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Becken-Trend

Wie richtet man ein Nano-Aquarium ein?

Ein Nano-Aquarium mit Korallen
Ein Nano-Aquarium kann Süß- oder Salzwasser enthalten Foto: iStock/niuniu
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

22.10.2022, 07:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ein Trend in der Aquaristik ist das sogenannte Nano-Aquarium. Der Mini-Tank ist eine Alternative zu großen Aquarien und ein ungewöhnlicher Blickfang im Raum. Doch was braucht man, um ein Nano-Aquarium einzurichten? Und welche Bewohner tummeln sich in der Miniatur-Unterwasserwelt?

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Nicht nur bei Aquaristik-Anfängern ist das Nano-Aquarium, also der „Zwerg“ unter den Aquarien, sehr beliebt. Der Nano-Hype begann bereits Anfang der 2000er Jahre, als die ersten Becken, wie z. B. der Nano Cube, auf den Markt kamen. Dabei handelt es sich um einen Würfel mit einem Fassungsvermögen zwischen 10 und 60 Liter. Aber auch mit einem Nano-Becken in anderen Formen hat man verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Das Einrichten eines Nano-Aquarium ist ebenfalls ein guter Einstieg, wenn man sich fürs Aquascaping, also dem „Unter-Wasser-Gärtnern“ begeistert. Spannend sind natürlich auch die außergewöhnlichen Bewohner. Egal, ob Schnecken, Garnelen, Krebse oder sogar Kampffische. Hier gibt es viel zu beobachten und zu entdecken.

Vorteile vom Nano-Aquarium

Das Nano-Aquarium bietet einige Vorteile zu einem größeren Becken und ist daher für Einsteiger der Aquaristik eine gute Übung. Das liegt zum einen an seiner geringen Größe, der Eye-Catcher umfasst ein Volumen von maximal 60 l, und hat deshalb auch in der kleinsten Hütte Platz. Der nächste Vorteil ist sein geringer Stromverbrauch, was sich, bei den steigenden Energiekosten für ein großes Becken, schon erheblich im Portemonnaie bemerkbar machen kann. Und auch die Anschaffungskosten beim Einrichten eines Nano-Aquariums halten sich in einem erfreulichen Rahmen. Doch was braucht man alles für einen gelungenen Start in die kleine, bunte Welt der Aquaristik?

Was braucht man als Grundausstattung für ein Nano-Aquarium?

Das Becken

Als Einsteiger benötigt man als Erstes ein Becken und die dazugehörige Technik wie Filter, Beleuchtung und eine CO₂ Anlage. Bei den Becken entscheiden sich viele für den Nano Cube:

  • 10 Liter Nano Cube mit 20 × 20 × 25 cm
  • 20 Liter Nano Cube mit 25 × 25 × 30 cm
  • 30 Liter Nano Cube mit 30 × 30 × 35 cm
  • 60 Liter Nano Cube mit 38 × 38 × 35 cm

Der Filter

Das Herzstück des Aquariums ist der Filter. Er reinigt mithilfe einer Pumpe das Wasser. Zudem sammeln sich darin Mikroorganismen, die dazu beitragen, dass sich giftiger Ammoniak in Nitrat umwandelt.

Die Beleuchtung

Sie ist wichtig für die Fotosynthese der Wasserpflanzen. Die Lampe ist praktisch die Sonne in diesem kleinen Unterwasserreich. Sie sorgt mit einer Zeitschaltuhr für den Tag- und Nachtrhythmus, was auch für die Bewohner lebenswichtig ist.

CO₂ Anlage

Das Wachstum von Pflanzen hängt von drei Faktoren ab: Licht, Nährstoffen und CO₂. Daher rät man auch schon für Nano-Aquarien dazu, eine kleine CO₂-Anlage zu integrieren. CO₂ gibt es aus Druckgasflaschen, aus Sprühdosen, aber auch als Bio-CO₂ im Fertig-Set.

Was ist in einem Komplett-Set enthalten?

Ein Komplett-Set für einen Preis von ca. 200 Euro besteht z. B. aus:

  • einem 60 l Mini Aquarium mit Panoramafenster
  • Abdeckscheibe mit Griffloch inkl. Haltern
  • wärmeisolierender Sicherheits-Unterlage
  • Rückwandfolie Nano Style – L 8 W (60 l)/6.500 K
  • Nano Eckfilter XL (60 l)
  • Nano Deponit Mix 3 kg (60 l) (Spezialnährboden Fertigmix)
  • Nano Garnelenkies Sulawesi Schwarz 6 kg (60 l)
  • Aquarien-Thermometer Nano Therm

Hinzu kommen je nach Art des Nano-Aquariums z. B. Lavagranulat, Aquarium-Kies, Pflanzen, Wurzeln, Steine und Besatz. Hier kann man mit etwa 100 € rechnen.

Auch interessant: Süß- oder Salzwasseraquarium? Die Unterschiede im Überblick

Wie wird ein Nano-Aquarium eingerichtet?

  • Bodengrund mit Nährstoffen einfüllen. Darüber kippt man z. B. Kies.
  • Dekoration einsetzen, z. B. Steine oder Wurzeln
  • Pflanzen einpflanzen: Bundpflanzen, Topfpflanzen oder unser Tipp: In Vitro-Pflanzen, die nicht teurer als andere, aber parasiten- und schneckenfrei sind.
  • Wasser einfüllen. Dazu legt man z. B. Küchenpapier oder eine Folie auf den Grund des eingerichteten Beckens. Das schützt davor, dass Pflanzen durch den Wassereinsturz aus dem Bodengrund gerissen werden.
  • Technik in Betrieb nehmen und Becken einfahren. Achtung: Es kann zwei bis fünf Wochen dauern, bis der Nitrit-Peak erreicht ist und dann abfällt. Optimal ist ein Nitritwert von unter 0,2 mg/l – also am besten sollte Nitrit gar nicht mehr nachweisbar sein. Überprüft wird der perfekte Zeitpunkt mit Tröpfchen-Tests oder Teststreifen. Seit geraumer Zeit kann man den Wassertest auch mit dem Smartphone machen, wobei eine App die Wasserstreifen analysiert.

Welche Bewohner können in ein Nano-Aquarium einziehen?

Wirbellose Bewohner wie Zwerggarnelen, z. B. Red Bees, Pandas, Sakura oder Yellow Fire können in einem Nano-Aquarium leben. Aber auch farbenfrohe Flusskrebse oder unterschiedliche Schneckenarten kann man einsetzen. Kleine Fische eignen sich nur für die größeren Nano-Aquarien mit 60 Litern. Passende Arten sind unter anderem der Perlhuhnbärbling, manche kleinen Kilifische Zwergziersalmler, Pfeffersalmler (Axelrodia risei), Funkensalmler und der Schwarze Neon. Fortgeschrittene liebäugeln vielleicht auch mit der Einzelhaltung von Fischen, wie dem Siamesischen Kampffisch (Betta splendens), der ein absoluter Einzelgänger ist. Wie bei allen Kampffischen ist bei der Haltung immer Vorsicht geboten, denn sie können eine Gefahr für andere Bewohner wie Garnelen und Schnecken darstellen.

Wie oft muss man ein Nano-Aquarium sauber machen und was braucht man dazu?

Die schlechte Nachricht vorweg: Nur weil es klein ist, macht ein Nano-Aquarium nicht unbedingt weniger Arbeit. Zur regelmäßigen Reinigung alle ein bis zwei Wochen benötigt man: Eimer, Schlauch, Mini-Kescher, Messbecher, Scheibenmagnet, Tetra Aquasafe und ein Wassertest-Set. Neben dem Auswechseln des Wassers muss man die Pflanzen pflegen, indem man alte verfaulte Blätter entfernt oder sie zurechtschneidet. Für die Pflege sollte man mindestens eine Stunde in der Woche einplanen.

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Quellen

Themen Fische
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