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Anspruchsvoller Wachhund

Hovawart

Hovawart
Der Hovawart hat seinen Namen aus dem Althochdeutschen, was „der Hofwächter“ bedeutet Foto: Getty Images

Der Hovawart war früher ein Hofhund und wurden gezielt auf Eigenständigkeit gezüchtet, was ihnen manchmal als Sturheit ausgelegt wird. Allerdings muss der Halter von Anfang sehr konsequent in der Erziehung und Umsetzung seiner Forderungen an den Hund sein. Dann ist der Hovawart ein freundlicher und friedlicher Begleiter. Zur Haltung benötigt er ein großes Grundstück, auf dem er seinem Bedürfnis nachgehen, Haus und Hof zu beschützen, und sich frei bewegen kann.

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Herkunft

Schon im 15. Jahrhundert sollen Vorläufer des Hovawarts in Deutschland als Hofhund Hab und Gut ihrer Halter beschützt haben. Im 20. Jahrhundert wollte ein Züchter auf Grundlage dieser Hofhunde eine Rasse züchten, die noch eigenständiger und selbstsicherer ist und damit den perfekten Wachhund darstellt. Er kreuzte verschiedene deutsche Hofhunde mit dem Leonberger, dem Kuvasz und dem Deutschen Schäferhund. Daraus ging der Hovawart in seinen verschiedenen Farbschattierungen hervor, der 1927 schließlich offiziell anerkannt wurde. Heute ist der Hovawart nach wie vor beliebt als Wach- und Hofhund, aber auch viele Familien mit großem Garten schätzen den Hund als vollwertiges Familienmitglied.

Aussehen & Fell

Auf den ersten Blick erinnert der Hovawart an einen Retriever. Er ist in der Regel mit bis zu 70 Zentimetern Schulterhöhe aber größer und sein Körper erscheint etwas lang gestreckter. Rüden kommen auf maximal 40 Kilogramm Körpergewicht. Insgesamt ist der Hovawart eine sehr attraktive Erscheinung und erobert die Herzen von Hundefreunden im Sturm. Dafür sorgt sein sanfter Blick und die Schlappohren mit teilweise längerem Fell. Grundsätzlich trägt der Hovawart an den Beinen, dem Schwanz, Bauch und Brust längeres Fell, das am restlichen Körper nur mittellang ist. Farblich gibt es den Hovawart als blonde Variante (die einem Golden Retriever zum Verwechseln ähnlich sieht) und die schwarze Farbvariante. Letztere kann auch als sogenannte „Schwarzmarke“ auftreten. Dann sind Teile des Kopfes und der Beine braun bis blond eingefärbt.

Charakter & Gemüt

Die einstigen Hofhunde wurden gezielt auf Eigenständigkeit gezüchtet, was ihnen manchmal als Sturheit ausgelegt wird. Allerdings muss der Halter von Anfang sehr konsequent in der Erziehung und Umsetzung seiner Forderungen an den Hund sein. Dann ist der Hovawart ein freundlicher und friedlicher Begleiter, der auch mit Kindern und anderen Haustieren gut zurechtkommt. Die Hunderasse benötigt viel Bewegung und auch geistige Forderung und Förderung. Durch ihren Mut und ihre Selbstsicherheit wird sie auch oft als Gebrauchshund in der Rettungshundestaffel oder als Diensthund eingesetzt. So schnell kann den Hovawart nichts aus der Ruhe bringen, auch wenn er Fremden gegenüber als echter Wachhund teilweise etwas skeptisch, aber niemals aggressiv auftritt.

Erziehung

Als selbstsicherer Zeitgenosse benötigt der Hovawart eine starke Führung und konsequente Erziehung. Beim Hund dürfen keine Zweifel aufkommen, wer im Familienrudel das Sagen hat. Dann ordnet sich der Vierbeiner auch folgsam unter und ist bei ausreichender körperlicher wie geistiger Auslastung ein äußerst ausgeglichener und freundlicher Begleiter im Alltag. Insgesamt ist der Hovawart eher kein Anfängerhund. Aber auch erfahrene Halter sollten mit ihrem Vierbeiner frühzeitig die Welpenspielstunde und die Hundeschule besuchen, um ihn zeitig zu sozialisieren und gemeinsam die richtigen Regeln und Kommandos zu erlernen.

Richtige Haltung & Pflege

Der einst als Wach- und Hofhund gezüchtete Hovawart sollte nicht in einer kleinen Wohnung gehalten werden. Nur auf einem großen Grundstück kann er seinem Bedürfnis nachgehen, Haus und Hof zu beschützen und sich frei zu bewegen. Zwingerhaltung sollte für den sozialen Vierbeiner ebenfalls ein Tabu darstellen. Hier fehlt dem Hovawart der Familienanschluss, der ihm wichtig ist. Das teils lange Haarkleid besteht hauptsächlich aus Deckhaar, somit kann die kaum vorhandene Unterwolle nicht so leicht verfilzen wie bei anderen Rassen. Dennoch sollte der Hovawart mehrmals wöchentlich gebürstet werden.

Ernährung

Der Rassehund ist relativ anspruchslos in Bezug auf seine Ernährung. Wie bei allen Hunderassen sollte Fertigfutter hauptsächlich aus Fleisch bestehen, Obst und Gemüse können für eine ausreichende Vitamin- und Mineralstoffversorgung auch enthalten sein. Verzichtet werden sollte auf Zuckerzusätze. Manche Hunde reagieren ebenfalls empfindlich auf Getreidezusätze im Futter. Der Hovawart ist auch für die Fütterung mit Frischfleisch geeignet, auch als BARFen bekannt.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Die Hunderasse aus Deutschland gilt als sehr gesund und robust. Rassetypische Krankheiten treten nur äußerst selten auf. Dazu zählt zum Beispiel Hüftgelenksdysplasie. Dieser kann man im gewissen Maß vorbeugen, indem man vor allem im Welpenalter auf Treppensteigen verzichtet. Noch ein Grund, der gegen die Haltung des Hundes in einer Wohnung spricht. Auch qualitativ hochwertiges Futter und ausreichend Bewegung sorgen für ein langes, gesundes Leben des Vierbeiners. Anders als viele andere große Hunderassen kann der Hovawart so ohne Weiteres 12 Jahre und älter werden.

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 Der Hovawart im Überblick

  • Charakter: wachsam, intelligent, eigenständig
  • Größe: bis zu 70 Zentimeter
  • Gewicht: bis zu 40 Kilogramm
  • Fell: mittellang bis lang in Schwarz, blond oder Schwarz, mit braunen oder blonden Abzeichen
  • Bewegungsbedarf: sehr hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12-14 Jahre
  • Besonderheiten: Braucht eine konsequente und klare Erziehung, am besten vor erfahrenen Hundehaltern. Kein Anfängerhund

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