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Gefährliche Infektion

Parvovirus bei Hunden – Symptome und Behandlung

Schwarzer Labradorwelpe im Porträt
Eine Infektion mit dem Parvovirus führt zu schlimmen Magen-Darm-Erkrankungen und ist vor allem für Welpen lebensbedrohlich Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

19.01.2023, 06:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Unspezifische Symptome wie Durchfall und Erbrechen können bei Hunden relativ harmlos und leicht behandelbar sein – aber auch auf eine schwere Krankheit hindeuten. Eine lebensbedrohliche Magen-Darm-Erkrankung ist die Parvovirose, die durch das Canine Parvovirus (CPV) ausgelöst wird. Betroffen sind meist junge Hunde: Entwickelt ein Welpe blutigen Durchfall und verschlechtert sich sein Allgemeinzustand dramatisch, liegt der Verdacht einer Parvovirose nahe. PETBOOK erklärt, was Sie über das Parvovirus bei Hunden wissen müssen.

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Die Krankheit, die das Canine Parvovirus bei Hunden verursacht, wird Parvovirose bzw. Hundepanleukopenie oder auch Hundeseuche genannt. Es handelt sich um eine hochansteckende, gefährliche Erkrankung, die ohne Behandlung häufig zum Tod führt. Eine Unterart des Caninen Parvovirus kann auch Katzen befallen, für den Menschen ist der Erreger dagegen harmlos. Woran erkennt man eine Infektion mit dem Parvovirus bei Hunden und wie wird sie behandelt?

Wie stecken sich Hunde mit dem Parvovirus an?

Infizierte Hunde scheiden die Viren mit dem Kot aus. Dies kann sogar dann der Fall sein, wenn das betroffene Tier selbst (noch) keine Krankheitssymptome zeigt. Bereits die Aufnahme einer winzigen Kotmenge kann ausreichen, um eine Ansteckung zu verursachen. Wenn ein Hund beispielsweise an Händen oder Schuhen leckt, an denen sich geringe Spuren von infiziertem Kot befinden, kann er in der Folge an Parvovirose erkranken. Ein direkter Kontakt zwischen zwei Hunden ist für die Krankheitsübertragung also nicht unbedingt nötig.

Oftmals sind es Welpen, Junghunde sowie ältere ungeimpfte Hunde, die eine Parvovirose entwickeln. Die Gefahr einer Infektion ist überall dort besonders hoch, wo mehrere Hunde auf engem Raum zusammenleben – also beispielsweise in Tierheimen, bei Zwingerhaltung und bei Hundezüchtern. Bei einigen Rassen wird diese schwere Erkrankung zudem gehäuft beobachtet, etwa bei Rottweilern und Deutschen Schäferhunden.

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Wie äußert sich Parvovirose beim Hund?

Das Parvovirus löst bei Hunden eine schwere Magen-Darm-Erkrankung aus, die unbehandelt tödlich enden kann. Zu den befallenen Organen zählt vor allem der Dünndarm, aber auch das Knochenmark, das Lymphsystem und die Milz können von den Viren in Mitleidenschaft gezogen werden.

Typische Symptome einer Parvovirose sind Fieber, Erbrechen, Appetitlosigkeit und teils blutiger Durchfall. Die erkrankten Hunde können wegen des damit einhergehenden Nährstoff- und Flüssigkeitsmangels Kreislaufprobleme entwickeln. Oftmals wirken sie deutlich geschwächt. Es gibt aber auch vollkommen symptomlose Verläufe, die dennoch zum plötzlichen Tod des Tieres führen.

Aufgrund der Schädigung des Darms können Darmbakterien in den Blutkreislauf gelangen und eine Blutvergiftung hervorrufen. Unbehandelt endet die Infektion mit dem Parvovirus bei Hunden häufig tödlich. Ist die Therapie erfolgreich, können Spätfolgen wie Herz- oder Darmprobleme zurückbleiben.

Was tun bei Infektion mit dem Parvovirus?

Verweigert der Hund das Futter, wirkt er apathisch und leidet er an Fieber, Durchfall oder Erbrechen, sollte er schnellstmöglich dem Tierarzt vorgestellt werden. Nicht immer steckt eine lebensbedrohliche Parvovirose hinter diesen Symptomen. Doch je schneller der Tierarzt seine Diagnose stellen und mit der Behandlung beginnen kann, desto besser sind die Heilungschancen – auch bei einer Infektion mit dem Parvovirus.

Ein Medikament, das gezielt die Viren im Hundekörper bekämpft, gibt es nicht. Stattdessen werden die Symptome behandelt und es wird versucht, mögliche Komplikationen zu verhindern. Beispielweise kann der Tierarzt dem geschwächten Hund ein Antibiotikum verschreiben sowie Mittel zur Stärkung des Immunsystems. Häufig müssen erkrankte Hunde stationär aufgenommen werden, um ihnen Infusionen verabreichen zu können.

Kann man gegen das Parvovirus beim Hund vorsorgen?

Gut zu wissen: Der beste Schutz vor Parvoviren ist eine Impfung. Die Grundimmunisierung erfolgt bei Hunden bereits im Welpenalter von acht Wochen. Insgesamt sind drei Impfungen im Abstand von vier Wochen notwendig. Der Impfschutz muss anschließend regelmäßig aufgefrischt werden. Wer einen Hund vom Züchter oder Privatpersonen holt, sollte unbedingt auf die Grundimmunisierung des Tieres achten. Im Zweifelsfall sollte man mit dem neuen Welpen zeitnah zum Tierarzt gehen, um den Impfstatus zu überprüfen – vor allem, wenn es im Haushalt noch andere tierische Mitbewohner gibt.

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Quellen

Themen Hundekrankheiten
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