
21. Januar 2025, 12:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist ein Spezialist unter den Jagdhunden, bekannt für seine außergewöhnliche Fährtensicherheit und seine Anpassungsfähigkeit an schwieriges Gelände. Mit seiner sanftmütigen Art und seinem ausgeglichenen Wesen zeigt er sich als treuer Begleiter für Förster und Jäger, doch als reiner Familienhund ist er ungeeignet.
Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist ein mittelgroßer, muskulöser Jagdhund, der speziell für die Nachsuche auf verletztes Wild gezüchtet wurde. Ursprünglich in Bayern und den Alpenregionen beheimatet, kombiniert er beeindruckende körperliche Fähigkeiten mit einem starken Arbeitswillen. Sein charakteristisches rotbraunes Fell und sein ausgeglichener Charakter machen ihn unverwechselbar. Doch hinter seiner ruhigen Ausstrahlung verbirgt sich ein wahres Energiebündel, das tägliche geistige und körperliche Herausforderungen benötigt. In Deutschland streng reglementiert, wird diese Rasse fast ausschließlich an Jäger und Förster vergeben, die seine jagdlichen Fähigkeiten zu schätzen wissen.
Herkunft
Der Bayerische Gebirgsschweißhund entstand im 19. Jahrhundert durch die Kreuzung des robusten Hannoverschen Schweißhundes mit leichteren Gebirgsbracken. Ziel war ein wendiger Hund, der auch in schwierigem, steilem Gelände effizient arbeiten konnte. Bereits 1883 wurde die Rasse offiziell anerkannt, und 1912 gründete man den „Klub für Bayerische Gebirgsschweißhunde“, der die Zucht bis heute überwacht. Die strengen Zuchtvorgaben stellen sicher, dass man nur leistungsfähige Tiere mit einwandfreiem Wesen zur Weiterzucht verwendet. Die Rasse ist in Deutschland selten, erfreut sich jedoch bei professionellen Jägern großer Beliebtheit.
Aussehen & Fell
Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist mittelgroß und kräftig gebaut, mit einer Schulterhöhe von 44–52 cm und einem Gewicht von 17–30 kg. Sein Körperbau ist muskulös, leicht länger als hoch, und seine Läufe sind verhältnismäßig kurz. Charakteristisch ist sein dichtes, anliegendes Fell, das in rotbraunen bis rotgrauen Farbtönen erscheint, oft mit dunkler Maske. Der Rücken ist meist intensiver gefärbt, während die Rute dunkle Sprenkel aufweist. Das unauffällige Haarkleid entwickelte man gezielt für die Jagd, um den Hund im Gelände zu tarnen.
Charakter & Gemüt
Diese Rasse kombiniert Ruhe und Ausgeglichenheit mit einem unermüdlichen Arbeitseifer. Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist anhänglich gegenüber seinen Bezugspersonen, aber zurückhaltend gegenüber Fremden. Seine selbstsichere und unerschrockene Art macht ihn zu einem zuverlässigen Partner in anspruchsvollen Situationen. Er ist hochintelligent und äußerst lernbereit, was ihn leicht führbar macht. Dennoch erfordert sein starker Jagdtrieb eine erfahrene Hand.
Erziehung
Die Erziehung eines Bayerischen Gebirgsschweißhundes erfordert Geduld, Konsequenz und Fachwissen. Diese Hunde haben einen ausgeprägten „Will to Please“ und lernen schnell, benötigen jedoch regelmäßige Übung, um das Gelernte zu festigen. Da man die Rasse für die Jagd züchtete, liegt ihr Fokus auf der Fährtenarbeit. Eine enge Bindung zum Besitzer sowie frühzeitige Sozialisierung sind entscheidend, um eine harmonische Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Richtige Haltung & Pflege
Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist kein Wohnungshund. Er benötigt ein Zuhause mit viel Platz, idealerweise in ländlicher Umgebung mit Zugang zu Wäldern. Seine Haltung sollte jagdliche Arbeit oder eine ähnliche Aufgabe umfassen, da reine Spaziergänge seinen Bedürfnissen nicht gerecht werden. Daher geben seriöse Züchter die Rasse auch nur an Jäger und Förster ab. Ausnahmen werden bei Hundeführern gemacht, die die Hunde als Such- und Rettungshunde ausbilden.
Die Fellpflege ist unkompliziert; gelegentliches Bürsten genügt. Besondere Aufmerksamkeit sollte jedoch den Ohren gelten, da Schlappohren zu Infektionen neigen.
Ernährung
Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist in der Fütterung anspruchslos, benötigt jedoch energiereiches und hochwertiges Futter, insbesondere bei intensiver körperlicher Arbeit. Barfen oder speziell abgestimmtes Trockenfutter können gute Alternativen sein. Nach dem Fressen sollte der Hund ruhen, um das Risiko einer Magendrehung zu minimieren.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Dank der strengen Zuchtauflagen sind erblich bedingte Krankheiten selten. Gelegentlich kann es zu Hüftdysplasie (HD) kommen, wie bei vielen größeren Hunderassen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und eine ausgewogene Ernährung tragen zur Gesundheit bei.

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Der Bayerische Gebirgsschweißhund im Überblick
- Größe: Rüden 47–52 cm, Hündinnen 44–48 cm
- Gewicht: 17–30 kg
- Fell: Kurz, dicht, rotbraune bis rotgraue Töne
- Charakter: Ruhig, anhänglich, arbeitswillig, zurückhaltend gegenüber Fremden
- Eignung: Jagdhund, anspruchsvoll in Haltung und Beschäftigung
- Lebenserwartung: 12–14 Jahre
- Pflege: Einfach, regelmäßiges Bürsten und Ohrenkontrolle