
5. Mai 2025, 6:07 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Energiegeladen, furchtlos und voller Tatendrang: Der Patterdale Terrier ist kein Hund für Langweiler. Ursprünglich als unermüdlicher Bauhund in den Hügeln Nordenglands gezüchtet, überzeugt er mit seiner Zielstrebigkeit und einem robusten Körperbau. Doch hinter dem muskulösen Terriertyp verbirgt sich auch ein menschenbezogener Begleiter, der eng an seine Bezugspersonen bindet.
Der Patterdale Terrier stammt aus dem ländlichen England und wurde für einen klaren Zweck gezüchtet: die kompromisslose Jagd auf Füchse und Dachse. Diese Zielsetzung hat nicht nur seine körperliche Erscheinung, sondern auch seinen Charakter stark geprägt. Der kleine, kompakte Terrier ist ein Arbeitshund durch und durch – hoch motiviert, intelligent und mutig bis zur Selbstaufgabe.
Trotz seiner geringen Verbreitung außerhalb Großbritanniens und der USA hat sich um ihn eine enthusiastische Fangemeinde gebildet, die diese seltene, aber leistungsstarke Rasse bewahrt. Wer mit dem Gedanken spielt, einen Patterdale Terrier aufzunehmen, sollte sich bewusst sein, dass es sich um eine anspruchsvolle, jedoch lohnenswerte Herausforderung handelt.
Herkunft
Die Ursprünge des Patterdale Terriers reichen zurück bis ins frühe 19. Jahrhundert. Entstanden ist die Rasse im nordenglischen Ort Patterdale, dessen Name der Terrier heute trägt. In dieser rauen Region entwickelte sich der Hund zu einem unverzichtbaren Helfer für die Fuchs- und Dachsjagd. Züchter legten größten Wert auf die jagdliche Leistungsfähigkeit – äußere Merkmale spielten dabei eine untergeordnete Rolle. So entstanden robuste, willensstarke Hunde, die problemlos in enge Bauten eindringen konnten.
Ihre Aufgabe war es, Raubtiere aus den Höhlen zu treiben, ohne gleichzeitig eine Gefahr für Nutztiere wie Schafe zu werden. Ab den späten 1970er-Jahren gelangten erste Exemplare in die USA, wo sich eine größere Popularität entwickelte. In Deutschland und anderen Teilen Europas blieb der Patterdale dagegen weitgehend unbekannt. Die Rasse wird bislang nicht vom VDH anerkannt, was die Zuchtsituation zusätzlich erschwert. Lediglich der United Kennel Club (UKC) führt den Patterdale Terrier als eigenständige Rasse.
Aussehen & Fell
Der Patterdale Terrier ist ein kleiner, kräftig gebauter Hund mit rechteckiger Silhouette. Mit einer Widerristhöhe von etwa 25 bis 38 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 6 und 12 Kilogramm ist er handlich, aber muskulös. Der Rücken ist etwas länger als die Beine, was seine flache Körperform betont – ideal für das Eindringen in Fuchsbauten.
Kopf und Schnauze sind kräftig geformt, die dunklen Augen blicken aufmerksam. Die typischen dreieckigen Knickohren hängen nah am Kopf herab. Die Rute ist hoch angesetzt, wird meist gerade nach hinten getragen und ist bei jagdlich geführten Hunden oft kupiert. Das Fell ist kurz, fest anliegend und variiert zwischen glatt und rau. Farblich dominiert Schwarz, gelegentlich treten auch braune, rotbraune oder schwarz-lohfarbene Varianten auf. Weiße Abzeichen an Brust oder Pfoten sind selten, aber möglich.
Charakter & Gemüt
Der Patterdale Terrier ist ein ausgesprochen temperamentvoller und zielstrebiger Hund. Seine Persönlichkeit ist geprägt von Mut, Hartnäckigkeit und hoher Jagdmotivation. Als echter Arbeitshund besitzt er ein starkes Durchsetzungsvermögen und lässt sich von äußeren Widrigkeiten kaum beeindrucken. Gleichzeitig zeigt er sich bei guter Sozialisierung als freundlich gegenüber Menschen und häufig auch Artgenossen.
Der Terrier bindet sich eng an seine Bezugspersonen, zeigt jedoch eine gewisse Eigenständigkeit im Denken und Handeln. Seinem Umfeld begegnet er wachsam, Fremden gegenüber ist er meist misstrauisch, ohne aggressiv zu sein. Wird er geistig und körperlich ausreichend gefordert, erweist sich der Patterdale als ausgeglichener Familienhund, der auch mit Kindern gut harmonieren kann.
Erziehung
Die Erziehung eines Patterdale Terriers erfordert Konsequenz, Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Aufgrund seines ausgeprägten Selbstbewusstseins und seines Jagdinstinkts ist diese Rasse für Anfänger ungeeignet. Befehle werden vom Terrier nicht blind befolgt – sie müssen aus seiner Sicht Sinn ergeben. Daher sind Geduld, klare Kommunikation und der Verzicht auf harte Erziehungsmethoden essenziell.
Frühzeitige Sozialisierung, insbesondere mit anderen Hunden, ist wichtig, um eventuellen Dominanzverhalten vorzubeugen. Welpen sollten bereits ab der achten bis zwölften Woche mit Regeln vertraut gemacht werden. Positives Training, Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sind zentrale Bestandteile einer erfolgreichen Erziehung. Der Besuch einer Hundeschule mit Terrier-Erfahrung kann hierbei unterstützend wirken.
Richtige Haltung & Pflege
Patterdale Terrier sind energiegeladen und brauchen viel Bewegung. Ein Zuhause mit Garten ist ideal, wobei dieser sicher umzäunt sein muss – der Jagdtrieb lässt sich kaum unterdrücken. Auch in einer großen Wohnung kann der Terrier leben, sofern er draußen ausreichend ausgelastet wird. Regelmäßige Spaziergänge, Hundesportarten wie Agility oder Mantrailing sowie Suchspiele sorgen für körperliche und geistige Auslastung.
Alleinsein mag der Terrier nicht besonders, er benötigt engen Anschluss an sein „Rudel“. Das Fell ist pflegeleicht: Bei rauem Haartyp empfiehlt sich zweimal jährlich ein professionelles Trimmen, glatthaarige Exemplare benötigen gelegentliches Bürsten. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle von Ohren, Augen, Zähnen und Krallen, da kleine Verletzungen vom robusten Terrier oft nicht angezeigt werden.
Ernährung
Die Ernährung des Patterdale Terriers sollte hochwertig, ausgewogen und bedarfsgerecht sein. Aufgrund seiner hohen Aktivität neigt er nicht zu Übergewicht, trotzdem ist die Zusammensetzung entscheidend. Proteine, Fette, Kohlenhydrate sowie Vitamine und Mineralstoffe müssen im richtigen Verhältnis stehen. Dabei ist nicht die Fütterungsform – ob Trocken-, Nass- oder Rohfutter – ausschlaggebend, sondern die Qualität.
Regelmäßige Gewichtskontrollen helfen, eine Über- oder Unterversorgung frühzeitig zu erkennen. Wer unsicher ist, sollte den Tierarzt zurate ziehen. Bei normalem Gewicht sind die Rippen tastbar, aber nicht sichtbar. Eine bedarfsgerechte Ernährung unterstützt die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden des Hundes.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Der Patterdale Terrier gilt als ausgesprochen robuste Hunderasse mit einer Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Er besitzt eine hohe Widerstandskraft gegenüber Witterung und Krankheiten. Es sind keine erblich bedingten Erkrankungen spezifisch für diese Rasse dokumentiert. Dennoch benötigen insbesondere die hängenden Ohren regelmäßige Pflege, da das feuchtwarme Milieu Infektionen begünstigen kann.
Gleiches gilt für Zähne, Augen und Pfoten. Diese Körperpartien sollte man als Halter regelmäßig kontrollieren, um erste Anzeichen von Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Da Patterdales kaum Unterwolle besitzen, ist bei Kälte auf ausreichenden Schutz zu achten. Auch sommerliche Hitze sollte durch angepasste Bewegungseinheiten vermieden werden.

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Die Patterdale Terrier im Überblick
- Charakter: Mutig, selbstbewusst & menschenbezogen
- Größe: 25–38 cm Schulterhöhe
- Gewicht: 6–12 kg
- Fell: Kurz, glatt oder rau
- Besonderheiten: Starker Jagdtrieb, nicht für Anfänger geeignet