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Fruchtiger Snack

Welches Obst Hunde (nicht) fressen dürfen

Ein Hund lässt sich ein Stück Wassermelone schmecken
Hunde sind Allesfresser und bedienen sich gerne auch mal an Obst. Jedoch ist nicht jede Sorte gleich gut bekömmlich Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

18.09.2022, 09:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Manche Halter haben sicher schon mit Verwunderung beobachtet, wie ihr Vierbeiner ganz wild darauf war, nicht die Wurst, sondern den Apfel vom Tisch zu stibitzen. Viele Obstsorten liefern dem Hund, wie auch uns Menschen, wichtige Vitamine und Nährstoffe. Aber welches Obst sollten Hunde fressen und von welchen Früchten sollten sie lieber die Pfoten lassen?

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Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung tragen dazu bei, dass unser Haustier gesund und vital ist – und das wirkt sich natürlich auch positiv auf seine Lebenserwartung aus. Hunde sind bekanntlich keine reinen Fleischfresser, sondern haben im Laufe der Evolution ihren Stoffwechsel und ihren Verdauungsapparat ihrer Umwelt angepasst. Aus ernährungsphysiologischer Sicht können somit auch Früchte auf den Speiseplan kommen. Doch welches Obst dürfen Hunde fressen? Welches ist für sie gut verträglich und welches schädlich oder sogar giftig?

Welches Obst gehört auf den Speiseplan von Hunden?

Grundsätzlich kann man sagen, dass viele Obstsorten gute Energiequellen sind und Vitamine enthalten, die die Abwehrkräfte des Hundes unterstützen. Beachten sollte man, dass vor allem reifes und sogar überreifes Obst zur Fütterung gut geeignet ist, es aber nicht vergoren sein sollte. Idealerweise verwendet man Bioprodukte aus der Region, die frei von Pestiziden sind.

Geeignete Obstsorten für Hunde im Überblick

  • Äpfel
  • Birnen
  • Bananen
  • Beeren: Brombeeren, Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren und Johannisbeeren
  • Wassermelonen
  • Ananas
  • Papaya
  • Steinobst (entkernt!)

Diese für Hunde gesunden Inhaltsstoffe stecken im Obst

Äpfel und Birnen

Äpfel enthalten besonders viele Vitamine und den Ballaststoff Pektin, genau wie Birnen. Pektin ist gut für die Darmflora und hilft etwa bei Durchfall. Es hat krebshemmende Eigenschaften und senkt den Blutdruck.

Äpfel sollte man nur reif und ohne Kerngehäuse und Kerne verfüttern, da diese Blausäure enthalten. Das Gleiche gilt für Birnen, die man nur überreif verfüttern sollte.

Birnen sind verdauungsfördernd und unterstützen die natürliche Bewegung des Darms. Die enthaltenen Gerbstoffe mildern auch Magen-Darm-Entzündungen.

Bananen

Bananen mögen die meisten Hunde gerne, weil sie süß schmecken. In der Banane sind Kalium, Magnesium und Vitamin C enthalten. Man sollte sie aber nicht verfüttern, wenn die Schale noch grün oder hellgelb ist. Wie beim Menschen kann die vermehrte Gabe roher Bananen zu Verstopfung führen.

Beeren

Zu den reinsten Vitamin-Bomben gehören Beeren: Brombeeren, Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren und Johannisbeeren. Sie enthalten viel Vitamin C und Folsäure. Hunde können, im Gegensatz zum Menschen, Vitamin C selbst im Körper herstellen, jedoch kann es Situationen geben, in denen die zusätzliche Zufuhr von Vitamin C über die Nahrung hilfreich sein kann. So unterstützt Vitamin C das Immunsystem im Kampf gegen Krankheitserreger. Folsäure wiederum gehört zu den B-Vitaminen und spielt eine wichtige Rolle bei Zellteilung und Zellwachstum. Generell schützen die Power-Beeren die Zellen vor oxidativem Stress. Auch sie sollten bei der Fütterung reif, Blaubeeren sogar überreif sein.

Wassermelone

Gerade an heißen Tagen kann ein Stück Wassermelone auch für Vierbeiner eine willkommene und vor allem frische Abwechslung bieten. Die Frucht bietet wertvolle Inhaltsstoffe für den Hund, etwa Vitamin A, Vitamin B6, Vitamin C, Kalium und Citrullin. Letzteres hilft dabei, den Blutdruck zu senken. Wichtig: Vor dem Verfüttern sollte man bei der Wassermelone unbedingt die grünen Teile der Schale sowie die Kerne entfernen.

Ananas & Papaya

Exotische Früchte wie Ananas und Papaya sollte man nur reif und in kleinen Mengen füttern. Die tropischen Früchte enthalten besondere Enzyme, die der Verdauung zugutekommen, denn sie unterstützen bei der Aufspaltung von Eiweißen. Auch sie sind die reinsten Vitamin-C-Bomben, die die Abwehrkräfte des Hundes stärken.

Steinobst

Wer die Sehkraft seines Hundes stärken will, greift zu Steinobst. Aprikosen, Mirabellen, Zwetschgen, Kirschen, Nektarinen, Pflaumen und Pfirsiche sind gute Vitamin-A-Quellen. Außerdem ist Vitamin A gesund für Haut und Fell. Aprikosen, Kirschen und Nektarinen sind reich am Spurenelement Kalium. Dieses sorgt für gesunde und starke Muskeln. Achtung: Vor dem Füttern sollte man unbedingt die Kerne entfernen! Diese enthalten schädliche Stoffe wie Blausäure. Zusätzlich können die Kerne den Darm verstopfen. Pflaumen, Mirabellen und Zwetschgen sollten Hunde nur gelegentlich fressen, da die Fruchtschalen schwer verdaulich sind und im Darm gären können. Häufig kommt es dann zu Durchfall.

Tipp: Beim Gassi-Gang über Streuobst-Wiesen sollte man immer aufpassen, dass der Hund kein Fallobst frisst, das eventuell schon vergoren ist.

Für Hunde ungeeignetes und schädliches Obst im Überblick

  • Zitrusfrüchte
  • Avocados
  • Trauben und Rosinen

Zitrusfrüchte

Zitrusfrüchte wie Orangen oder Mandarinen sind zwar optimale Vitamin-C-Quellen, enthalten jedoch sehr viel Säure. Viele Hunde bekommen von Zitrusfrüchten Magen-Darm-Beschwerden.

Avocados

Avocados können beim Hund zu Atemproblemen, Übelkeit und Durchfall führen, da der Kern Persin enthält und das Fruchtfleisch kontaminiert sein kann, auch wenn man den Kern entfernt hat.

Trauben und Rosinen

Absolut nicht für Hunde geeignet sind Trauben und Rosinen. Fressen Hunde Weintrauben in großen Mengen, zeigen sie häufig Vergiftungserscheinungen und es besteht die Gefahr, dass die Nieren versagen. Hat der Hund heimlich von den verbotenen Früchten genascht, sollte man schnellstens zum Tierarzt.

Wie sollte man Obst für Hunde zubereiten und verfüttern?

Ein kleiner Snack zwischendurch in Form eines rohen Apfelstücks ist erlaubt. Größere Mengen sollten zerkleinert, z. B. geraspelt oder püriert werden.

Am besten verwertet der Organismus die Nährstoffe, wenn man das Obst püriert unter das Futter mischt. Sehr gerne wird von den meisten Hunden Obst auch mit einer kleinen Portion Quark oder Joghurt verspeist. Diese Fettquellen sorgen auch dafür, dass der Hund fettlösliche Vitamine aufnehmen kann.

Welches Obst hat am wenigsten Zucker?

Besonders wenig Zucker steckt in Beeren. Auch Apfel, Aprikose, Birne, Kiwi, Orange, Pflaume sowie Wassermelone sind eine gute Wahl. Mit der Banane sollte man lieber sparsam sein.

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Quellen

Themen Nährstoffe
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