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Goldfisch, Schleierschwanz und Co.

Welche Fische aus dem Gartenteich überwintern im Aquarium?

Fische schwimmen in einem Gartenteich
Unter bestimmten Umständen können sich Fische nicht das ganze Jahr über im Gartenteich aufhalten und müssen im Aquarium überwintern Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

14.10.2023, 15:57 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Ein Gartenteich mit Fischen darin ist eine Pracht für jedes Heim. Doch was passiert mit den Tieren im Winter, wenn der Teich einfriert? Unter welchen Umständen müssen Fische ins Haus und im Aquarium überwintern?

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In Vorbereitung auf den bevorstehenden Winter wird der heimische Garten winterfest gemacht. Teichbesitzer machen sich vielleicht Gedanken, ob sie ihre Goldfische bei Schnee und Eis im Teich lassen können. Denn viele Gewässer können einfrieren und die Fische bekommen nicht mehr ausreichend Sauerstoff. Ob und wie man Fische aus dem Gartenteich im Winter in Haus und Aquarium überwintern sollte, erklärt PETBOOK.

Fische sind wechselwarme Lebewesen, die bei fallenden Temperaturen ihren Stoffwechsel reduzieren. Sie befinden sich dann in einer Ruhephase, in der sie aber wach sind. Sie gehen nicht wie manche Säugetiere in den Winterschlaf, sondern befinden sich bei Temperaturen unter 8 Grad Celsius in einer Art Kältestarre. Da es sich bei den Tieren im Gartenteich um Kaltwasserfische handelt, stellt das Überwintern dort meist kein Problem dar. Es gibt aber ein entscheidendes Kriterium, wann man die Tiere ins Haus holen sollte.

Wann sollten Fische aus dem Gartenteich draußen überwintern?

Ist Ihr Gartenteich mindestens einen Meter tief und friert auch bei strenger Kälte nicht komplett durch? Dann können Goldfische, Kois, Bachschmerlen und Bitterlinge draußen überwintern. Darauf weist der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) hin.

Ist der Teich jedoch flacher, sollten dessen Bewohner allerdings umziehen. Und das am besten bereits bei morgendlichen Wassertemperaturen unter zehn Grad Celsius, spätestens aber vor den ersten leichten Nachtfrösten. So können sich die Fische langsam auf die Überwinterung vorbereiten.

Manche Arten können nicht draußen überwintern

Gleiches gilt auch für Medaka, Wimpelkarpfen und andere Fischarten, die grundsätzlich nicht draußen überwintern können. In der kalten Jahreszeit bringt man sie am besten in einem Aquarium an einem ruhigen und dämmerigen Ort unter. Gibt man in dieses eine Mischung aus Teich- und Frischwasser, hilft das den Fischen bei der Eingewöhnung. Die Temperatur des Wassers muss ständig über dem Gefrierpunkt liegen, am besten bei vier Grad. Acht bis zehn Grad sollte sie nicht übersteigen, sonst werden die Fische zu aktiv und verbrauchen zu viel Energie.

Manche Fischkenner raten, kälteempfindliche Arten wie den Schleierschwanz, den Koi oder das Kardinälchen im Winter reinzuholen. Dies hält Harald Hoelzner von der Auffangstation Teichfische nicht für zwingend notwendig. Er lässt alle Kaltwasserfische, auch die empfindlichen, in seiner Gartenteichanlage überwintern. Ausschlaggebend bei der erfolgreichen Überwinterung im Freien ist dabei nur die Tiefe des Teichs. Dieser muss mindestens 80 cm, besser 130 cm tief sein. Dann können sich die Fische am Boden versammeln, wo konstant 4 Grad Celsius herrschen. Dies ist für sie die ideale Umgebung, um bis in den Frühling in Kältestarre zu verharren.

Hält man eine große Gruppe Goldfische im Teich, sollte er diese Maße auf jeden Fall vorweisen können, damit die Tiere ausreichend Platz haben. Für die Überwinterung im Teich benötigt man einen Sprudel- oder Durchlüfterstein, der dafür sorgt, dass Sauerstoff ins Wasser und Faulgase nach draußen gelangen. Teichanlagen-Experte Harald Hoelzner rät auch im Winter die Filteranlage, falls vorhanden, weiterlaufen zu lassen.

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Wann sollten Fische aus dem Gartenteich im Haus überwintern?

Hat der Teich eine Tiefe von unter 80 cm, könnte er bei Frost komplett zufrieren und die Fische ersticken. Auch Jungtiere, die noch keine sechs Monate im Teich leben, kann man reinholen, da ein Wintereinbruch sie in der Anpassung an ihre Umgebung überfordern könnte. Grundsätzlich bedeutet eine Umsiedlung Stress für die Fische, weshalb man schon im Vorfeld einen Teich mit ausreichender Tiefe einplanen sollte.

Futterstopp für Fische im Teich

Bleiben Fische draußen, ist vor allem eines wichtig: Dafür sorgen, dass es genügend Sauerstoff im Teich gibt. Dafür sollte man Laub, Äste und abgestorbene Pflanzen unbedingt aus dem Teich entfernen. Und die Fische nicht mehr füttern, sobald die Wassertemperatur unter zehn Grad sinkt. Denn dann fahren die Tiere ihren Stoffwechsel herunter, nehmen keine Nahrung mehr auf und zehren von ihren Fettreserven. Sinkt das überschüssige Futter auf den Grund des Teichs, wird bei dessen Zersetzung wertvoller Sauerstoff verbraucht.

Gut zu wissen: Friert die Oberfläche des Teichs im Winter gänzlich ein und taut auch tagsüber nicht wieder auf, sollten Sie die Eisdecke an einigen Stellen vorsichtig entfernen. Doch Vorsicht: Schlagen Sie nicht mit einer Axt oder einem Hammer ein Loch ins Eis, warnt der ZZF. Die Druckwellen könne die Fische nicht nur erschrecken, sondern auch deren lebenswichtige Schwimmblase schädigen.

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Wo sollten Fische im Haus überwintern?

Das Aquarium im Wohnzimmer ist, wegen der hohen Raumtemperatur, kein geeigneter Platz. Das Winterquartier sollte ruhig, windgeschützt und kühl sein. Die Wassertemperaturen sollten hier nicht unter 4 Grad Celsius fallen und nicht über 8 Grad Celsius liegen. Am besten eignen sich dazu die Garage, der Keller oder andere entsprechende Räume, wie eine Gartenhütte.

Wie muss das Winterquartier beschaffen sein?

Bevor man die Umsiedlung vornimmt, beschafft man sich geeignete Behälter. Dies können große Plastikwannen, Regentonnen, aber auch handelsübliche Aquarien sein. Diese rüstet man mit einer Umwälzpumpe und einem Filter auf, damit die Wasserqualität stabil bleibt. Dann bohrt man z. B. in die Regentonne direkt unter den Rand Löcher, wo man die Schläuche einführen kann. Harald Hoelzner empfiehlt, eine Lampe mit Zeitschaltuhr anzubringen. Eine Schicht Sand am Boden sorgt dafür, dass es von unten nicht zu kalt wird. Anschließend füllt man den Behälter mit einer Mischung aus 1:1 Teich- und Leitungswasser auf. Das Becken sollte, wie jedes andere Aquarium, vier bis sechs Wochen vor dem Fischbesatz eingefahren werden. Je nach Besatzdichte ist nach ein paar Wochen ein Wasserwechsel nötig.

Die Umsiedlung der Fische ins Winterquartier

Bevor der erste Frost einsetzt, fängt man die Tiere mit dem Kescher ein. Allerspätestens sollte die Aktion erfolgen, wenn die Wassertemperatur auf 8 Grad Celsius sinkt. Die Temperatur im Behältnis sollte über den ganzen Zeitraum zwischen 4 und 8 Grad Celsius liegen. Man braucht die Tiere bis März nicht zu füttern. Erst dann beginnen sie langsam wieder mit der Nahrungsaufnahme. Mitte Mai, nach den Eisheiligen, kann man die Tiere wieder in den Gartenteich setzen. Richtig gefüttert werden sie wieder ab einer Wassertemperatur von 15 Grad Celsius.

Fazit

Der Name Teichfisch sagt es schon: diese Tiere leben im Teich, auch im Winter. Ist dieser aber nicht tief genug (weniger als 80 cm), besteht die Gefahr, dass er komplett gefriert. Dann ist es auf alle Fälle ratsam, Fische aus dem Gartenteich im Haus überwintern zu lassen.

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Quellen

Mit Material der dpa

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