Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber

Wolfsspitz

Seinen deutschen Namen verdankt der Wolfsspitz, der im Ausland auch als Keeshond bekannt ist, seiner gräulichen Fellfarbe, die an einen Wolf erinnert.
Seinen deutschen Namen verdankt der Wolfsspitz, der im Ausland auch als Keeshond bekannt ist, seiner gräulichen Fellfarbe, die an einen Wolf erinnert. Foto: Getty Images/Nikolay Chekalin

Der Wolfsspitz – auch bekannt als Keeshond – ist eine sehr alte Hunderasse, die ursprünglich aus Deutschland stammt. Im mitteleuropäischen Raum wurden die wachsamen Vierbeiner auf so ziemlich jedem Hof gehalten, da sie sich mit ihrem Misstrauen Fremden gegenüber und ihrer Bellfreudigkeit wunderbar als Wach- und Hofhunde eigneten. Doch der Wolfsspitz ist so viel mehr als das …

Artikel teilen

Herkunft

Der Wolfsspitz kann auf eine sehr lange Rassegeschichte zurückblicken. So entstand der Spitz in Deutschland und konnte sich dort zum beliebten Wach- und Hofhund durchsetzen, der daher auch viel gezüchtet wurde. Auch wenn Experten Wolfsspitz und Keeshond synonym für die gleiche Hunderasse verwenden, so gibt es streng genommen einige Unterschiede. So ist der Wolfsspitz etwas größer und hat ein kürzeres und weniger buschiges Fell als der Keeshond. Dennoch können beide auf denselben Ursprung zurückblicken. In den benachbarten Niederlanden mauserte sich der Wolfsspitz regelrecht zum Maskottchen der holländischen Volkspartei und damit zum Symbol der patriotischen Revolution.

Angelehnt ist der Name Keeshond an Cornelis „Kees“ de Geyzelar, den Anführer der holländischen Volkspartei, der auch einen solchen Hund besaß und fortan seinen Namen auf die Hunderasse übertrug. Dieser wird bis heute in den Niederlanden als Oberbegriff für alle fünf Varianten des Deutschen Spitz verwendet. Von Deutschland und den Niederlanden trat die Rasse dann ihren Siegeszug um die ganze Welt an, wo sie bis heute – je nach Land – entweder Keeshond oder Wolfsspitz genannt wird.

Der heutige Wolfsspitz weist eine verblüffende Ähnlichkeit mit Steinzeithunden auf, deren Überreste bei Ausgrabungen unter anderem am Bodensee gefunden wurden. Ob diese sogenannten Torfhunde tatsächlich die direkten Vorfahren des heutigen Wolfsspitzes sind, konnte bisher nicht eindeutig bewiesen werden.

Aussehen & Fell

Nomen est omen – das kann man auch über das Aussehen des Wolfsspitz sagen. Denn er macht optisch seinem Namen alle ehren. So hat er Spitz-typisch die spitze, fuchsähnliche Schnauze, mandelförmigen Augen und stehenden Ohren. Mit einer Widerristhöhe von 43 bis 55 cm gehört er zu den größten Vertretern in der Riege der deutschen Spitze.

Den vermeintlichen Wolfseinfluss bekommt dieser Vierbeiner durch das grau-gewölkte, mittellange Fell mit der dichten Unterwolle. Die Fellfarbe reicht von hellgrau bis schwarz, wobei die charakteristische „Brillenzeichnung“ um die Augen das Aussehen des Wolfsspitzes besonders prägt.

Charakter & Gemüt

Wachsam, loyal und verspielt – diese drei Eigenschaften beschreiben den Wolfsspitz besonders gut. Das große Herz, die Intelligenz und die Wachsamkeit dieses aufgeweckten Vierbeiners machen ihn nicht nur zum geeigneten Familienhund, sondern auch zur zuverlässigen „Alarmanlage“. An ihm kommt niemand ungesehen vorbei und wenn sich doch mal jemand dem Grundstück nähert, wird dies sofort vom Spitz gemeldet.

Das ist eine Eigenschaft, die möglicherweise nicht alle gleichermaßen zu schätzen wissen. Daher sollten Halter mit lärmempfindlichen Ohren oder Nachbarn schon früh daran arbeiten, damit der Wolfsspitz nicht zum Kläffer wird. Seinen Menschen gegenüber ist der Wolfsspitz treu ergeben und baut eine tiefe Beziehung zu ihnen auf. Fremden gegenüber begegnet er anfangs misstrauisch bis zurückhaltend, jedoch nie ängstlich oder aggressiv.

Erziehung

Da der Wolfsspitz ein sehr intelligenter und gelehriger Hund ist, ist es ein leichtes ihn zu trainieren und ihm neue Dinge beizubringen. Daher eignet er sich auch gut als Anfängerhund. Dennoch benötigt er eine konsequente, aber liebevolle Erziehung. Auch hier empfiehlt sich mit positiver Bestärkung zu arbeiten und mit der Erziehung früh anzufangen.

Richtige Haltung & Pflege

Ob großzügiges Landhaus oder gemütliche Stadtwohnung – der Wolfsspitz ist ein recht anpassungsfähiger Kumpane, der keine zu großen Ansprüche an sein Heim stellt. Vorausgesetzt er bekommt die Bewegung, die er braucht. Ausgelastet und gut erzogen kann er eigentlich überallhin mitgenommen werden und gibt einen treuen Begleiter ab.

Wichtig ist, dass er viel Zeit mit seinen Menschen verbringen kann und von ihnen viel Aufmerksamkeit und Körperkontakt bekommt. Lange alleine sein ist nämlich nicht so sein Ding, was im Zweifelsfall mit lauter und langer Bellerei quittiert werden könnte, was die Nachbarn sehr freuen dürfte – nicht.

Auch in Sachen Körperpflege ist der Keeshond recht unkompliziert. Normalerweise verliert er nicht viele Haare – daher reicht es, ihn einmal wöchentlich zu bürsten. Doch wenn der Fellwechsel ansteht, sollten Halter vermehrt zur Bürste greifen und das Fell von ausgefallenen Haaren befreien.

Ernährung

Der Wolfsspitz ist auch im Hinblick auf Ernährung relativ unkompliziert und kann sowohl mit Nass- als auch mit Trockenfutter gefüttert werden. Auch BARFen ist eine Möglichkeit, die sich Halter für ihren Hund überlegen können. Egal für welche Form sich entschieden werden sollte, das Futter sollte möglichst hochwertig sein. Wichtig ist auch die Liste der Inhaltsstoffe im Auge zu haben und keine Produkte mit Zusatzstoffen wie Zucker oder Getreide anzubieten, da diese dem Tier in der Regel mehr schaden, als helfen.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Grundsätzlich gilt diese Rasse als recht gesund. Es sind keine rassespezifischen Erbkrankheiten bekannt. Daher können Wolfsspitze bis zu 15 Jahre und sogar älter werden. Mögliche Erkrankungen, die hier auftreten können, sind unter anderem Hüftgelenksdysplasie, Patellaluxation, progressive Retinaatrophie (PRA) und Schilddrüsenprobleme.

Mehr zum Thema

Der Australian Wolfsspitz im Überblick

  • Charakter: wachsam, treu und intelligent
  • Größe: 43–55 cm
  • Gewicht: 16–25 kg
  • Fell: robustes, mittellanges und dichtes Fell mit Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: relativ hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 15 Jahre und mehr
  • Besonderheiten: gilt als robuste Rasse, keine bekannten Erbkrankheiten

(da)

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.