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PETBOOK-Interview

Expertin zum Hundeführerschein: „90 Prozent der Hunde würden die Prüfung derzeit nicht bestehen“

Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

21. Mai 2025, 15:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Viele Hundehalter unterschätzen die Anforderungen des Hundeführerscheins – sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Hundetrainerin und -prüferin Katharina Marioth erklärt im PETBOOK-Interview, worauf es wirklich ankommt – und warum Unterstützung durch Profis oft unverzichtbar ist.

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Nach Niedersachsen will nun auch Bremen ab Juli 2026 den verpflichtenden Sachkundenachweis, besser bekannt als „Hundeführerschein“ verpflichtend einführen – in weiteren Bundesländern wie Berlin wird dies debattiert. Während man sich als Halter noch relativ gut auf die theoretischen Fragen vorbereiten kann, unterschätzen viele die Schwierigkeit der praktischen Prüfung beim Hundeführerschein. Doch was genau müssen Hund und Halter dafür können? Darüber sprach PETBOOK mit Hundetrainerin Katharina Marioth. Sie ist Sachverständige für das Land Berlin, den Hundeführerschein und für den Wesenstest und weiß, wo die Fallstricke liegen.

„Der Hund muss auch unter Ablenkung abrufbar sein“

PETBOOK: Katharina, was müssen Hund und Halter können, um die praktische Prüfung zum Hundeführerschein zu bestehen?
Katharina Marioth: „Der Hund muss abrufbar sein – auch unter Ablenkung, etwa wenn er aus einer Hundegruppe heraus zurückgerufen wird. Er sollte leinenführig sein und sich ruhig durch die Stadt führen lassen. In einer Passantengruppe darf er niemanden belästigen oder anspringen, sondern sollte gelassen hindurchgehen. Außerdem muss er in der Lage sein, einen festgelegten Umkreis – zum Beispiel 15 bis 25 Meter – auch ohne Leine einzuhalten. Das ist für viele die größte Herausforderung, vor allem wenn ein anderer Hund vorbeirennt.“

Reicht es, sich allein vorzubereiten – oder sollte man in eine Hundeschule gehen?
„Ich würde sagen: 90 Prozent der Hunde in Berlin würden den Hundeführerschein derzeit nicht bestehen – wenn sie ihn denn machen müssten. Die Anforderungen kommen in kurzer Folge, das ist anspruchsvoll. Deshalb empfehle ich ganz klar, sich Unterstützung durch eine Hundeschule oder einen Trainer zu holen.“

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Wiederholen erlaubt: „Niemand nimmt einem den Hund weg“

Was passiert, wenn man durch die Praxisprüfung fällt?
„Keine Sorge – der Hund wird einem natürlich nicht weggenommen. Die Prüfung kann beliebig oft wiederholt werden. Ich gebe nach einem Durchfallen meist gezielte Trainingstipps, wo es noch hapert. Meistens sind es die Freilaufsequenzen, die Probleme bereiten.“

Du nimmst auch die theoretische Prüfung zum Hundeführerschein ab. Gibt es Fragen, bei denen viele durchfallen?
„Es gibt Klassiker – zum Beispiel: ‚Welches Gesetz trifft nicht auf die Hundehaltung zu?‘ Zur Auswahl stehen dann Tierschutzgesetz, Straßenverkehrsordnung, Forstgesetz – und das Viehverbringungsgesetz. Letzteres ist natürlich falsch, aber viele wissen es nicht.

Erstaunlicher finde ich aber, wie wenig biologische Grundkenntnisse vorhanden sind: Wie lange ist eine Hündin läufig? Wie lange dauert die Welpenzeit? Das sind Basics, die zur Allgemeinbildung gehören sollten – besonders in einem Land mit so hohem Bildungsniveau und Hundedichte.“

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Das müssen Hund und Halter für die Prüfung des Hundeführerscheins können

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  • Abrufbarkeit: auch unter Ablenkung (z. B. aus Hundegruppen)
  • Leinenführigkeit: ruhiges Laufen an lockerer Leine
  • Gelassenheit in der Stadt: kein Anspringen oder Belästigen von Passanten
  • Freilauf-Kontrolle: Hund bleibt in vorgegebenem Umkreis (z. B. 15–25 m)
  • Soziales Verhalten: kontrollierter Umgang mit anderen Hunden
  • Wissensbasis des Halters: Grundwissen zu Hundeverhalten, Recht & Haltung

Das gesamte Interview mit Katharina Marioth sehen Sie im Video.

Themen Interview

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