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Expertin erklärt

Was der Kot über die Ernährung Ihres Hundes verrät 

Hund beim Kot ablassen
Der Kot des Hundes kann einiges über seine Gesundheit aussagen. Foto: Getty Images

1. Mai 2025, 8:13 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Zugegeben: Niemand schaut sich gern die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners genau an. Aber es lohnt sich, denn vor allem die Konsistenz kann Aufschluss über die Ernährung und die Verdauung des Hundes geben. PETBOOK-Autorin und Ernährungsberaterin für Hunde, Philine Ebert, hat alle wichtigen Fakten rund um das tägliche Geschäft der Tiere für Sie zusammengestellt. 

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Eine gesunde Verdauung mit einem normalen, kompakten, unauffälligen Kothäufchen spricht immer dafür, dass ein Hund gesund ist, sein Stoffwechsel und Organismus richtig arbeiten. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die Ernährung des Hundes. Ein wertvoller Indikator dafür, ob die Ernährung des Hundes ausgewogen und verträglich ist, ist das, was am Ende davon übrig bleibt, das sogenannte „Häufchen“. Wie sollte der Kot aussehen und wie oft sollte der Hund sein Geschäft machen? 

Wie oft und wie viel sollten Hunde koten?

Normal

Ein gesunder Hund sollte im Durchschnitt ein- bis zweimal Mal am Tag einen nach Größe und Körperbau entsprechend großes Kothäufchen machen. Macht er öfter sein großes Geschäft, liegt die Ursache dafür meist in der Ernährung. 

Eine Futterunverträglichkeit, schlecht verdauliches Futter mit unverdaulichen Füllstoffen oder generell minderwertiges Futter sind häufig der Grund für vermehrten Stuhlgang. Ein hochwertiges, ausgewogenes Futter ist die beste Grundvoraussetzung für einen gesunden Hund mit einer intakten Verdauung.

Zu wenig

Zu wenig Kotabsatz kann von verschiedenen Faktoren abhängen. Die Häufigkeit des Kotens nimmt mit zunehmendem Alter und dadurch verringertem Appetit ab. Bei älteren Tieren und Hundesenioren sollte das Futter deshalb unbedingt auf eine altersgerechte Form und den Nährwertbedarf entsprechend angepasst werden. 

Andere Auslöser können ein Futterwechsel oder eine Futterumstellung sein. Es dauert immer eine Weile, bis sich der Verdauungsvorgang eingespielt und reguliert hat. 

Eine niedrigere Futteraufnahme (z.B. bei Hitze, Krankheit, nach Operationen etc.), zu wenig Flüssigkeitsaufnahme oder Verdauungsprobleme (z.B. durch Stress oder Unverträglichkeiten) können ebenfalls für weniger Kot beim Hund verantwortlich sein. Hat ein Tier über mehrere Tage weniger als alle zwei Tage Stuhlgang, sollte das vom Tierarzt abgeklärt werden. 

Zu viel

Nicht nur minderwertiges Futter mit Füllstoffen und einem hohen Anteil an Nebenerzeugnissen ist für ein großes Häufchen verantwortlich. Eine Fütterung mit einem hohen Anteil an ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse mit einem hohen Rohfaseranteil (bei der BARF-Fütterung) kann die Menge des Kots bei Hunden erhöhen. Auch durch stärkehaltige Kohlenhydrate (Reis, Haferflocken, Vollkornnudeln), Getreide oder Hülsenfrüchte im Futter kann ein größeres Kotvolumen entstehen. 

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Bekommt der Hund regelmäßig eine zu große Menge an Futter, also mehr als sein Organismus benötigt, arbeitet der Verdauungsvorgang langfristig schneller und am Ende ergibt sich eine größere Kotmenge als normal. Oft haben diese Tiere schon Übergewicht. Die Futtermenge und die Rationen sollten unbedingt angepasst und kontrolliert werden. Dabei kann ein Ernährungsberater, Tierheilpraktiker oder Tierarzt behilflich sein. 

Achtung! Mehr als dreimal Stuhlgang pro Tag und eventuell damit verbundener Durchfall sollte von einem Tierarzt abgeklärt werden. 

Auch interessant: Darmgesundheit beim Hund – natürliche Mittel und Probiotika für eine starke Verdauung

Form und Konsistenz

Ein gesundes Häufchen sieht wie folgt aus: Im Idealfall ist der Kot formfest, in längeren Stücken, leicht feucht, etwas glänzend und lässt sich ohne Probleme mit einer Tüte aufnehmen. 

Sind gelegentlich ein paar Nahrungsmittelrückstände zu sehen, ist das kein Grund zur Sorge. Einige Obst- oder Gemüsesorten sind aufgrund ihrer Beschaffenheit auch nach dem Verdauungsprozess noch im Kot sichtbar. 

Zu hart und zu fest

Ist der Kot des Hundes zu fest und hart, äußert sich das in kleineren, runden Kötteln. Das Ausscheiden führt zu starkem Drücken und ist dann oft schmerzhaft. 

Ein zu hoher Mineralien- oder Ballaststoffanteil im Futter oder viele unverdaute Rückstände sind ein Zeichen für unpassendes oder minderwertiges Futter, einen Enzymmangel oder eine Dysbakterie (Störung der Darmflora). Auch eine Leberfunktionsstörung kann harten, knolligen Kot verursachen. 

Zu flüssig

Flüssiger Kot und Durchfall deuten meist eindeutig auf ein Ernährungsproblem oder eine Allergie bzw. Unverträglichkeit hin. Die häufigsten Ursachen dafür sind minderwertiges Futter, eine Futterunverträglichkeit, zu schnelles Fressen oder Überfütterung. 

Auch während einer Futterumstellung regieren einige Tiere sehr sensibel auf eine zu schnelle Umstellung. Darum sollte die Futterumstellung langsam und idealerweise von einem Fachmann (Ernährungsberater/Tierarzt) begleitet stattfinden. 

Ist der Kot des Hundes mal zu dünn, können einige ballaststoffreiche Lebensmittel helfen, den Kot zu festigen, wie z.B. Kürbis, Süßkartoffel, Karotten oder brauner Reis. 

Die Bedeutung der Farbe

Zwar ist vor allem die Form vom Hundekot etnscheidend, wenn es um die Ernährung und Gesundheit geht. Es gibt allerdings einige Farben, die Haltern Sorge bereiten oder die klare Alarmzeichen sind, die jeder Hundebesitzer kennen sollte.

Dunkelbraun

Ein normales Häufchen von einem gesunden Hund, der optimal ernährt wird und mit allen Mineral- und Nährstoffen versorgt ist, hat eine satte mittel- bis dunkelbraune Farbe. Geringe oder einmalige Abweichungen der Farbe sind normal und meist kein Grund zur Sorge. 

Schwarz

Eine schwarze Färbung des Kots kann durch die Fütterung mit blutreichen Innereien (z.B. Milz) oder bei Zusätzen dieser Art in der BARF-Fütterung (Blut und Innereien) entstehen. Das ist in diesem Fall normal. 

Liegt es nicht am Futter, kann diese Färbung auf Blut im Stuhl hindeuten und sollte unbedingt abgeklärt werden, da als Ursache eine innere Verletzung oder Vergiftung dahinterstecken könne. 

Gelb

Der Kot erscheint gelb oder orange nach Fütterung oder Bestandteilen von Obst oder Gemüsesorten in dieser Farbe. Rückstände von Karotten, Kürbis usw. sind dafür verantwortlich. 

Ist der Kot nicht nur gelb-orangefarben, sondern auch glänzend-breiig mit Schleim und Schaum überzogen, ist dies ein Hinweis auf eine Dickdarmentzündung, ein Leber- oder Gallenproblem. Auch diese Symptome können auf eine falsche Ernährung zurückzuführen sein. 

Unter Umständen könnte aber auch ein Parasitenbefall (Giardien) der Auslöser sein, was tierärztlich untersucht werden sollte. 

Grün

Grüne Lebensmittel wie Spinat und Gras rufen oftmals diese Färbung hervor. Eine krankhafte Ursache kann in diesem Fall eine Gallenstörung sein. 

Grau oder fettig glänzend

In der Kombination mit Durchfall ist diese Form des Kots ein Anzeichen für eine Störung der Fettverdauung. Entweder ist die Nahrung des Hundes zu fett, oder die Bauchspeicheldrüse funktioniert nicht einwandfrei. 

Weiß

Der weiße, harte Knochenkot entsteht durch eine reine oder zu hohe Knochenfütterung. Dabei wird die Konsistenz des Kots trocken und hart mit der typischen weißen Färbung. Dies ist auf Dauer eine große Belastung für den Magen-Darm-Trakt, führt zu einer Mangelernährung und kann von einer Verstopfung bis zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss führen. 

Der Geruch

Dass Hundekot in der Scala der angenehmen Gerüche nicht an erster Stelle steht, ist wohl kein Geheimnis. Er hängt im Wesentlichen von der Fütterung und der Verweildauer des Kots im Verdauungstraktes ab. Allerdings können einige Geruchsmerkmale interessante und wichtige Rückschlüsse auf die Ernährung geben. 

Der Kot von einem Tier, das gesund ist und mit hochwertigem Futter gefüttert wird, riecht eher wenig und unauffällig. Ein intensiverer Kotgeruch ist bei der Fütterung mit Fertigfutter hingegen normal. Das liegt an der industriellen Verarbeitung, dem Anteil an unverdaulichen Inhaltsstoffen, dem möglichen Zusatz an Konservierungsmitteln und den daraus entstandenen Gärungsprozessen im Darm. Riecht der Kot aber extrem auffällig, säuerlich oder faulig, ist das ein Indiz für eine Unverträglichkeit oder Erkrankung und sollte von einem Tierarzt abgeklärt werden. 

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Fazit

Als verantwortungsbewusster Hundehalter tragen wir unseren Hunden jeden Tag ganz selbstverständlich das Kottütchen hinterher. Doch was ist da eigentlich in der Tüte? Schauen Sie doch mal genau hin, was Sie da aufheben. Das Häufchen gibt mehr Aufschluss über den Ernährungs- und Gesundheitszustand Ihres Vierbeiners als Sie vielleicht denken. Ein gesunder, richtig gefütterter Hund macht auch normales Häufchen und das ist aufschlussreicher als man denkt! 

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