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Afghanischer Windhund

Afghanischer Windhund
Der Afghanische Windhund hat ein dichtes Fell und ein langes Gesicht Foto: Getty Images

Die langhaarigen Schönheiten sind nicht nur in ihrer ursprünglichen Heimat Afghanistan beliebte Haustiere. Weltweit werden die – ursprünglich zur Jagd gezüchteten – Windhunde inzwischen sehr geschätzt!

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Herkunft

Der Afghanische Windhund, auch kurz Afghane genannt, lebt bereits seit Jahrtausenden als Wach- und Jagdhund mit Menschen zusammen. Seine Urahnen sollen bereits 4000 vor Christus den Menschen im heutigen Afghanistan wertvolle Dienste, vor allem bei der Jagd, geleistet haben. Dank seiner Ausdauer und seines Mutes kann er dabei Beutetiere aller Größen aufspüren. Die eleganten und hochgeschätzten Vierbeiner wurden – trotz Exportverbot – Ende des 19. Jahrhunderts nach Großbritannien gebracht und dort mit ähnlichen Hunderassen gekreuzt. Die Welpen aus dieser Zucht gelten noch heute als die ersten in der modernen Zucht Afghanischer Windhunde.

Aussehen & Fell

In Sachen Aussehen ist der Afghanische Windhund absolut einzigartig. Mit einer Schulterhöhe von bis zu 74 Zentimetern bei Rüden und bis zu 69 Zentimetern bei Hündinnen zählt er zu den größten Hunderassen überhaupt. Trotz ihres schlanken und sportlichen Körperbaus bringen die schönen Vierbeiner im Schnitt zwischen 20 und 30 Kilogramm auf die Waage. Der extrem schmale Körper läuft in einer elegant erhobenen Rute aus, die von kürzerem Haar bedeckt ist, ebenso wie der Kopf mit den würdevollen Augen. Ab der Stirn bis zum Nacken trägt der Afghane einen prägnanten Haarschopf. Das Erkennungsmerkmal des Afghanischen Windhundes ist sein besonders langes und seidiges Haarkleid. Das schöne Fell ist nicht nur sehr weich, sondern auch sehr dick und darf laut Rassenstandard alle Fellfarben haben.

Charakter & Gemüt

Wünscht man sich einen unkomplizierten, folgsamen Begleiter, ist der Afghanische Windhund nicht die richtige Wahl. Die Vierbeiner sind nämlich nicht nur für ihre außergewöhnliche Optik, sondern auch für ihre selbstständige und manchmal dickköpfige Art bekannt. Dennoch sind Afghanen tolle Begleiter, die mit ihrer ergebenen Treue und Loyalität sowie ihrer starken Persönlichkeit Herzen zum Schmelzen bringen. Obwohl sie sehr wachsam sind, neigen Afghanische Windhunde nicht zum Bellen. In ihrem Zuhause verhalten sie sich meist ruhig. Dennoch sollte man den Bewegungsdrang der großen Hunde nicht unterschätzen. Sie toben gerne im Freien und sind anderen Hunden und Menschen gegenüber freundlich zugetan.

Erziehung

Aufgrund seiner Charakterstärke gehört der Afghane definitiv nicht zu den leicht erziehbaren Hunden. Der Einzeljäger ordnet sich nur ungern unter. Darum sind eine konsequente Erziehung und viel Geduld enorm wichtig. Da die Windhunde einen starken Jagdtrieb haben, ist ein unkomplizierter Freilauf häufig schwer zu handhaben, aber nicht unmöglich. Mit einem gewissen Grundgehorsam lassen sich die für den Auslauf ohne Leine unabdingbaren Signale wie etwa der Rückruf gut erlernen. Beachten sollte man aber, dass Afghanische Windhunde schnell misstrauisch werden. Daher sollte bei der Erziehung zwar immer eine gewisse Strenge, aber niemals Härte zum Einsatz kommen.

Richtige Haltung & Pflege

Die große Hunderasse ist extrem bewegungsfreudig und daher ungern eingesperrt. Die Haltung eines Afghanischen Windhundes in einer Wohnung ist zwar nicht unmöglich, aber nicht die erste Wahl. Viel wohler fühlt sich der hochwüchsige Vierbeiner in einem Haus mit Garten oder auch auf Grundstücken nahe an der Natur. Um den Bewegungsdrang des Tieres zu stillen, reichen gelegentliche Runden mit dem Fahrrad oder der ein oder andere Spaziergang nicht aus. Denn der bewegungsfreudige Hund benötigt mehrere Stunden Auslauf pro Tag – mindestens zwei ausgedehnte Spaziergänge mit mehreren Kilometern sind also Pflicht. Innerhalb der eigenen vier Wände genießt der Windhund auch gerne ruhige Stunden. Allzu laute oder hektische Haushalte sind für ihn belastend. Dennoch kommt der Afghane gut mit Kindern zurecht und eignet sich daher auch hervorragend als Weggefährte für sportliche und aktive Familien.

Auch für die Pflege des Afghanen sollte ein Besitzer viel Zeit einplanen. Das lange Fell muss täglich gründlich ausgebürstet werden. Um Verfilzungen vorzubeugen, wird das dichte Haar in mehreren Lagen gebürstet. Verschmutzungen, Ästchen oder Gräser sollte man immer sofort nach dem Spazierengehen aus dem Fell entfernen. Ansonsten verfangen sich diese sehr leicht in den langen Haaren. Damit auch hartnäckiger Schmutz oder gar Ungeziefer keine Chance haben, sollten die Tiere einmal pro Monat mit einem pflegenden Hundeshampoo gebadet werden. Eine spezielle Spülung erleichtert das anschließende Bürsten und gibt einen schönen Glanz. Trotz des hohen Aufwandes der Fellpflege werden die Haare des Afghanen nicht geschnitten, denn das Fell soll sich natürlich entwickeln und fällt so grundsätzlich am schönsten. Auch den Ohren der Hunde sollte regelmäßig Aufmerksamkeit geschenkt werden. Durch das dichte Fell können hier schnell Hautveränderungen entstehen. Am besten checkt man daher täglich die empfindlichen Körperteile und säubert sie direkt bei Bedarf.

Ernährung

Ein so großer und aktiver Hund wie der Afghane benötigt besonders viel Energie in Form von hochwertigem Futter. Da der schlanke Vierbeiner nicht zu Übergewicht neigt, kann man ihm ausgewogene Mahlzeiten mit einem hohen Fleischanteil anbieten, um eine proteinreiche Versorgung zu gewährleisten. Doch auch gedünstetes Gemüse und Obst sowie Getreide müssen Bestandteile des Hundefutters sein. Dadurch erhält der Vierbeiner die notwendigen gesunden Vitamine und Ballaststoffe. Was dagegen lieber vermieden werden sollte, sind Zusatzstoffe, Salz und Zucker. Wie groß die jeweiligen Portionen sein sollten und wann sie am besten verabreicht werden, plant man als Halter am besten individuell mit seinem Tierarzt.

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Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Afghanische Windhunde erfreuen sich meist guter Gesundheit. Allerdings hat die Hunderasse auch bei optimaler Haltung einen Hang zum Grauen Star und zur Hüftdysplasie (HD). Die Afghanenmyelopathie ist ein selten beobachtetes Krankheitsbild, das nur bei dieser Rasse auftritt. Hierbei handelt es sich um eine Degeneration von Hals- und Brustmark, die im Laufe des ersten Lebensjahres entsteht und innerhalb weniger Wochen zu einer Lähmung der vier Gliedmaßen führt. Aus diesem Grund sollte man als angehender Besitzer unbedingt die Seriosität des Züchters prüfen, denn Profis können diese Krankheit durch vorherige Untersuchungen in ihrer Zucht ausschließen.

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Der Afghanische Windhund im Überblick

  • Charakter: Lebensfroh, aktiv und bisweilen eigensinnig
  • Größe (Schulterhöhe): Bis zu 74 cm
  • Gewicht: Rund 30 kg
  • Fell: Lang und weich
  • Bewegungsbedarf: Sehr hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre
  • Besonderheiten: Aufgrund des starken Jagdtriebs ist Freilauf möglich ­– sofern der Hund gut abrufbar ist

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