerhaken auf dem Gegner hängen. Eine Berührung mit dem Gift ähnelt dem Kontakt mit Brennnesseln, ist aber viel stärker und führt vor allem auf den Schleimhäuten zu schwerwiegenden allergischen und entzündlichen Reaktionen. Daher ist dieses Insekt sehr giftig für Katzen.

Symptome bei Kontakt der Katze mit dem Eichenprozessionsspinner: 

  • Hautirritationen, Juckreiz, Brennen, Quaddelbildung 
  • Atembeschwerden 
  • Augenreizungen 
  • Benommenheit, Schwindel 
  • Müdigkeit und Fieber 
  • anschwellen von Zunge, Rachen und Hals 
  • lebensbedrohlicher, allergischer Schock 

Bei Verdacht oder Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner sollte vorsorglich immer ein Tierarzt zurate gezogen werden, damit eine schwere allergische Reaktion ausgeschlossen oder sofort behandelt werden kann. 

Schwarzblauer Ölkäfer und Stinkwanzen (Baumwanzen)

Beide Käfer sondern ein Sekret ab, wenn sie sich bedroht fühlen. Das Sekret des Ölkäfers enthält Cantharidin, ein Reiz- und Nervengift, das für alle Lebewesen giftig ist. Die Folge sind Hautreizungen, Ausschlag, entzündliche Reaktionen oder Blasen. 

Der Verzehr oder Kontakt mit einer Stinkwanze führt zu einem vermehrtem Speichelfluss der Katze. Dies stellt kein gesundheitliches Risiko dar und hält meist auch nicht lange an. Jedoch reagieren manche Tiere überempfindlich auf das Sekret der Stinkwanze, was Magen-Darm-Beschwerden oder Erbrechen auslösen kann.  2

Schwarze und Rote Ameisen

Die alltäglichen und weitverbreiteten schwarzen Ameisen sind ein Spaß zum Beobachten und Spielen. Sie werden gerne auch als Snack von Katzen gefressen. Sie sind nicht giftig, darum ist der Verzehr dieser Insekten für Katzen unbedenklich. 

Rote Ameisen hingegen greifen an und verteidigen sich, wenn man sie bedroht. Dann beißen sie und das kann zu unangenehmen Schmerzen, Juckreiz, Schwellungen und allergischen Reaktionen führen. 3

Bienen, Wespen und Hornissen

Dass ein anderes Lebewesen, egal ob Katze oder Hund, niemals eine Biene, Wespe oder Hornisse jagen sollte, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Der Stich einer Biene, Wespe oder Hornisse ist für Katzen aufgrund ihrer Größe und der Konzentration des Gifts noch gefährlicher, als für einen Menschen. Zudem ist ein Stich meist äußerst schmerzhaft.  Die Einstichstelle und das umliegende Gewebe schwellen an, die Haut rötet sich und schmerzt, juckt oder wird heiß, was die Katze massiv einschränken und beeinträchtigen kann. Lecken und Beißen an der betroffenen Stelle kann eine folgenschwere Infektion auslösen. 

Die größte Gefahr besteht, wenn die Katze in Maul, Rachen oder Hals gestochen wird, denn dann besteht akute Lebensgefahr. Das Gewebe schwillt möglicherweise so stark an, dass die Katze keine Luft mehr bekommt und ersticken kann. 

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Achten Sie auf diese Symptome

Symptome nach Insektenbiss, Insektenstich oder mögliche Vergiftungserscheinungen: 

  • Anschwellen oder Zuschwellen von Hals, Rachen und Mund 
  • Atemnot, Röcheln oder Würgen 
  • Vermehrtes Speicheln 4
  • Erbrechen 
  • Durchfall 
  • Futterverweigerung 
  • Orientierungsprobleme und Koordinationsschwierigkeiten 
  • Kreislaufbeschwerden 
  • Ungewöhnliches Verhalten 

Mein Tipp als Gesundheitsberaterin für Katzen und Hunde

Ist eine Katze ein leidenschaftlicher Freigänger, neugierig und verspielt, wird sie vor Insekten nicht zurückschrecken, denn sie ist sich keiner Gefahr bewusst. Es empfiehlt sich, das Tier, nachdem es von draußen kommt, zu beobachten. Zeigt es Anzeichen eines Insektenbisses, Stichs oder einer Vergiftung durch das Fressen eines giftigen Insekts, sollte vorsorglich ein Tierarzt aufgesucht werden. 

Quellen

  1. tag24.de, „Gefährlich für Katzen: Diese Insekten sollten sie nicht fressen“ (aufgerufen am 17.04.2024) ↩︎
  2. werinsect.com, „Schwarzblauer Ölkäfer: Achtung giftig!“ (aufgerufen am 17.04.2024) ↩︎
  3. tier-experten.com, „Dürfen Katzen Ameisen essen? (Das gibt es zu beachten!)“ (aufgerufen am 17.04.2024) ↩︎
  4. petdoctors.at, „Wenn die Katze Schaum vor dem Mund hat“ (aufgerufen am 17.04.2024) ↩︎
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