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Erziehung

Das kann man tun, wenn der Hund beim Spielen beißt

Ein kleiner Hund beißt beim Spielen dem Halter ins Hosenbein
Besonders junge Hunde müssen häufig noch lernen, eine Beißhemmung zu entwickeln, damit sie beim Spielen nicht beißen Foto: Getty Images / sdominick
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

22.03.2023, 14:15 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Kleine Welpenzähnchen können ganz schön spitz sein und auch weh tun, wenn man beim Spielen gebissen wird. Junge Hunde haben noch keine Beißhemmung und müssen erst noch lernen, dass sie uns oder Artgenossen damit verletzen können. Wenn ein erwachsener Hund beim Spielen zubeißt, kann das jedoch schnell gefährlich werden, vor allem für Kinder. Als Halter muss man herausfinden, was der Auslöser für dieses unerwünschte Verhalten ist. PETBOOK erklärt, wie man das Problem in den Griff bekommt.

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In einem ausgelassenen Spiel kann es schon mal passieren, dass der Hund im Eifer des Gefechts schnappt. Beim Welpen liegt es in der Natur, dass er mit seinen Wurfgeschwistern die Kräfte misst. Auch beim Spiel mit seinem Menschen ist das Beißen sicher nicht böse gemeint, aber er sollte schleunigst lernen, dass er das nicht soll. Schließlich wächst der Welpe noch und spätestens, wenn der Hund erwachsen ist, hat man als Halter ein massives Problem, wenn man ihm nicht rechtzeitig Einhalt geboten hat. Dreht ein erwachsener Hund beim Spielen häufig richtig auf und beißt, muss man rechtzeitig dafür sorgen, dass er erst gar nicht so viel Energie aufbaut und dann überdreht. Wie man Welpen die Beißhemmung beibringt und mit welchen Methoden man Hunde, die gerne überdrehen, bremsen kann, erfahren Sie bei PETBOOK.

Wie bringt man einem Welpen die Beißhemmung bei?

Wer schon mal in einer Welpenspielstunde war, konnte sicher beobachten, dass es dort manchmal ganz schön heftig zur Sache geht. Beißen gehört zur Kommunikation der Hunde und auch zum Spiel dazu. Man sollte es dem Vierbeiner also nicht gänzlich verbieten. Spielen aber Welpen mit sehr unterschiedlicher körperlicher Kraft miteinander, kann es schnell passieren, dass ein zarter Vierbeiner von einem größeren Rabauken gebissen wird. Der Kleine heult dann laut auf und trollt sich meist. Die meisten Hunde lassen dann instinktiv los und lernen, dass dieses Verhalten für sie negative Konsequenzen hat – das Spiel ist dann nämlich beendet. Lässt der größere jedoch nicht von ihm ab, sollte ein guter Hundetrainer dazwischen gehen, damit der Hund lernt: Wenn ich zubeiße ist das Spiel beendet!

Nach demselben Prinzip trainiert man mit dem Welpen, wenn er beim Spielen mit Menschen zubeißt. Sobald er zu fest schnappt, gibt man einen lauten, hohen Ton von sich oder sagt laut „Aua!“ und das Spiel wird sofort beendet. Nach kurzer Zeit wendet man sich dann dem Hund wieder zu. In der Regel muss man dies nur ein paarmal wiederholen, und der Hund wird schnell begreifen, dass das Spiel abgebrochen wird, wenn er zu doll zubeißt.

Wichtig: Geben Sie Ihrem Welpen keine Spielzeuge, die quietschen. Denn damit lernt er nicht, dass er aufhören muss zu beißen, wenn es laut quietscht, und das Spiel abgebrochen wird. In seinem Gehirn verfestigt sich dieses unerwünschte Verhalten, wenn es keinerlei Konsequenzen für ihn hat. Kommt dann noch ein kleines, quietschendes Kind in die Familie, kann es zu bösen Unfällen kommen.

Auch interessant: Was kann ich tun, wenn mein Hund aggressives Verhalten zeigt? 

Was tun, wenn ein erwachsener Hund beim Spielen beißt?

Manche Hunde haben keine Sozialisierung in jungen Jahren genossen. Vielleicht haben sie richtiges Spielen als Welpen und auch eine Beißhemmung nie gelernt. Sie wissen also nicht, dass sie ihre Beißstärke kontrollieren können und sollen. Manchmal beißen Hunde aber auch vor lauter Übermut zu. Grundsätzlich erkundet ein Hund mit seinem Maul seine Umwelt. Im Spiel mit Artgenossen darf es auch mal etwas wilder zugehen, aber Hunde haben eine dickere Haut und ein Fell, das sie schützt. Schnappt ein Vierbeiner aber nach einem Zweibeiner, kann das zu Verletzungen führen. Deshalb muss er lernen, dass er keinerlei Aufmerksamkeit mehr bekommt, wenn er schnappt. Weder positive noch negative. Brechen Sie das Spiel sofort ab. Der Hund wird dann ignoriert oder auf seinen Platz verwiesen. Auch wenn er beim Spiel an einem hochspringt, wird es sofort abgebrochen.

Hat der Vierbeiner eine niedrige Hemmschwelle, was das Beißen und Schnappen betrifft, sollte man ihn nicht unnötig beim Spielen aufstacheln. Vermeiden Sie also Spiele, die das Adrenalin hochschnellen lassen, wie Zerr- und Jagdspiele. Versuchen Sie lieber, ihn mit Intelligenz-, Such- und Schnüffelspielen auszulasten. Tritt das Zubeißen wiederholt auch bei anderen Spielen auf, kann man dem Hund einen Maulkorb anziehen. Das sorgt vorübergehend für etwas Entspannung, und man kann das folgende, sofortige Abbrechen des Spiels einfacher trainieren. Spätestens jetzt sollte man sich jedoch einen erfahrenen Hundetrainer suchen, der einem fachmännisch anleitet, denn das Training muss konsequent und wiederholt stattfinden. Sonst wird aus dem Schnappen ein ernsthafteres Verhaltensproblem.

Fazit: Spielen mit Spaß, ohne dass der Hund beißt

Leben Kinder im Haushalt, müssen sie lernen, dass sie den Hund beim Spielen weder an der Rute noch an den Ohren ziehen dürfen. Auch Schlagen und Zwicken muss unterbunden werden. Sonst kann es passieren, dass der Hund reflexartig zuschnappt.

Fazit: Spielen soll Spaß machen – und zwar Hund und Mensch. Wenn der Hund beim Spielen zubeißt, hilft nur ein konsequentes Training. Schimpfen und Bestrafen ist nicht zielführend, wenn Sie irgendwann mit Ihrem Hund entspannt und fröhlich spielen wollen.

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Quellen

Themen Hundeverhalten
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