
24. Juni 2025, 18:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Elegant, blitzschnell und mit kaiserlicher Geschichte – der Barsoi fasziniert nicht nur durch sein Äußeres. Doch wie wurde dieser Windhund einst zum bevorzugten Begleiter von Zaren und russischen Großfürsten? Und was macht ihn noch heute so besonders?
Der Barsoi, der auch als Russischer Wolfshund bekannt ist, stammt ursprünglich aus Russland und wurde dort für die Jagd auf Wölfe, Füchse und Hasen eingesetzt. Der anmutige Windhund gehört zu den ältesten Hunderassen der Welt und gilt als eines der schnellsten Landtiere.
Herkunft
Der Barsoi ist ein großer Windhund aus Russland. Er gehört zu den ältesten Hunderassen der Welt und ist laut Gentests mit dem Greyhound und dem Irischen Wolfshund verwandt. Der Name „Barsoi” leitet sich vom russischen Wort „barzoi” ab, was so viel wie „schnell” bedeutet. Die Namensgebung ist dabei absolut kein Zufall, denn dieser anmutige Windhund gehört zu den schnellsten Tieren der Welt. Daher wurde er schon früh gerne zur Jagd auf Füchse, Wölfe, Hasen und teilweise sogar Großwild eingesetzt. So erfreute er sich in seiner Heimat zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert enormer Beliebtheit. Damals waren Jäger auf das Können der Windhunde angewiesen, da es noch keine präzisen Gewehre gab, mit denen man auf Entfernung schießen konnte. Die Hunde hetzten das gewünschte Wild, bis es erschöpft war und die Jäger es vom Pferd aus erlegen konnten.
Der Barsoi wurde früher im großen Stil von Fürsten und Zaren gezüchtet. Diese verfügten teilweise über enorm große Zwingeranlagen mit bis zu 500 Hunden. Da es damals noch keinen Rassestandard gab, wie wir ihn heute kennen, wurde der Barsoi aus etwa zehn verschiedenen Schlägen gezüchtet. Bis zu den Russischen Revolutionen im Jahr 1917 galt der schnelle Vierbeiner dort übrigens als „Nationalhund“. Das änderte sich ab diesem Zeitpunkt und von da an trat der russische Windhund seinen weltweiten Siegeszug an, vornehmlich in Großbritannien, wo er besonders oft gezüchtet wurde.
Aussehen & Fell
Rein optisch besticht der Barsoi durch sein majestätisches Aussehen, das ihn seit Jahrhunderten zu einem beliebten Motiv in der Kunst macht. Mit seinem eleganten, windhundtypischen Körperbau, dem schmalen Kopf und dem langen Fell ist dieser Vierbeiner ein echter Blickfang. Sein Fell ist gewellt, seidig-weich und besonders an den Rippen sowie den Flanken lang, was ihm seinen einzigartigen Look verleiht. Farblich ist hier von Schwarz über Creme bis Orange und Sandfarben vieles möglich. Häufig tragen Barsois zudem eine schwarze Maske. Hunde dieser Rasse erreichen eine beeindruckende Widerristhöhe von bis zu 85 cm, wobei es auch Rüden gibt, die bis zu 95 cm groß werden. Dabei bringen sie im Durchschnitt gerade mal 35 bis 45 Kilogramm auf die Waage.
Charakter & Gemüt
Den Barsoi könnte man als sanften Riesen bezeichnen. Er ist eine echte Erscheinung, die man aufgrund ihrer enormen Größe bereits von Weitem sieht. Er ist sehr sanftmütig und anhänglich, kann aber – wenn er etwa ein Beutetier erblickt – innerhalb einer Zehntelsekunde von 0 auf 100 schalten und in einem rekordverdächtigen Tempo wegsprinten. Wohl dem, der sich in solch einer Situation auf den Rückruf seines Barsois verlassen kann.
Barsois sind in der Regel sanfte und ruhige Hunde, die ihren Menschen gegenüber sehr anhänglich und loyal sind. Sie zeigen eine hohe Kooperationsbereitschaft und sind kinderfreundlich. Fremden gegenüber sind sie anfangs etwas reserviert, aber niemals unhöflich oder gar aggressiv.
Beim Barsoi sollte man sich aber nicht von dessen Model-Optik blenden lassen. Wie angedeutet verfügt dieser Vierbeiner über einen starken Jagdinstinkt und ein beeindruckendes Sprinttalent, gegen das selbst ein Olympionike wie Usain Bolt keine Chance hätte. Daher sollte man den Barsoi besser nur in gesicherten Gebieten von der Leine lassen.
Erziehung
Da der Barsoi ein intelligenter und einfühlsamer Hund ist, ist es vergleichsweise leicht, ihm Dinge beizubringen. Dennoch sollten Halter mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen an die Erziehung herangehen und sich bei der Ausbildung ihres Hundes liebevolle Konsequenz auf die Fahnen schreiben. Zudem sollte unbedingt mit positiver Bestätigung gearbeitet werden. Wie bei den meisten anderen Windhunderassen auch kommt man hier mit Schreien und negativer Verstärkung nicht weiter, sondern erreicht sogar das Gegenteil.
Richtige Haltung & Pflege
In puncto Pflege ist der Russische Windhund recht genügsam. Halter sollten lediglich regelmäßig sein Fell bürsten und seine Ohren auf Krankheiten untersuchen. Besonders während des Fellwechsels verliert der Barsoi viele Haare, weshalb das weiche Fell in dieser Zeit 2–3 Mal wöchentlich gebürstet werden sollte. Zudem sollten die Haare zwischen den Pfotenballen regelmäßig gestutzt werden.
Da der Barsoi viel Bewegung braucht, sollte sichergestellt werden, dass er diese auch bekommt. Er sollte auch die Gelegenheit haben, regelmäßig auf einem gesicherten Geländestück zu sprinten, um sich auszupowern.
Ernährung
Was die Ernährung angeht, sind Barsois letztlich ganz normale Hunde. Ein spezielles Windhundfutter, wie es von einigen Marken angepriesen wird, ist nicht nötig. Wichtig ist die Qualität des Futters. Das gilt insbesondere bei Trockenfutter. Hier sollte darauf geachtet werden, dass es möglichst wenige Zusätze enthält, da diese zu Allergien führen können.
Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten
Wie bei vielen großen Hunden ist auch der Barsoi anfällig für eine gefährliche Magendrehung. Daher sollte er nach dem Fressen unbedingt ruhen, um das Risiko zu minimieren. Alles in allem ist der Barsoi eine recht robuste Rasse. Allerdings können erblich bedingte Augenerkrankungen sowie eine Schilddrüsenunterfunktion vermehrt auftreten.

Barsoi

Die 12 schnellsten Hunderassen der Welt

Warum sich der Greyhound auch als Familienhund eignet
Der Barsoi im Überblick
- Charakter: aufmerksam, ruhig, anhänglich
- Größe: 75–85 cm
- Gewicht: 35–45 kg
- Fell: langes, gewelltes Haar
- Bewegungsbedarf: hoch
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 10–12 Jahre
- Besonderheiten: extrem schneller Läufer