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Kleinste Dackelrasse

Trotz Größe ein echter Arbeitshund! So halten Sie den Kaninchendackel

Kaninchendackel
Der Kaninchendackel ist die kleinste Variante des Dackels. Foto: picture alliance / imageBROKER | Piotr Wójcik
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

7. Mai 2025, 10:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Klein, aber voller Energie: Der Kaninchendackel begeistert mit seinem charmanten Aussehen und dem berühmten Dackelblick viele Hundehalter. Doch hinter der niedlichen Fassade verbirgt sich ein echter Charakterhund, der sowohl geistige als auch körperliche Auslastung verlangt. Ob als Familienmitglied oder aktiver Begleiter – dieser kleine Jagdhund bringt Leben in jede Umgebung.

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Der Kaninchendackel, die kleinste Variante der Dackelfamilie, steht seinen größeren Verwandten in nichts nach. Ursprünglich gezüchtet, um Kaninchen aus ihren Bauten zu treiben, bewahrt er sich bis heute seinen Mut, seine Intelligenz und seine Eigenständigkeit. Trotz seines handlichen Formats benötigt er eine konsequente Erziehung und ausgiebige Beschäftigung. Wer also einen unkomplizierten Anfängerhund sucht, sollte sich bewusst sein, dass der selbstbewusste Charakter des Kaninchendackels Engagement und Durchhaltevermögen erfordert.

Herkunft

Der Kaninchendackel stammt ursprünglich aus Deutschland und ist eine gezielte Zuchtvariante des klassischen Dackels. Bereits im 16. Jahrhundert finden sich erste Erwähnungen der Rasse in Hundebüchern. Mit seiner kleinen Statur wurde der Kaninchendackel speziell dafür entwickelt, Kaninchen in engen Bauten zu verfolgen – eine Aufgabe, die größere Dackeltypen nicht erfüllen konnten. Seine internationale Popularität begann im 19. Jahrhundert, unter anderem durch die Begeisterung der britischen Königin Victoria für diese Hunderasse. 1925 wurde eine erste einheitliche Rassebeschreibung veröffentlicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Dackel in Deutschland einen Aufschwung, doch trotz seiner anhaltenden Beliebtheit sank die Zahl der Welpengeburten im Laufe der Jahrzehnte erheblich.

Aussehen & Fell

Der Kaninchendackel besitzt einen langgestreckten, muskulösen Körper mit kurzen, kräftigen Beinen und einer auffallend niedrigen Silhouette. Typische Merkmale sind sein langgestreckter Kopf mit leicht gewölbter Schädeldecke, die mandelförmigen dunklen Augen sowie die hoch angesetzten, langen Schlappohren. Der Brustumfang beträgt bei ausgewachsenen Tieren zwischen 25 und 32 Zentimetern, das Gewicht liegt bei maximal 3,5 Kilogramm.

Es gibt ihn in drei Fellvarianten: Kurzhaar (glatt und glänzend), Langhaar (weich und seidig) sowie Rauhaar (dicht und drahtig, mit charakteristischem Bart und Augenbrauen). Farblich zeigt sich der Kaninchendackel vielfältig: einfarbig in Rot- oder Gelbtönen, zweifarbig in Kombinationen wie Schwarz-Rot oder Braun, sowie gefleckt (Merle) oder gestromt (Brindle).

Charakter & Gemüt

Mutig, eigenständig und freundlich – so lässt sich der Charakter des Kaninchendackels treffend beschreiben. Trotz seiner geringen Körpergröße zeigt er sich selbstbewusst und wachsam, oft auch gegenüber größeren Hunden. Seine Intelligenz und seine Selbstständigkeit spiegeln seine ursprüngliche Aufgabe als Jagdhund wider.

Im Familienleben ist er anhänglich, loyal und verspielt. Gleichzeitig bewahrt er sich eine gewisse Sturheit und Eigenwilligkeit, die ihn zu einem charmanten, aber manchmal herausfordernden Begleiter macht.

Erziehung

Die Erziehung eines Kaninchendackels erfordert Geduld, Konsequenz und Einfühlungsvermögen. Sein selbstbewusstes Wesen macht ihn zu einem Hund, der klare Regeln und liebevolle Führung benötigt. Positive Verstärkung und geistige Auslastung sind entscheidend, um seine Lernfreude zu fördern und seinen Eigensinn in konstruktive Bahnen zu lenken. Frühzeitige Sozialisierung, insbesondere im Welpenalter, unterstützt die Entwicklung zu einem ausgeglichenen Begleiter. Besonders der Jagdtrieb sollte mit gezieltem Training kontrolliert werden.

Richtige Haltung & Pflege

Ein Kaninchendackel fühlt sich sowohl in einer Stadtwohnung als auch auf dem Land wohl, sofern er ausreichend Bewegung und geistige Beschäftigung erhält. Ideal sind ebenerdige Wohnverhältnisse ohne viele Treppen, um Rückenproblemen vorzubeugen. Regelmäßige Spaziergänge, Nasenarbeit und interaktive Spiele sind essenziell.

Die Fellpflege variiert je nach Felltyp: Kurzhaarige benötigen wöchentliches Bürsten, langhaarige tägliches Kämmen, und rauhaarige regelmäßiges Trimmen. Die Pflege der Ohren, Zähne und Krallen sollte bei allen Varianten selbstverständlich sein.

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist für die Gesundheit des Kaninchendackels unerlässlich. Hochwertige Futtermittel bieten speziell abgestimmte Rezepturen für kleine Rassen. Der Energiebedarf sollte auf seine Aktivität abgestimmt sein, wobei Übergewicht unbedingt vermieden werden muss, um Rückenproblemen vorzubeugen. Es wird empfohlen eine proteinreiche, leicht verdauliche Nahrung in mehreren kleinen Mahlzeiten am Tag zu füttern.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Trotz ihrer Robustheit sind Kaninchendackel aufgrund ihres Körperbaus anfällig für spezielle Gesundheitsprobleme, insbesondere die sogenannte „Dackellähme“ (Bandscheibenvorfälle). Weitere Risiken bestehen für Rückenprobleme, Herzkrankheiten, bestimmte Krebsarten sowie neurologische Erkrankungen. Ein Normalgewicht, eine gut trainierte Rückenmuskulatur und eine gelenkschonende Haltung sind wichtige Präventivmaßnahmen.

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Der Kaninchendackel im Überblick

  • Größe: Brustumfang 25–32 cm, Gewicht bis 3,5 kg
  • Fell: Kurzhaar, Langhaar oder Rauhaar, vielfältige Farbvarianten
  • Charakter: Mutig, selbstbewusst, loyal, freundlich
  • Pflegebedarf: Abhängig vom Felltyp, regelmäßig bürsten oder trimmen
  • Bewegungsbedarf: Hoch, tägliche Spaziergänge und geistige Beschäftigung erforderlich
  • Gesundheit: Anfällig für Rückenprobleme, Herz- und Krebserkrankungen
  • Besonderheiten: Starker Jagdtrieb
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