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Sphynx-Katze

Ein Sphynx-Katze liegt entspannt auf dem Bett
Sphynx-Katzen haben ein ganz eigentümliches Aussehen – aufgrund ihres fehlenden Fells sind sie leider auch eine Qualzucht Foto: Getty Images

Die fast nackte Haut der Sphynx-Katze ist ihr Erkennungsmerkmal, macht sie aber auch zu einer Qualzucht. Wer sich für diese Katzenrasse entscheidet, sollte sie von seriösen Tierschützern holen, um ihr ein liebevolles Zuhause zu bieten. Sphynx-Katzen haben einen sehr angenehmen Charakter.

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Herkunft

Anders als es ihr Name vermuten lässt, hat diese Katzenrasse mit der altägyptischen Sphinx, ihrer Namensgeberin, keine gemeinsame Geschichte. Im Gegenteil: Es handelt sich hierbei um eine verhältnismäßig junge Katzenrasse, die aus einer Mutation entstand. Ihr Stammbaum wurde erst seit dem 20. Jahrhundert festgeschrieben. Die Sphynx ist die Nachfahrin eines gewöhnlichen Kätzchens aus Kanada, welches durch Zufall haarlos war. Aufgrund seiner besonderen Optik wurden Züchter auf das Kitten aufmerksam, sodass es zum Stammesvater der gezielten Sphynx-Zucht wurde. 1971 wurde die Sphynx offiziell als Katzenrasse anerkannt. Inzwischen ist sie eine auf der ganzen Welt verbreitete Hauskatze und wird leider über alle Kontinente hinweg gezüchtet. In Deutschland ist die Zucht der Rasse jedoch zu Recht verboten, denn die Tiere sind aufgrund des fehlenden Fells und der Schnurrhaare ihr Leben lang in der Orientierung eingeschränkt.

Aussehen & Fell

Von ihrem haarlosen Körper abgesehen, ist die Sphynx eine normale, mittelgroße Katze. Sie hat einen sportlichen Körperbau, der sie grazil und elegant erscheinen lässt. Auf ihrem schlanken Hals sitzt ein spitzer Kopf mit einem kräftigen Kinn, ausgeprägten Wangenknochen und sehr großen, runden Augen. Gemäß Standard können diese viele verschiedene Farben aufweisen, typisch sind blau, grau und grün. Ihre dreieckigen, spitzen Ohren sind aufgestellt und wirken im Vergleich zum Kopf sehr groß. Das wichtigste Erkennungsmerkmal dieser Katzenrasse ist das fehlende Fell, weshalb die Sphynx umgangssprachlich auch als „Nacktkatze“ bezeichnet wird. Ihr Körper ist meist lediglich mit einem leichten Flaum bedeckt, wodurch die teilweise faltige Haut komplett sichtbar wird. Laut Rassenstandard sind Falten im Bereich des Halses und des Kopfes sogar erwünscht. Wie ihre pelzigen Artgenossen hat auch die Sphynx verschiedene Farben. Dabei muss sie nicht unbedingt einfarbig sein, ihre Haut kann auch helle Flecken oder dunkle Musterungen aufweisen.

Charakter & Gemüt

Trotz ihres gewöhnungsbedürftigen Aussehens sind Sphynx-Katzen beliebte Haustiere. Und das nicht ohne Grund: Denn die Vierbeiner sind äußerst liebevoll, verschmust und anhänglich. Diese Rasse baut schnell eine enge Verbindung zu ihrem Zweibeiner auf und genießt jegliche Aufmerksamkeit ihrer Bezugsperson. Da Sphynx-Katzen einen sehr intelligenten Charakter haben, werden sie gerne durch Spiele oder Training gefordert. Da die Tiere keine Schnurrhaare haben, erschwert es ihnen die soziale Interaktion miteinander, denn Katzen kommunizieren ihre Stimmung unter anderem über die Stellung der Haare. Lebt die Nacktkatze mit anderen Katzen zusammen, kann es daher zu Problemen wegen fehlender Kommunikation zwischen den Tieren kommen. 

Training & Beschäftigung

Die Sphynx benötigt im Alltag viel Bewegung und Abwechslung. Sie klettert gerne auf ihrem Kratzbaum herum oder entdeckt den heimischen Garten jeden Tag aufs Neue. Wie die meisten Katzenrassen benötigt sie viel Beschäftigung, beispielsweise in Form von Katzenspielzeug. Beim gemeinsamen Spielen mit ihrem Besitzer kommt ihre Intelligenz zum Vorschein, die durch spezielles Spielzeug trainiert werden kann. Da die Sphynx nicht gerne allein ist, freut sie sich über einen vierbeinigen Artgenossen – vor allem, wenn ihre Halter berufstätig und nicht immer zu Hause sind.

Richtige Haltung & Pflege

Da sie aufgrund des fehlenden Fells sehr empfindlich auf zu warmes oder zu kaltes Wetter reagiert, ist die Sphynx nur für eine reine Wohnungshaltung geeignet. Sie fühlt sich in den eigenen vier Wänden am wohlsten, wobei sie ihren Bewegungsdrang gerne im eingezäunten Garten oder auf dem gesicherten Balkon stillt. Wenn die Katze Freigang genießt, sollte man sie an sehr sonnigen Tagen mit einer geeigneten Sonnencreme für Katzen einreiben, da sonst Sonnenbrandgefahr droht. Trotz ihres Ursprungs im kalten Kanada ist die Sphynx durch das fehlende Fell sehr wärmebedürftig und sollte bei niedrigen Temperaturen nicht zu lange draußen sein. Die Haltung und Pflege der Tiere bringt aber noch weitere Schwierigkeiten mit sich. Zwar muss man Sphynx-Katzen nicht bürsten, dafür bildet sich gelegentlich eine feine Talgschicht auf der Haut. Diese ist nicht schädlich, aber einige Besitzer stören sich daran, da sich der Talg auch überall abreibt. Wie bei anderen Rassen auch sind einige Katzen gründlicher mit der eigenen Körperpflege als andere. Durch ein Bad kann man den Talg entfernen. Ein zu häufiges Reinigen kann allerdings zu Hautproblemen führen. Daher sollten dabei nur Mittel speziell für Katzen zum Einsatz kommen und die Katzen nur gebadet werden, wenn es notwendig ist.  

Ernährung

Wie alle anderen Katzen sind auch die Sphynx von Natur aus reine Fleischfresser. Daher ist eine ausgewogene, proteinreiche Ernährung unumgänglich. Wichtig ist, auf hochwertiges Nass- und Trockenfutter zu achten, damit die Katze alle Nährstoffe, Mineralien und Vitamine bekommt, die sie für ein gesundes Katzenleben benötigt. Da die Sphynx aufgrund ihrer Haarlosigkeit und dem damit einhergehenden schnellen Verlust von Körperwärme mehr Energie verbraucht als pelzige Artgenossen, können ihre Portionen auch etwas größer ausfallen, denn ihr Kalorienbedarf ist deutlich erhöht.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Bis heute ist der Genpool der Sphynx-Katze relativ beschränkt, weshalb hier die Gefahr von Inzucht vergleichsweise hoch ist. Die Folge für die Tiere: eine höhere Anfälligkeit für Herzkrankheiten, Nierenkrankheiten oder ein schlechteres Immunsystem. Zudem ist diese Katzenrasse prädestiniert für die sogenannte Qualzucht: Viele Tiere werden aufgrund der Züchtung ohne die dringend benötigten Tasthaare geboren, was hierzulande laut Gesetz verboten ist. Daher sollte man die tierschutzwidrige Züchtung nicht durch einen Kauf der Rasse im Ausland unterstützen! Zudem ist den Tieren durch die fehlenden Schnurrhaare der wichtige Tastsinn genommen, den Katzen benötigen, um sich zurechtzufinden. Es wird zwar vermutet, dass die Tiere den fehlenden Sinn mit Gehör und Sicht kompensieren können, im Endeffekt fehlt den Katzen aber ein wichtiger Aspekt der Kommunikation und Orientierung.

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Die Sphynx-Katze im Überblick

Charakter: freundlich, menschenbezogen, clever
Größe: mittelgroß
Gewicht: Kater 4 bis 6 Kilogramm / Katze 3 bis 5 Kilogramm
Fell: haarlos, mit leichtem Flaum
Pflege: aufwendig
Besonderheiten: Qualzucht, die in Deutschland verboten ist. Wenn man eine Sphynx-Katze halten möchte, sollte man sie höchstens aus dem Tierschutz holen und sich auf die intensive Pflege des Tieres einstellen. Die Sphynx neigt zu schweren Krankheiten und kann sich durch fehlendes Schnurrhaare meist nur schwer orientieren. Hat einen sehr liebevollen Charakter.

(jm)

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