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Shikoku

Der Shikoku, auch Kochi-Ken oder Shikoku Inu genannt, stammt aus Japan und ist nach der Region Shikoku benannt.
Der Shikoku, auch Kochi-Ken oder Shikoku Inu genannt, stammt aus Japan und ist nach der Region Shikoku benannt. Foto: Getty Images / Anastasiia Cherniavskaia

Der Shikoku – auch Kochi-Ken oder Kochi-Inu genannt – ist eine mittelgroße japanische Hunderasse, die aus der Familie der japanischen Spitze stammt und hierzulande extrem selten vertreten ist. Seinen Namen verdankt der japanische Naturbursche der Region Shikoku.

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Herkunft

Der Shikoku stammt aus Japan und ist nach den Inseln seines Ursprungs benannt. Daher wird er entweder Sikoku oder auch Kochi-Ken oder Kochi-Inu genant. Zudem kann dieser Vierbeiner auf eine recht lange Rassegeschichte zurückblicken. So zeigen alte Abbildungen und Keramikfiguren Hunde, die dieser Rasse verdächtig ähnlich sehen. Eingesetzt wurde der Shikoku, der aus Kreuzungen mit dem mittlerweile ausgestorbenen Nippon Inu sowie dem Smooth Chow entstand, vor allem für die Jagd auf Wildschweine, Rehe und Vögel. Allerdings musste dieser Hund nicht nur nützlich für die Jäger, sondern auch körperlich so beschaffen sein, dass er problemlos in bergigen Regionen auskommen und jagen konnte.

In der japanischen Kultur hatte der Kochi-Ken einen sehr hohen Stellenwert, weshalb es bis in die 1970er-Jahre untersagt war, Hunde dieser Rasse zu verkaufen. Sie galten als äußerst wertvoll und durften daher auch nur als Geschenk weitergereicht werden. Daher gelangten auch erst vor etwa 20 Jahren die ersten Shikokus nach Europa. Deshalb ist diese Rasse auch in Deutschland extrem selten. Neben dem Akita Inu gilt der Shikoku heute als Nationalhund Japans.

Aussehen & Fell

Der Shikoku ist ein mittelgroßer Hund mit kräftiger und muskulöser Statur. Männchen erreichen hier eine Größe von etwa 52 Zentimeter, während Hündinnen mit durchschnittlich 49 Zentimetern etwas zierlicher ausfallen. Die Ohren sind relativ klein und aufrecht stehend, die Rute trägt er hoch angesetzt sowie – charakteristisch für die Rasse – über dem Rücken eingerollt.

Sein Fell ist dicht und in den Farben Rot, Schwarz, Tan oder Sesam möglich. Letzteres meint rotes Fell mit schwarzen Spitzen. Die Fellstruktur besteht aus harschem, längerem Deckhaar, welches über der weichen Unterwolle liegt. Viele erinnert der exotische Japaner auf den ersten Blick an einen Mix aus Siberian Husky und Shiba Inu. Die Augen haben eine dreieckige Form und sind dunkel.

Charakter & Gemüt

Der Shikoku ist mindestens genauso freundlich, wie er aussieht. Während er sich seinen Menschen gegenüber liebevoll, loyal und gehorsam zeigt, begegnet er Fremden zwar freundlich aber reserviert. Dabei ist er jedoch niemals unfreundlich oder gar aggressiv. Sympathie und Respekt muss man sich bei diesem Hund verdienen, doch wen er in sein Herz geschlossen hat, der bleibt dort auch für immer.

Der Shikoku gilt als intelligent, unabhängig und tapfer – allesamt Eigenschaften, die er noch aus einer Zeit als Jagdhund hat. Genauso wie die Tatsache, dass er dazu neigen kann, manchmal etwas territorial zu sein. Zudem ist der Shikoku manchmal etwas eigen, weshalb Halter unbedingt zwei Dinge mitbringen sollten: Geduld und Toleranz. Da diesee Hunde einen kleinen Dickschädel besitzen, sollte man ihnen bei der Erziehung mit Verständnis aber auch Konsequenz entgegentreten.

Erziehung

Auch wenn der Shikoku ein äußerst intelligenter und aufgeweckter hund ist, der durchaus schnell neue Dinge lernen kann (wenn er will), so eignet er sich dennoch nicht als Anfänger- oder Familienhund. Als leidenschaftlicher Jäger und Charakterkopf sollten Halter schon früh mit einem guten sowie konsequenten Training und einer Sozialisation beginnen.

Richtige Haltung & Pflege

Im Hinblick auf Haltung und Pflege ist der Shikoku recht umgänglich und unkompliziert, solange ein paar Spielregeln befolgt werden. So braucht die Rasse ausreichend Bewegung und eine Beschäftigung, die sie fördert und fordert. Nur so kann der Shikoku ein ausgeglichenes und fröhliches Hundeleben leben. Ohne artgerechte Beschäftigung kann es durchaus passieren, dass er sich eine eigene Aufgabe sucht und das wiederum könnte im Zweifelsfall zu unerwünschtem Verhalten führen. Daher empfiehlt sich etwa Hundesport. Hier sollte allerdings probiert werden, was dem sportlichen Japaner so liegt und Spaß macht.

Aufgrund des starken Jagdtriebes ist es in der Regel nicht möglich, einen Shikoku ohne Leine laufen zu lassen, da die Abrufbarkeit nicht gewährleistet ist. Bezüglich der Fellpflege reicht es aus, das Fell regelmäßig auszubürsten, um es von losen Haaren und eventuell Schmutz von der letzten Gassirunde zu befreien. Zudem sollten die Zähne regelmäßig gepflegt werden, um Zahnproblemen vorzubeugen.

Ernährung

Der Kochi-Ken kann er mit Trocken-, Nassfutter und auch mit Frischfleisch beim BARFen gefüttert werden. Wichtig ist eine hohe Qualität des Futters. Konservierungs-, Farbstoffe oder Geschmacksverstärker, Zucker oder Getreide sollten nicht in den Napf kommen. Getrocknete Schweineohren oder Zahnpflegesnacks befriedigen nicht nur das natürliche Kaubedürfnis, sondern pflegen auch das Gebiss und beugen Zahnproblemen vor.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Die Statur und die Gesundheit des Shikoku haben eines gemeinsam: Sie sind sehr robust. Bisher sind keine rassebedingten Krankheiten bekannt. Das dichte Fell des Kochi-Ken schützt ihn vor Wind und Wetter. Nur extrem hohe Temperaturen sind nicht sein Ding. Daher sollte man diesen Hund nicht bei tropischen Temperaturen in die sinkende Hitze stellen, sondern ihn an einen kühlen und schattigen Ort bringen.

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Der Shikoku im Überblick

  • Charakter: lebhaft, aufmerksam, ausdauernd
  • Größe: 43–55 cm
  • Gewicht: 16–25 kg
  • Fell: hart, gerade mit weicher und dichter Unterwolle
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 10–12 Jahre
  • Besonderheiten: in Europa extrem selten

(da)

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