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Kuriose Geschöpfe

Schlammspringer – diese Fische leben auch an Land

Schlammspringer (Periophthalmodon septemradiatus) bei der Paarung an Land
Schlammspringer sind amphibisch lebende Fische. Sie können sowohl im Wasser als auch an Land leben Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

23.05.2023, 06:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Schlammspringer sind eine der wenigen Fische, die es schaffen, auch an Land zu leben. Wie die Tiere dies fertigbringen und ob sich Schlammspringer auch in heimischen Aquarien halten lassen, verrät PETBOOK.

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Seine großen, kugelrunden Augen sitzen hoch oben auf dem Kopf und ermöglichen dem Schlammspringer quasi einen Rundumblick. Doch das ist noch nicht die verblüffendste Eigenschaft dieses kuriosen Lebewesens. So sind Schlammspringer eine der wenigen Fischarten, die in der Lage sind, auch an Land zu leben. Meist bevorzugen sie dabei Küstengebiete beziehungsweise Lebensräume, in denen Wasser und Land aufeinandertreffen. Wer die kleinen Fische in freier Natur sehen möchte, muss die Lagunen und Flussmündungen von Ostafrika bis Nordaustralien besuchen. Ansonsten zeigen auch viele Zoos und Aquarien diese ungewöhnlichen Geschöpfe. Im Artikel verraten wir, wie es dem Schlammspringer gelingt, auch an Land Luft zu bekommen und ob sich die Tiere auch im heimischen Aquarium halten lassen.

Ist ein Schlammspringer wirklich ein Fisch?

Optisch erinnert der Schlammspringer eher an einen Molch als an einen Fisch. Er besitzt einen länglichen Körper, der bis zu 16,5 Zentimeter messen kann. Mithilfe seiner verlängerten Brustflossen, die wie dünne Arme aussehen, robbt er über den Schlick. Dank seiner kräftigen Schwanzflosse kann er sich vom Boden abstoßen und einen weiten Satz durch die Luft machen. Dieser Tatsache verdankt das Tier seinen Namen.

Schlammspringer sind amphibisch lebende Fische. Das bedeutet: Die Tiere können sowohl an Land als auch im Wasser leben. Ihr Lebensraum sind die tropischen Meeresküsten Afrikas und Asiens, wo sie gerne küstennahe, mit Mangroven bewachsene Brackwassergebiete besiedeln. Dort halten sich die kleinen Kerlchen bevorzugt im flachen Wasser auf, wobei der Kopf mit den großen Glupschaugen häufig aus dem Wasser ragt.

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So schaffen es Schlammspringer an Land zu atmen

Wie andere Fische auch atmen Schlammspringer mithilfe ihrer Kiemen und filtern gelöste Sauerstoffmoleküle aus dem Wasser. Um längere Zeit an Land bleiben zu können, legen sie einen Wasservorrat in den Kammern hinter ihren Kiemen an. Diesen reichern sie mit Sauerstoff aus der Luft an, weshalb sie immer wieder nach Luft schnappen. Etwa 60 Stunden können Schlammspringer auf diese Weise außerhalb des Wassers verbringen – und dabei sogar auf die Stelzwurzeln der Mangroven klettern.

Doch die Natur hat den Schlammspringer mit weiteren besonderen Merkmalen ausgestattet, um ihm eine amphibische Lebensweise zu ermöglichen. Wenn die Tiere an Land gehen, verschließen sie ihre Kiemen, um diese vor dem Austrocknen zu schützen. Die hervorstehenden Augen werden durch das untere Lid regelmäßig befeuchtet. Ihre Wohnhöhlen buddeln die Tiere selbst in den Schlamm. Um darin atmen zu können, transportieren sie mit Maul Luft von der Oberfläche hinunter in das verzweigte Gangsystem. Dort legen die Weibchen auch ihre Eier ab.

Auf dem Speiseplan der Schlammspringer stehen kleine Krebse, Insekten und Würmer. Je nach Art können die Tiere aber auch Algen, Schnecken, Krill oder Fischlarven verspeisen.

Sollte man Schlammspringer als Haustiere halten?

Nach aktuellem Kenntnisstand umfasst die Gattung 19 Arten – darunter sind der Afrikanische Schlammspringer (Periophthalmus barbarus), der Mangroven-Schlammspringer (Periophthalmus kalolo) und der Silberlinien-Schlammspringer (Periophthalmus argentilineatus). Ein Fisch dieser Gattung kostet im Fachhandel zwischen 10 und 20 Euro. Es ist allerdings nicht einfach, die speziellen Lebensbedingungen des Schlammspringers im Aqua-Terrarium nachzubilden.

Beispielsweise benötigt der Afrikanische Schlammspringer ein Becken, das zu etwa einem Drittel mit Brackwasser und zu zwei Dritteln mit Schlamm, Sand und Kies gefüllt ist. Da Afrikanische Schlammspringer sehr gesellig sind, sollten sie stets in kleinen Gruppen, bestehend aus einem Männchen und mehreren Weibchen, gehalten werden. Die Haltung dieser besonderen Fische ist daher nur für erfahrene Aquarianer zu empfehlen.

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Quellen

Themen #amazon Fische
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