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Empörung! Katze in Frankreich absichtlich von Zug überfahren

„Es ist nur eine Katze“

Katze in Frankreich absichtlich vom Zug überfahren – große Empörung

Zwei TGV-Züge stehen im Bahnhof Montparnasse
Katze Neko kam unter einem TGV-Zug wie diesem im Bahnhof Montparnasse ums Leben (Symbolfoto)Foto: Getty Images

Der Fall von Maine Coon Kater Neko schlägt in Frankreich riesige Wellen der Empörung. Das Tier ist, trotz verzweifelten Bitten der Besitzer, von einem einfahrenden Zug überrollt worden. Die nationale Zuggesellschaft SNCF steht massiv in der Kritik.

Am Bahnhof Montparnasse in Frankreich ist eine Katze von einem einfahrenden Zug überfahren worden. Die Tragetasche von Kater Neko war nicht richtig verschlossen und das Unglück nahm seinen Lauf. Die Zuggesellschaft steht seitdem massiv in der Kritik. Nun schaltete sich sogar Frankreichs Innenminister Gérald Damanin in den Fall ein.

Herzloser Kommentar: „Es ist nur eine Katze“

Georgia Mylona, die Besitzerin von Kater Neko, wandte sich in einem Facebook-Post an die SNCF, die nationale Bahngesellschaft Frankreichs. Dort berichtet sie von den Ereignissen, die zum Tod ihres Tieres führten. Sie und ihre 15-jährige Tochter Melaïna seien am 2.1.2023 am Bahnhof Montparnasse gewesen, um mit dem Abendzug um 18.10 Uhr nach Bordeaux zu fahren. Der Reißverschluss der Transporttasche sei einen Spalt zu weit offen gewesen, sodass Kater Neko auf den Bahnsteig gelangt sei. Die vielen Menschen hätten ihn erschreckt, sodass er sich im Gleis versteckte.

Die drei anwesenden Kontrolleure, welche sie um Hilfe baten, hätten ihnen Vorwürfe gemacht, darunter seien Aussagen wie: „Es ist nur eine Katze“ und „Sie hätten sie an die Leine nehmen sollen“ gewesen. Bitten, das Tier aus dem Gleisbett zu holen, seien abgeschlagen worden, da es wegen der Stromschiene zu gefährlich sei. 20 Minuten später sei der Zug nach Bordeaux dann mit normaler Geschwindigkeit abgefahren.

Auch die Bitten, doch den Zugführer zu informieren, er solle langsam abfahren, oder das Gleis für den einfahrenden Zug zu wechseln, blieben laut Mylona ohne Wirkung. Das französische Leitsystem der Bahn funktioniert anders als das deutsche. Das Gleis zur Abfahrt wird häufig erst 20 Minuten vor der Abfahrt des Zuges festgelegt, um auf eventuelle Störungen im Betriebsablauf schnell reagieren zu können. Laut Mylona sei das angrenzende Gleis 9 während des 30-minütigen Geschehens zudem unbelegt gewesen.

Mylona berichtet weiter, dass sie nach der Abfahrt des Zuges die Leiche ihres Tieres auf den Gleisen gesehen habe. Ein Kontrolleur habe daraufhin angeboten, das Tier zu holen. Die Halterin empört sich weiter, dass es also in Ordnung sei, ein totes Tier zu bergen, aber nicht, es zu retten. Anschließend sei ihr und ihrer weinenden Tochter ein Gratisticket nach Bordeaux angeboten worden.

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Frankreich in Aufruhr wegen der vom Zug überfahrenen Katze

Die Wellen der Empörung nach dem Vorfall reißen nicht ab. Mittlerweile wurde der Facebook-Post von Mylona 1270-mal geteilt, 1200-mal kommentiert und erhielt 1550 Reaktionen (Stand 29.1.2023). Auch eine Petition auf change.org, die Konsequenzen nach dem Tod von Neko fordert, wurde ins Leben gerufen. Bereits 71.292 Menschen haben unterzeichnet (Stand 29.1.2023). Die französische Tierschutzorganisation Fondation 30 Millions d’Amis hat eine Klage gegen die Bahngesellschaft eingereicht. Wenn es zu einem Prozess komme, sei eine Haftstrafe von fünf Jahren und 75.000 Euro Geldstrafe möglich, so ein Anwalt der Organisation.

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Gegenüber „LeParisien“ verteidigte sich die SCNF gegen jeden „Akt der Grausamkeit“. Ein Sprecher habe bekräftigt, dass es sehr gefährlich sei, in die Gleise hinabzusteigen, da sie elektrifiziert seien. Auch Innenminister Gérald Damanin meldete sich per Twitter zu Wort. Er wolle mit Schulungen für Polizisten gegen Tierquälerei im Land kämpfen. Zudem sei der schockiert, über die Art und Weise, wie die Bahngesellschagt SNCF die schreckliche Angelegenheit angegangen sei. Nun müssten die Untersuchungen zeigen, wer strafrechtlich dafür verantwortlich sei.

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