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Gefährliche Köder!

Wie gewöhne ich meinem Hund ab, alles vom Boden zu fressen?

Ein Hund sucht in einer buschigen Pflanze nach Futter
Hunden abzugewöhnen, alles vom Boden zu fressen, ist ein wichtiger Teil des Hundetrainings. Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

18.09.2022, 07:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Hundebesitzer können es sich nur schwer vorstellen, aber es gibt Menschen, die Hunde hassen. Und manche dieser Hundehasser wollen unseren Vierbeinern auch noch Schaden zufügen, indem sie Giftköder auslegen. Und so kann es in einem unbemerkten Augenblick passieren, dass der Hund beim Gassigehen ein präpariertes Leckerli in Sekundenschnelle verschluckt. Wie kann man dem vierbeinigen „Staubsauger“ beibringen, vermeintliche Leckereien liegen zu lassen?

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Giftköder sind z. B. Fleischstücke oder Hackbällchen, die mit Rattengift, aber auch Glasscherben oder Rasierklingen präpariert wurden. Sie werden gerne in Hundefreilaufzonen in Büschen oder Gestrüpp versteckt, wo die Halter ihre Tiere nicht im Blick haben. Aber auch mitten in der Stadt lauert die Gefahr, dass der Hund ruckzuck einen Giftköder verspeist. Dass er gefundenes Fressen auch verschlingt, ist eigentlich normales Hundeverhalten. Aufgrund der Gefahr, dass er sich dabei vergiften oder verletzen kann, sollte man nicht nur sehr vorausschauend mit dem Vierbeiner spazieren gehen, sondern auch ein Antigiftködertraining mit ihm absolvieren. Wie man dem Hund schrittweise abgewöhnen kann, vom Boden zu fressen – PETBOOK erklärt es.

Hilfsmittel, die das Fressen vom Boden verhindern können

Bis ein Training wirklich fruchtet – und weil man sich auch nie sicher sein kann, ob der Hund immer 100-prozentig alles richtig macht –, sollte man beim Spaziergang alles im Blick haben. Wie im Straßenverkehr, wenn man mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs ist, sollte man Situationen auch beim Gassigehen vorausschauend einschätzen und das Verhalten des Hundes beobachten. Schnuppert er und biegt plötzlich vom Weg ab? Dann sollte man reagieren. Zur Sicherheit kann man auch Hilfsmittel wie Maulkorb und Schleppleine einsetzen.

Schleppleine

Eine gute Schleppleine ist meist aus Biothane, einem sehr leichten Material. Der Hund sollte ein gut sitzendes Geschirr tragen, an dem die Schleppleine befestigt wird. Zur Sicherheit kann man Handschuhe tragen, um zu verhindern, dass man sich Brandblasen holt, wenn die Spürnase plötzlich durchstartet.

Die Schleppleine wird immer leicht auf Zug gehalten, sie sollte nicht durchhängen und auch nicht auf dem Boden schleifen. Man trägt die Schleppleine dabei immer in Schlaufen über die Hand gelegt. Läuft der Vierbeiner los und will sich entfernen, gibt man die Leine frei, kommt er zurück oder bleibt stehen, nimmt man sie wieder auf.

Maulkorb

Das Wichtigste ist, dass ein Maulkorb gut sitzt und der Hund damit hecheln und trinken kann. Auch Leckerlis kann man ihm so geben. Am praktischsten sind Gittermaulkörbe aus Metall oder Plastik. Sie sollten im Nasenbereich gepolstert sein. An das Tragen eines Maulkorbes kann man den Vierbeiner nach und nach gewöhnen. Dabei bestückt man den Maulkorb anfangs mit Leckerlis und hält ihn dann nur für Sekunden richtig verschlossen. Die Verweildauer im Maulkorb wird schrittweise verlängert. Dann beginnt man Grundkommandos mit Maulkorb zu trainieren. Sobald der Vierbeiner keine Abwehrreaktionen mehr zeigt, kann er ihn auch draußen beim Gassigehen tragen.

Auch interessant: Warum zieht mein Hund an der Leine und wie gewöhne ich es ihm ab?

Dem Hund abgewöhnen, kein Futter vom Boden zu fressen – das Training

Man kann zu Hause oder draußen üben. Dazu setzt man sich vor den Hund auf den Boden und hält ihm einen Leckerbissen auf der geöffneten Handfläche entgegen. Will er nun zuschnappen, schließt man die Hand und sagt dabei knapp und energisch „Nein“. Dies wiederholt man mehrere Male. Irgendwann wird der Hund das Leckerli zwar weiter ansehen, aber er wird es nicht mehr nehmen wollen. Jetzt erfolgt ein freundliches und aufmunterndes „Ja“. Jetzt darf sich der Gourmet den Happen schnappen. Klingt gemein, aber es funktioniert meist recht schnell. Man muss nur aufpassen, dass man nicht in einen festen Rhythmus verfällt, z. B. viermal „Nein“ und einmal „Ja“ – das durchschaut ein Hund schnell.

Im nächsten Schritt überprüft man, ob er auf das „Nein“ auch unterwegs hört, wenn z. B. Leckerbissen quer über den Weg verteilt liegen. Wittert er diese mit der Nase und beginnt zu ziehen, kommt sofort ein „Nein“, ein tolles Lob und natürlich eine schmackhafte Belohnung. Jetzt heißt es: So lange üben, bis der Hund einen erst fragend anschaut, bevor er auf etwas zusteuert. Dann erfolgt entweder ein „Nein“, und es gibt eine Belohnung aus der Hand, oder es ertönt ein freundliches „Ja“, das ihm signalisiert, dass er sich den leckeren Happen holen darf.

Wichtig: Wenn man dieses Training beim Spaziergehen ausprobieren möchte, sollte man Leckerlis weder ausstreuen noch verstecken. In letzterem Fall wäre ist die Hundenase zwar eine Weile beschäftigt, aber so lernt der Hund auch, dass er nach Futter suchen soll.

Fazit zum Anti-Giftköder-Training für Hunde

Das Training lässt sich immer weiter ausbauen und kann sogar so weit gehen, dass einem der Hund die vermeintliche Leckerei bringt und vor die Füße legt. So kann man den Hund mittels Erziehung schützen. Wenn man vermutet, dass der Hund doch mal einen Giftköder erwischt hat, sollte man keinesfalls abwarten, sondern schnellstens den nächsten Tierarzt aufsuchen.

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Quellen

Das beste Hundefutter mit viel Fleisch.
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