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Kinohit „Arthur der Große“

Autor spricht über Training, Herkunft und Rasse von Filmhund Ukai

In dem Kinofilm „Arthur der Große“ spielt Filmhund Ukai die Rolle des berühmten Streuners Arthur
In dem Kinofilm „Arthur der Große“ spielt Filmhund Ukai die Rolle des berühmten Streuners Arthur Foto: LEONINE Studios / LCH 2 Film 2022 Foto: Oliver Oppitz
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

24.04.2024, 13:39 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Am 25. April startet der Film „Arthur der Große“ in den deutschen Kinos. Darin spielt Filmhund Ukai die Rolle von Streuner Arthur, der ein Sportler-Team beim Adventure Racing durch Ecuador verfolgt. Zwischen ihm und Team-Anführer Michael Light entsteht schließlich eine enge Freundschaft. PETBOOK sprach mit Mikael Lindnord, auf dessen echten Erlebnissen die Geschichte beruht, und stellt spannende Fakten und Hintergründe zum Filmhunde-Training vor.

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Der Film „Arthur der Große“ erzählt die Geschichte des Profi-Athleten Michael Light, gespielt von Mark Wahlberg, und seiner Begegnung mit Streuner Arthur, gespielt von Filmhund Ukai. Michael hat sich dem Adventure Racing verschreiben – eine Disziplin, bei der ein Team aus Sportlern unbekanntes Gelände zu Fuß, auf Mountainbikes und per Boot durchqueren muss, um ans Ziel zu gelangen. Der Film basiert auf den wahren Erlebnissen des Extremsportlers Mikael Lindnord im Jahr 2014. Für den Dreh war der Schwede maßgeblich an dessen Produktion und Umsetzung beteiligt. Im Gespräch mit PETBOOK verriet Lindnord Hintergründe zum Training mit den Filmhunden am Set von Arthur der Große und wie es dazu kam, dass Marc Wahlberg Ukai sogar adoptieren wollte.

Darum geht es in „Arthur der Große“

Die Adventure Racing World Championships in der Dominikanischen Republik sind die letzte Chance für Micheal, einen großen Wettkampf zu gewinnen. Er und sein Team sind kurz davor, doch die unerwartete Begegnung mit einem Straßenhund verändert alles. Durch ein Fleischbällchen angefüttert, folgt der Hund namens Arthur dem Team und vor allem Michael über hunderte Kilometer.

Gemeinsam mit ihrem neuen Gefährten, den sie auf den Namen „Arthur den Großen“ taufen, werden Michael und sein Team vor überraschende Herausforderungen gestellt und lernen, dass Loyalität, Zusammenhalt und Freundschaft am Ende der größte Preis sind.

Auch Ukai war ein Straßenhund

Arthur wird im Film hauptsächlich von Ukai gespielt. Dieser war aber alles andere als ein trainierter Filmhund. Denn für den Dreh war es nicht wichtig, einen Vierbeiner zu finden, der besonders viele Tricks beherrscht. „Du willst einen Hund, der wirklich zur Essenz des Films passt“, erläutert Mathilde de Cagny, Cheftrainerin von Arthur der Große. „Den richtigen Hund zu finden, war natürlich enorm schwierig, nicht nur wegen des Aussehens, sondern auch wegen der Persönlichkeit.“1

Schließlich wurden sie im Humboldt County Animal Shelter, einem amerikanischen Tierheim in Kalifornien, fündig. Dorthin wurde 2019 ein vier Monate alter Welpe gebracht, der auf der Straße lebte. Weil er einem anderen Hund, der für einen Film adoptiert wurde, ähnlich sah, kontaktierte Tierheim-Leiterin Andre Hale die Tierrettung „Redwood Pals Rescue“.

Mara Segal, Eigentümerin der Hilfsorganisation, hatte vor ein paar Jahren Seamus adoptiert, der später der Hunde-Star im Film „Finch“ wurde und Ukai zum Verwechseln ähnlich sieht. Da De Cagny seit vielen Jahren mit dieser Hunderettung zusammenarbeitet, wurde sie schließlich auf Ukai aufmerksam. „Die Produzenten riefen mich an und sagten: ‚Wir haben ihn gefunden! Wir haben Arthur‘“, erinnert sich Mikael Lindnord im Gespräch mit PETBOOK. „Er war überhaupt nicht trainiert, aber sie haben ihn gesehen und gesagt: ‚Das ist der Hund.‘“

So wurde Filmhund Ukai für „Arthur der Große“ trainiert

De Cagny trainiert seit vielen Jahren Hunde für Film und Fernsehen und hat bereits an Filmen wie „Lassie“, „Marley & ich“ sowie „Hugo Cabret“ mitgewirkt. Bereits nach zwei Monaten Training mit Ukai war sie sich sicher: Das ist der richtige Filmhund für „Arthur der Große“.

Der Lehrplan war ehrgeizig. „Es ging nicht nur darum, dazusitzen oder zu essen“, erklärt Regisseur Simon Cellan Jones. „Er musste unvermittelt stehen bleiben oder sich weigern, an einen bestimmten Ort zu gehen. Außerdem sollte er sich Sorgen machen und sich wütend zeigen. All diese Emotionen hatten menschliche Züge zu tragen.“1

Filmhund Ukai aus Arthur der Große beim Dreh am Set
Für den Film musste Ukai auch mal abrupt stehen bleiben oder sein Team vor Gefahren warnen – nicht einfach für einen anfangs untrainierten Hund aus dem Tierschutz Foto: LEONINE Studios / LCH 2 Film 2022 Foto: Oliver Oppitz

Doch de Cagny hatte von Anfang an Vertrauen in ihren Schüler – und sie war nicht allein. Auch die Lindnords arbeiteten mit Ukai zusammen. „Ich traf Ukai das erste Mal in der Domenikanischen Republik, ein paar Wochen vor dem Dreh“, erinnert sich Mikael Lindnord. „Ich war recht involviert ins Training und habe mit Ukai zum Beispiel mit dem Boot und den Paddeln trainiert.“

„Mikaels und Helenas Expertise als Unterstützung zu haben, war ein Riesenvorteil“, gibt de Cagny zu. „Sie sind so sicher im Kajakfahren, dass ich mir keine Sorgen machen musste und den Hund hab alles machen lassen.“

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Auch Stunt-Hunde kamen zum Einsatz

Da Arthur im Film auch einige gefährliche Situationen meistern muss, wurden extra zwei Stunt-Doubles organisiert: Beau und Hunter. Letztendlich spielte Ukai aber etwa 90 Prozent der Szenen des Films selbst. Die Requisitenabteilung sorgte dafür, dass er immer weich landete, indem sie die Kajaks auspolsterten, damit er sich beim Sprung nicht verletzte. Sie benutzten auch ein besonders weiches Seil für seine Leine und stellten spezielle Bandagen mit Gaze darunter her, um sie bequem zu machen.

Auch die Fleischbällchen fielen in den Zuständigkeitsbereich dieser Abteilung. „Wir haben spezielle Bällchen für Mark, Ukai und die andere hergestellt“, wie Property-Master Bustos berichtet.1

Diese Rassen stecken im Filmhund aus „Arthur der Große“

Laut dem Magazin „People“ ist Ukai eine Mischung aus Australian Shepherd, Border Collie und Bouvier des Flandres 3. Während Australien Shepherd und Border Collie als sehr intelligente Hunderassen gelten und es daher kein Wunder ist, dass Ukai so ein Meisterschüler beim Training war, prägt der Bouvier des Flandres vor allem das Aussehen des Filmhundes.

So wird der Flandrische Treibhund als kräftig, stark und robust, mit üppigem, rauem Fell beschrieben. Zudem hat die Rasse einen Schnurrbart und buschige Augenbrauen. Dadurch sieht Ukai dem echten Arthur ziemlich ähnlich, der im Jahr 2020 verstarb.

Kollage aus Bild von Hund Arthur und Filmhund Ukai am Set von Arthur der Große
Rechts: Originalaufnahme von Arthur, links: Filmhund Ukai am Set von „Arthur der Große“ Foto: Krister Göransson(linkes foto), LEONINE Studios (rechtes Foto)

Diese Filmhunde spielten noch bei „Arthur der Große“ mit

Neben Arthur und seinem zwei Stunt-Doublen Beau und Hunter tauchen auch viele einheimische Hunde auf. Sie wurden aus verschiedenen Tierheimen rekrutiert und von dem örtlichen Trainer Lorenzo Roca sozialisiert und trainiert.1

Dabei scheint der „Spirit“ von Arthurs Geschichte am Set umgegangen zu sein, denn tatsächlich kam es wieder zu einer Begegnung von Mensch und Straßenhund, bei der ein Streuner ein neues Zuhause fand.

Schauspielkollege Simu Liu adoptierte Hund beim Filmdreh

Simu Liu, der im Film das Teammitglied Leo spielt, lernte am Set die Tierschutzhündin Chopa kennen. „Sie war eine von den Hunden, die im Hintergrund des Films mitspielen“, erzählt Liu in einem Exklusiv-Interview in „People“. „Der Film wollte Streuner in der Domenikanischen Republik zeigen, sie konnten dafür aber keine echten Straßenhunde nehmen. Daher haben wir Hunde auf einem Tierheim in Santo Domingo eingesetzt.“3

Nach dem Tod seines Hundes Barkley war Liu lange nicht bereit für einen Nachfolger, wie er sagt. Während des Drehs begann er jedoch zwischen den Takes, mit einer Hündin namens Chopa „abzuhängen“ und baute eine Verbindung zu ihr auf. Schließlich fragte Lui ihre Trainerin, ob er sie ein paar Tage mitnehmen könnte. Bereits nach zwei Tagen hatte sich der Schauspieler „hoffnungslos verliebt“ und beschloss, sie mit nach Hause zu nehmen.1

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Warum Mark Wahlberg Ukai adoptieren wollte

Auch Mark Wahlberg, der im Film die Hauptrolle spielt, wollte einen Hund adoptieren: Ukai. Schließlich waren beide am Set Nachbarn. So kam Ukai kam öfter zu Besuch und gönnte sich einen Snack. „Einige Tricks, die er konnte, waren bemerkenswert“, sagt Wahlberg. „Wir haben uns zusammengerauft und die Beziehung hat sich organisch entwickelt. Am Anfang verbrachte ich mehr Zeit mit Ukai. Er kam mich morgens besuchen, und ich hatte extra einige Leckereien für ihn aufbewahrt. Er liebt Hotdogs und Steak.“1

Filmhund Ukai mit Schauspieler Mark Wahlberg am Set von Arthur der Große
Während der Dreharbeiten für „Arthur der Große“ baute Schauspieler Mark Wahlberg eine enge Bindung zu Filmhund Ukai auf und wollte ihn sogar adoptieren Foto: LEONINE Studios / LCH 2 Film 2022 Foto: Oliver Oppitz

„Mark hat mit Arthur einen tollen Job gemacht“, erzählt Mikael Lindnord im Gespräch mit PETBOOK. „Sie haben eine echte Bindung zueinander aufgebaut. Ich weiß, dass Mark Ukai sehr geliebt hat. Beide hatten eine ähnliche Verbindung, wie Arthur und ich sie hatten. So etwas kann man nicht spielen. Die Bindung, die wir im Film sehen, ist echt.“

Wahlberg soll sogar versucht haben, die Trainerin zu bestechen, wie er im Exklusiv-Interview mit „People“ verrät. „Ich habe ihr angeboten, dass sie dafür haben kann, was immer sie will … Ich hatte mich einfach in ihn verliebt.“ Doch Ukais Trainerin lehnte ab. „Ukai ist ihr Star“, sagt Lindnord. „Sie wollte ihn nicht abgeben. Ich denke, er wird weiter bei ihr bleiben. Mark hat auch schon vier andere Hunde. Er wird’s überleben.“

Quellen

  1. Presseheft zu „Arthur der Große“ von Leonine Studios ↩︎
  2. people.com, „Mark Wahlberg Has 4 Dogs — Plus a Canine Costar in His New Movie — Even Though He's Allergic (Exclusive)“ (aufgerufen am 23.04.2024) ↩︎
  3. people.com, „Simu Liu Opens Up About His Rescue Dog Chopa's 'Princess Life' — and Why She's Ready for Hollywood (Exclusive)“ (aufgerufen am 23.04.2024) ↩︎
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