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Sloughi

Ursprünglich stammt der Sloughi aus Nordafrika, wo er lange bei den Beduinen für die Jagd eingesetzt wurde. Heute kennen ihn viele auch unter dem Namen Arabischer Windhund.
Ursprünglich stammt der Sloughi aus Nordafrika, wo er lange bei den Beduinen für die Jagd eingesetzt wurde. Heute kennen ihn viele auch unter dem Namen Arabischer Windhund. Foto: GettyImages/AlenPopov

Der Sloughi ist eine alte nordafrikanische Hunderasse, die oftmals auch Arabischer Windhund genannt wird. Einst war er ein beliebter Jagdhelfer bei den Beduinen, heute erfreut er sich als Begleit- und Familienhund großer Beliebtheit.

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Herkunft

Ursprünglich stammt der Sloughi aus der Maghreb-Region, einem Gebiet, das Marokko, Tunesien und Algerien umfasst. Dort kann der hübsche Windhund auf eine lange Rassegeschichte zurückblicken. Schon früh mauserte er sich zum wichtigen Begleiter der Beduinen im nordafrikanischen Raum. Den Überlieferungen nach wurden bereits direkte Vorfahren der heutigen Sloughis auf einigen über 3000 Jahre alten Wandreliefs abgebildet. Das unterstreicht die tiefe und vor allem lange Verbindung, die dem Arabischen Windhund und den Beduinen nachgesagt wird. Schon damals wurde auf Teamarbeit gesetzt. So wurden die ausdauernden Hunde gerne in bei der Hetzjagd zu Pferde oder Dromedar eingesetzt, während ein Falke das jeweilige Jagdteam vervollständigte. Daher erfreute sich der Sloughi als wichtiger Jagdhelfer bei den Beduinen großer Beliebtheit und galt dort als wertvoll.

Auch wenn er heute kaum noch zur Jagd eingesetzt wird, genießt der Sloughi in seiner Heimat nach wie vor ein besonders hohes Ansehen und gilt im Gegensatz zu anderen Hunden nicht als „unrein“. Daher lautet sein Name im arabischen „el hor“, was mit „der Edle“ übersetzt werden kann.

Aussehen & Fell

Rein optisch ist der Sloughi – windhundtypisch – ein schlanker, graziler Sportler. Zwar ist er mit einer Widerristhöhe von um die 72 cm recht groß, wirkt aber dennoch zierlich und anmutig. Neben dem langen Hals und den Schlappohren fällt bei diesem Vierbeiner zudem das ausdrucksstarke Gesicht mit der starken Mimik auf.

Auf den ersten Blick attestieren ihm viele eine recht melancholische Ausstrahlung. So heißt es dazu im FCI Rassestandart: „Ihr Ausdruck ist sanft, ein wenig traurig, der Blick wie von Heimweh.“ Das kurze, aber dichte Fell befindet sich auf dem Farbspektrum zwischen hell bis rötlich sandfarben, auch gestromt ist durchaus möglich. Dabei gibt es Exemplare mit und ohne Maske.

Charakter & Gemüt

Der Sloughi ist wie die meisten Windhunde ein recht sanfter und feinfühliger Gefährte, der eine enge Beziehung zu seinen Menschen braucht. Ihnen gegenüber zeigt sich dieser Vierbeiner äußerst loyal und verschmust. Daher eignet er sich bei artgerechter Auslastung als treuer und pflegeleichter Familienhund. Zwar ist der Sloughi sehr wachsam und zeigt ungewöhnliche Geräusche in seiner Umgebung zuverlässig an, doch als Wachhund eignet er sich nicht unbedingt. Dennoch würde er im Zweifelsfall seine Menschen beschützen.

Fremden gegenüber verhält er sich anfangs distanziert bis kühl, doch taut recht schnell auf, wenn er ein Gespür für die Situation bekommen hat und die Neuankömmlinge einschätzen kann. Grundsätzlich verstehen sich Hunde dieser Rasse mit anderen Artgenossen gut. Schwierigkeiten kann aber der ausgeprägte Jagdinstinkt machen, denn viele Sloughis sind im Erwachsenenalter nicht mehr gut aufrufbar, wenn Wild in Sicht ist und ihr Jagdinstinkt mit ihnen durchgeht.

Erziehung

Wegen des Jagdtriebes sollte schon früh an Rückruf und Jagdtrieb des Sloughis gearbeitet. Wichtig ist allerdings zu beachten, dass Hunde dieser Rasse keine reinen Befehlsempfänger sind. Schreien oder übertriebene Härte bringen einen hier nicht weiter, sondern können sich sogar kontraproduktiv auswirken. Denn der Sloughi ist trotz allem ein recht eigenständiger Hund, der nicht aus reinem Gehorsam handeln wird. Daher könnte unangemessene Härte das Vertrauensverhältnis nachhaltig zerstören und dafür sorgen, dass sich der Sloughi zurückzieht. Wichtig ist für diesen Hund ein ruhiger Halter mit viel Verständnis, der seinen Vierbeiner mit liebevoller Konsequenz zu führen weiß.

Richtige Haltung & Pflege

Wünschenwert wäre ein Verein für Hunderennsport in der Nähe, wo sich der Vierbeiner ordentlich auspowern kann. Denn nur ein ausgelasteter Windhund ist ein glücklicher Windhund. Im Hinblick auf Fellpflege ist der Sloughi denkbar unkompliziert. Es reicht vollkommen aus, das kurze Fell einmal wöchentlich mit einem Noppenhandschuh zu striegeln. Da die Hängeohren anfällig für Entzündungen sind, sollte diese regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden.

Ernährung

Was die Ernährung angeht, sind Sloughis letztendlich ganz normale Hunde. Ein spezielles Windhundfutter, wie es einige Marken anpreisen, ist nicht zwingend nötig. Wichtig ist die Qualität des Futters. Das gilt vor allem bei Trockenfutter. Halter sollten darauf achten, dass dieses möglichst wenig Zusätze enthält, da diese zu Allergien führen können.

Anfälligkeit für Krankheiten

Grundsätzlich gilt der Sloughi als robuste Hunderasse, die sich in der Regel stabiler Gesundheit erfreut. Allerdings kann es bei Hunden dieser Rasse vermehrt zu Augenkrankheiten wie Progressive Retina Atrophie kommen. Zudem sollte nicht vergessen werden, dass der Arabische Windhund für das Wetter Nordafrikas gemacht ist und somit bei den kühlen Temperaturen in unseren Breitengeraden mit einem Jäckchen ausgestattet werden sollte. Außerdem sollte man beachten, dass der Sloughi empfindlich auf Narkosemittel und einige Medikamente reagieren kann. Daher sollten Halter diese Thematik mit ihren Tierärzten besprechen.

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Der Sloughi im Überblick

  • Charakter: intelligent, treu und aufmerksam
  • Größe: 61–72 cm
  • Gewicht: 18–28 kg
  • Fell: sehr kurz, dicht und fein
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–16 Jahre
  • Besonderheiten: hat einen ausgeprägten Sinn für Sauberkeit

(da)

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